Der Gochsheimer Gemeinderat und die Leiter von Verwaltung und Bauhof waren anwesend, als Bürgermeister Manuel Kneuer rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Bürgerversammlung in Gochsheim begrüßte. Mit einer Schweigeminute gedachte man des vor wenigen Tagen verstorbenen Walter Korn. Kneuer erinnerte an die große Leistung des stets auf Überparteilichkeit und Ausgleich achtenden Kommunalpolitikers, Altbürgermeisters und Ehrenbürgers.
Es folgte die Bilanz für das Jahr 2023 und der Ausblick auf 2024, baulich, veranstaltungsmäßig und finanziell. Die Aufstockung der Hortplätze auf 115 sei unbürokratisch im Zusammenwirken mit den AWO-Gremien erfolgt. Auch die Wald-Kita in Weyer und die alljährliche Sanierung eines Spielplatzes (Kostenrahmen 60.000 Euro) seien Zukunftsinvestitionen. Eine neue Arztpraxis und die Eigentumswohnungen in der Friedhofstraße sind fast bezugsreif. Die Erschließung des Neubaugebietes Südost II geht ihrem Ende entgegen, ebenso die Komplettsanierung Am Bauerngraben mit Kanal, Leerrohren für Glasfaser und neuer Fahrbahndecke.
Das freiwillige Förderprogramm der Gemeinde für private Photovoltaik-Anlagen und –speicher mit einem Gesamtumfang von 80.000 Euro zeitigte so viele Förderanträge, dass bereits 2023 das Gesamtbudget ausgeschöpft war. Auch im Altort ist es jetzt möglich PV-Anlagen zu errichten. Kritik gab es von Bürgermeister Kneuer am neuen Bundesgesetz, das einen 200 Meter breiten Korridor an Autobahnen dem Mitbestimmungsrecht der Kommunen entzieht, wodurch Investoren hier PV-Anlagen bis dicht an die Wohnbebauung heran errichten können.
74 Straßenleuchten und die Flutlichtanlage am Sportplatz Flenneried wurden vom EVU 2023 auf LED umgerüstet, dieses Jahr folgen weitere Straßenlaternen. Im Neubaugebiet hat das EVU eine Trafostation aufgestellt und die Straßenbeleuchtung vorbereitet. Gochsheim hat sieben Ladesäulen mit 17 Ladepunkten im Gemeindebereich, die neueste kommt in die Uhlandstraße.
Der Kassensturz erzwinge einen deutlichen Sparkurs. Die Gewerbesteuer sank von 4,9 auf 2,1 Millionen Euro. Trotzdem sei ein Ziel, 2025 erstmals seit 1998 wieder bei der Verschuldung unter die Zwei-Millionen-Grenze zu kommen.
Drei Jubiläen im Dorfkalender
Das auf fünf Jahre ausgelegte Förderprogramm "Altort" erzwinge Investitionen, um die 80-prozentige Förderung nicht zu verlieren. Davon betroffen sind unter anderem die Parkanlage Bismarckstraße und die Alte Scheune. Noch keine Entscheidung gibt es beim Wasserschaden in der Kellerräumen der Fritz-Zeilein-Halle, da noch die Rückmeldung der Versicherung aussteht. Sanierungen müssten in den nächsten Jahren auf stark befahrene Straßen beschränkt werden, zum Beispiel in der Schonunger Straße. Mit Unterstützung des Regionalbudgets könne man eine Station im Bürgerwald attraktiv gestalten.
Drei Jubiläen stehen im Dorfkalender: Am 23. Juni das zehnjährige Bestehen von Kräuter, Kraut und Rüben in Gochsheim, Sennfeld und Schwebheim. Am 20. und 21. Juli die Feierlichkeiten 375 Jahre Friedensfest in Sennfeld und Gochsheim mit der Teilnahme des Ministerpräsidenten und vom 5. bis 7. Oktober der Besuch der französischen Delegation zum 25-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft Gochsheim-Irigny.
Die meisten Bürgeranliegen drehten sich um den stehenden und parkenden Verkehr, so Arno Mayerls Frage nach der Auswertung der Daten am Kleinen Plan, Renate Schickrams Hinweis auf unzulässig auf dem Gehweg parkende Autos Am Setzen und die Probleme bei der Anfahrt zur Kita am Steinweg (Stefan Lutz). Klaus Wörner würde begrüßen, wenn der Kontakt zu (teilweise auffälligen) Jugendlichen nicht nur von der Polizei gesucht würde und stellte einen offiziellen Antrag dazu. Bernd Wölfling erinnerte an die Beschriftung am Kriegerdenkmal, Kneuer informierte Frank Baumann, warum die Zufahrt an der Grundschule noch nicht freigegeben ist. Ernst Barthels monierte die Verschmutzung der Grünstreifen durch Hundekot.
