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Alitzheim
Sträucher und Blumenwiese aber kein Spargel
Der Vorplatz am Kindergarten St. Martin in Alitzheim wird neu gestaltet. Im Frühjahr wird hier neu angepflanzt und eine Rundsitzgruppe mit buntem Umfeld gebaut.
Foto: Peter Pfannes | Der Vorplatz am Kindergarten St. Martin in Alitzheim wird neu gestaltet. Im Frühjahr wird hier neu angepflanzt und eine Rundsitzgruppe mit buntem Umfeld gebaut.
Peter Pfannes
 |  aktualisiert: 21.11.2020 02:17 Uhr

Der Vorplatz des Alitzheimer Kindergartens St. Martin soll ein neues Outfit erhalten. Um das Vorhaben zu verwirklichen, hat sich die Gemeinde professionelle Hilfe geholt. In der Ratssitzung am Montag, die wegen Corona im Gemeindehaus Alitzheim stattfand, stellte Freiraumplanerin Theresa Spengler ihre Ideen für die Freifläche vor Kindergarten und Jugendraum vor.

Bürgermeister Jürgen Schwab erinnerte an einen Ortstermin in der vergangenen Woche mit der Planerin von Feller Freiraumplanung aus Donnersdorf an der aktuell "bewilderten" Rasenfläche. Engagiert hatte Theresa Spengler die verstrichene Zeit genutzt, um einen detaillierten Begrünungsplan samt Skizzen im Gremium vorzustellen. Zunächst machte sie eines deutlich: "Eine reine Rasenfläche wäre vergeudetes Potential."

In ihre Gedanken bei der Neugestaltung flossen Details ein, die die dörfliche Struktur Alitzheims betreffen. So sollen die belebte Dorfgeschichte, die Landwirtschaft, die Bedeutung als Storchendorf und der Heilige Sankt Martin auf der grünen Freifläche spür- und erlebbar sein. Bei der Planung hat Spengler versucht, alle Merkmale anhand besonderer Bepflanzung in das Gesamtkonzept der Außengestaltung einzubringen.

Storchennest und Duft-Pfad

Das bunt bepflanzte Storchennest als zentraler Punkt mit Sitzmöglichkeiten erhält beispielsweise einen halbhohen Stauden-Schutzmantel, umgeben von einer Blumenwiese. Der Bildstock vor dem Haupteingang soll mit rot blühenden Sträuchern in seiner Bedeutung betont werden. Die fröhlich bunte Blumenwiese soll den Insekten dienen, aber auch den Menschen Freude bereiten. Den Ackerbereich würde sie mit niedrig wachsendem Spargel bepflanzen. Der Baum auf dem Gelände bleibt. Schließlich hat sie an einen Duft-Pfad gedacht.

Grundsätzlich waren die Ratsmitglieder mit dem Entwurf einverstanden, doch nicht mit allen Einzelheiten. Vor allem der Mini-Spargelacker stieß auf Ablehnung, auch im Publikum. "Wer soll denn den Spargel stechen?", fragte Günther Wolf, der stellvertretende Vorsitzende des Kindergartenvereins St. Martin. Die Gemeindearbeiter kämen ja heute schon nicht rum. "Und wir schaffen das allein zeitlich nicht", meinte Kindergartenleiterin Andrea Ziegler. Ratsmitglied Gabriele Barth sagte: "Sehr schöne Ideen aber insgesamt ist mir das etwas zu überladen."

Mehr Rasen, geringerer Pflegeaufwand

Aus dem Gremium kam der Einwand, doch mehr Rasenfläche zu belassen, um den Pflegeaufwand zu minimieren. Anstelle des Spargelfelds soll eine Blumenwiese entstehen, so die einstimmige Auffassung. Theresa Spengler gingen die Einwände etwas auf die Nerven. "Wenn das richtig geplant ist, dann fällt auch nicht viel Pflege an", betonte sie. Die Pflanzen seien trockenheitsfähig und das Wuchern der Wurzeln werde durch bestimmte Maßnahmen verhindert.

Spengler rechnet mit Kosten von etwa 10 000 Euro. Durch die Beteiligung von Eltern und Jugendlichen könnte es erheblich billiger werden. "Da könnte doch der Gemeinderat mit gutem Beispiel vorangehen und dadurch Kosten sparen", appellierte Christian Schäfer an seine Ratskollegen, bei den Pflanzungen mitzuhelfen. Einhellig kam man überein, die groben Vorarbeiten noch in diesem Jahr zu erledigen. Im Frühjahr sollen die Pflanzen gesetzt werden.

Umbau des Sulzheimer Rathauses liegt im Zeitplan

Die Gemeinde hat eine Satzung zur Ausübung des Vorkaufsrechts für den Bereich "Bahngelände – ehemalige Ladestraße" in Alitzheim erlassen. Bürgermeister Schwab trug das notarielle Vertragswerk vor. Mit dem Vorkaufsrecht will die Gemeinde eine geordnete städtebauliche Entwicklung erreichen. Es sollen eine öffentliche Grünfläche für Artenschutz und ein attraktives Naherholungsareal entstehen. Laut zweitem Bürgermeister Dazer wurde die Satzung von mehreren Stellen rechtlich geprüft. "Wir haben alles für Rechtssicherheit getan", versicherte Dazer, der sich intensiv mit der Angelegenheit befasste. Das Gremium befürwortete den Vertragsentwurf einstimmig.

Dazer informierte über den aktuellen Stand der Umbauarbeiten am Rathaus in Sulzheim. Man liege im Zeitplan, so der stellvertretende Ortschef. Alle 14 Tage fänden Vor-Ort-Termine am Rathaus statt. Gerne könne der eine oder andere Gemeinderat oder Bürger dazustoßen. "Wir sind guter Dinge, dass vor dem Winter alle Löcher geschlossen sind", so Dazer. Mit Blick auf die Corona-Pandemie regte Daniel Hauck an, eine Abluftanlage für Aerosole im Sitzungssaal einzurichten.

 
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