Zu den 25 Büchern auf Deutsch, die jeder gelesen haben sollte, zählte Hellmuth Karasek 2015 an erster Stelle „Die Blechtrommel“ aus der Feder des 2015 verstorbenen Günter Grass. Die Schauspielbühnen in Stuttgart | Altes Schauspielhaus bringen das Werk in der Dramatisierung und Inszenierung von Volker Kamm auf die Bühne.
Die Uraufführung fand am 18. September mit Raphael Grosch, Carsten Klemm, Stephanie Stroebele, Jens Peter Brose, Juliane Köster, Ralf Grobel, Elisabeth Hütter, Daniel Große Boymann und Melina Schöfer statt. Der Zuspruch des Publikums ist gewaltig, die Reaktion der Presse sehr gut. Insbesondere die Ensembleleistung – neun Schauspieler in 16 Rollen – wird hoch gelobt. Die Produktion steht jeweils um 19.30 Uhr, am Montag, 14. Dezember (Schauspielmiete BLAU und freier Verkauf), und am Dienstag, 15. Dezember (ROT und freier Verkauf), auf dem Spielplan.
Mit Erscheinen seines Romans „Die Blechtrommel“ gelang dem 32-jährigen Grass 1959 der literarische Durchbruch. Das Buch zählt zu den wichtigsten Werken der deutschen Nachkriegsliteratur, 1999 erhielt Grass den Nobelpreis. Die Geschichte um den kleinwüchsigen Oskar und die amourösen Verwicklungen der Familie Matzerath sind ein grandioser Spiegel des vergangenen Jahrhunderts. Volkmar Kamm bringt all dies auf die Bühne: von der Urszene auf dem Kartoffelacker bis hin zur berühmten Brausepulver-Episode.
„Die Blechtrommel erschien genau 20 Jahre nach dem deutschen Überfall auf Polen. Der Beschuss der Polnischen Post und die Ermordung ihrer Verteidiger sind einer der Höhepunkte des Romans. Die in einer Irrenanstalt aufgeschriebene Lebensgeschichte eines kauzigen Schelms, der mit drei Jahren zu wachsen aufhörte, ... schlug in der Öffentlichkeit wie eine Bombe ein. Dieser Roman wurde zum Lackmuspapier eines Stimmungsumschwungs in der Adenauer-Republik, mit ihrer stillen Absolution für Täter und Mitläufer ... und den alt-neuen Feindbildern des minderwertigen (slawischen) und zugleich bedrohlichen (sowjetischen) Ostens, schrieb Die Zeit 2012.
Vorverkauf ab 7. November, Tel. (0 97 21) 51 49 55 oder 51 0 – Internet: www.theater-schweinfurt.de