Zur aktuellen Ausstellung „Talent kennt kein Geschlecht“ im Museum Georg Schäfer passt eine Lesung, die im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Literatur!“ Malerei und Literatur miteinander verbindet. Die Berliner Autorin Renate Feyl stellt am Sonntag, 3. Mai, um 11 Uhr, im Museum Georg Schäfer in ihrem Roman „Lichter setzen über grellem Grund“ die bedeutende Porträtmalerin Elisabeth Vigée-Lebrun vor, die in Frankreich so bewundert wird wie Angelika Kauffmann in Deutschland. Johanna Bonengel moderiert die Lesung.
Die Autorin Renate Feyl erzählt, wie sich die Malerin Elisabeth Vigée-Lebrun im Paris kurz vor der Französischen Revolution mit ihrer Porträtkunst nicht nur in einer von der Männerwelt dominierten Kunstwelt durchsetzte. Sie kämpfte mit ihrer Malerei – selbstbewusst und sehr unkonventionell – um Anerkennung gegen viele gesellschaftliche Widerstände. Die Vigée wurde in ihrer Zeit eine Stilikone und ein Liebling ihrer Epoche. Die ganze Welt war verrückt nach der Vigée. Sogar Marie Antoinette.
Für Renate Feyl ist die große Porträtmalerin eine Frau, die für sich einen neuen, freien Gesellschaftston findet und die sich ihres Wertes wohl bewusst ist. Ihre Kunst trotzt den intellektuellen Pariser Salons und der aufgeklärten Aristokratie. „Sie malte nicht monarchistisch und nicht jakobinisch, sie malte lebendig.“ Renate Feyl schafft es, die politischen Verhältnisse des 18. Jahrhunderts anschaulich einzufangen, die sie bildungssatt und elegant erzählt. Es gelingt der Autorin, die Leser auch in die Welt der Farben zu entführen. Malerei wird in der Sprache lebendig. Man liest Erhellendes über Pigmente, Farbmischungen und die Entstehung eines Porträts. Renate Feyl ist eine brillante Poetin der Farben.
Renate Feyl, geboren in Prag, studierte Philosophie und lebt als freie Schriftstellerin in Berlin. Im Zentrum ihres literarischen Schreibens stehen eindrückliche Porträts von eigenwilligen Menschen, die um ihren Platz in der Gesellschaft kämpfen müssen. Renate Feyls Romane erscheinen im Verlag Kiepenheuer & Witsch.
Karten im Vorverkauf 8 /erm. 6 Euro, vorbehaltlich anderweitiger Entwicklungen ab 20. April an der Museumskasse, Tel. (0 97 21) 51 48 25 / 51 48 20.