Die in Schweinfurt beheimatete „Gustav-Gunsenheimer-Stiftung“ hat erstmals eine Ausschüttung vorgenommen: 25 000 Euro erhielt der 1. FC Schweinfurt 05, wovon 5 000 Euro zur Aufstockung der Budgets der Leichtathletikabteilung 2017/18 verwendet werden sollen und 20 000 Euro für 2017 der Fußballabteilung zufließen. Eine Summe in ähnlicher Größenordnung ging an einen gemeinnützigen Verein zur internationalen musikalischen Nachwuchsförderung.
Der Komponist Gustav Gunsenheimer wurde 1934 als Sohn fränkischer Eltern in Niederschlesien geboren. Nach Studium und Ausbildung in Bamberg (Lehramt), Bayreuth (Kirchenmusik) und, mit einem Bayerischen Staatsstipendium, am Mozarteum Salzburg wirkte er jahrzehntelang als Volksschullehrer und Lukaskantor in Schweinfurt, leitete die Konzertreihe „Musiktage am Hochfeld”, internationale Chorleiterwochen und Seminare und war Lehrbeauftragter an der Würzburger Musikhochschule für das Fach Musiktherapie. 1983 erfolgte seine Ernennung zum Kirchenmusikdirektor, 1987 wurde ihm die Stadtmedaille der Stadt Schweinfurt und 1990 das Bundesverdienstkreuz verliehen; dazu erhielt er weitere Ehrentitel und Preise.
Auf den Musikpädagogen Gunsenheimer geht die Einrichtung der Musikklassen an der Kerschensteinerschule zurück. Sein Schaffen als Komponist umfasst geistliche und weltliche Chormusik, Konzerte und Sonaten für Blas-, Streich- und Tasteninstrumente, Musik für verschiedene Ensembles und Werke für Posaunenchor; viele seiner Kompositionen werden von namhaften Ensembles aufgeführt (z.B. Thomanerchor Leipzig), sind auf Tonträgern erschienen oder werden im Rundfunk ausgestrahlt.
Gustav Gunsenheimer, früher leidenschaftlicher Tennisspieler, ist bekennender Fußball-Fan: So gut wie jedes Heimspiel des 1. FC Schweinfurt 05 verfolgt der inzwischen 83-Jährige von der Tribüne des Stadions aus. Seine Ende 2016 gegründete Stiftung widmet sich unter anderem der Förderung von Sport, Kunst und Kultur, hier insbesondere der Musik.