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Donnersdorf
Steuerung über Radar: weil's hygienischer ist
Im Laufe eines Tages berühren unzählige Menschen am Parkautomaten oder am Fahrstuhl den immer gleichen Knopf - mit dem Risiko einer Schmier-Infektion. Das soll sich ändern.
Die Donnersdorfer Radar-Spezialisten der Innosent GmbH bringen ein innovatives Radar-Bauteil auf den Markt, das problemlos gegen herkömmliche Drucktastenschalter getauscht werden kann und so eine berührungslose Steuerung ermöglicht.
Foto:  Symbolbild Rummel | Die Donnersdorfer Radar-Spezialisten der Innosent GmbH bringen ein innovatives Radar-Bauteil auf den Markt, das problemlos gegen herkömmliche Drucktastenschalter getauscht werden kann und so eine berührungslose ...
Klaus Vogt
 |  aktualisiert: 13.02.2024 19:19 Uhr

Die Donnersdorfer Radar-Spezialisten der Innosent GmbH bringen als Reaktion auf die Corona-Pandemie ein innovatives Radar-Bauteil auf den Markt, das problemlos gegen herkömmliche Drucktastenschalter getauscht werden kann und so eine berührungslose Steuerung ermöglicht.

Abstand halten, Kontakt reduzieren und zahlreiche Hygieneregeln - dies begleiten unseren Alltag während der derzeitigen Corona-Pandemie. Um bestimmte Funktionen auszulösen, betätigt eine Person jeden Tag zahlreiche Schalter: Wir steuern manuell das Licht, öffnen Türen oder den Fahrstuhl, lösen Tickets, bedienen sanitäre Einrichtungen oder drucken Coupons aus. Im Laufe eines Tages berühren so die Hände von unzählige Menschen den immer gleichen Knopf. Auf diese Weise kommt man mehr oder weniger unfreiwillig mit zahlreichen Krankheitserregern oder Verschmutzungen in Kontakt. Und das Risiko einer Schmier-Infektion ist groß.

Schalter als Keimherde

Die Pandemie rückte ins Bewusstsein, wie viele Geräte, Produkte, Anlagen oder Möbel wir mit unseren Händen berühren. Und wie viele andere Personen dies jeden Tag ebenfalls tun. "Das aktuelle Weltgeschehen ließ ein neues Gespür für Keimherde entwickeln und rückte den Hygiene-Vorteil der berührungslosen Steuerung in den Fokus", heißt es in einer Pressemitteilung der Innosent GmbH aus Donnersdorf, die im Jahr 1999 gegründet wurde und inzwischen weltweit aktiv ist. Die Nachfrage nach berührungsloser Technik sei deshalb groß.

Die Innosent GmbH in Donnersdorf reagierte als eines der führenden Radartechnikunternehmen schnell auf diese Entwicklung. Das Expertenteam entwickelte in Rekordzeit ein neues Produkt, den IMD-3000. Die Besonderheit: Erstmals ist jetzt auf den Markt ein schmales Radarsystem verfügbar, das direkt gegen die herkömmlichen Drucktastschalter ausgetauscht werden kann. Man kann also die neue berührungslose Technik einfach und unkompliziert in bereits bestehende Automaten, in Lichtschalter oder in technische Geräte einbauen.

Robust und zuverlässig

Das kontaktlose, physikalische Messprinzip per Radar, auf dem der IMD-3000 beruht, sei extrem robust und zuverlässig, heißt es aus der Donnersdorfer Ideeschmiede. Regen, Wind und Schnee seien kein Problem. Staub, auch Nebel und Dreck würden die Funktion nicht einschränken. Das kontaktlose Funktionsprinzip basiert auf elektromagnetische Mikrowellen, die die Radarantenne des Systems aussendet. Treffen sie auf ein Objekt, reflektiert dieses das Signal. Die reflektierte Welle wird vom Sensor empfangen und ausgewertet.

So sieht das kleine Bauteil aus, das die Innosent GmbH entwickelt hat.
Foto: Innosent | So sieht das kleine Bauteil aus, das die Innosent GmbH entwickelt hat.

Ähnlich dem Echo-Lot der Fledermäuse bringt das Radar auf diese Weise in Erfahrung, ob sich innerhalb des Erfassungsbereichs Objekte befinden. Der IMD-3000 ist von den Radarspezialisten speziell auf das Erkennen einer Handbewegung vor dem Sensor optimiert. Störeinflüsse wie ein vorbeifahrendes Auto oder Regentropfen lösen keine Erkennung aus.

Optimistische Produktmanagerin

„Das neue Produkt hat großes Potential für den Markt", sagt Dr. Eva Buchkremer, Produktmanagerin bei Innosent, über die Radarneuheit. Um ein direktes und problemloses Austauschen mit Drucktastschalter zu ermöglichen, habe man hohe Anforderungen insbesondere beim Produktdesign erfüllen müssen. "Erstmals haben wir nicht nur das Radar-Frontend, sondern ein fertiges System entwickelt." Die Donnersdorfer konstruierten das Produkt so, dass es die Aufgabe von herkömmlichen, mechanischen Schaltflächen übernehmen kann. Neben der Funktion stand auch die Anwenderfreundlichkeit im Fokus der Entwickler: Der Kunde soll möglichst wenig Aufwand bei Einbau, Inbetriebnahme und Nutzung des Systems haben. Das neue Radarsystem sei problemlos hinter Abdeckungen, Gehäusen oder gängigen Schaltern platzierbar – ohne das bestehende Produktdesign zu beeinträchtigen, heißt es aus Donnersdorf. 

Die Anwendungsmöglichkeiten des IMD-3000 sind breit gefächert. Das Radarsystem ist dank seines Designs nahezu überall einsetzbar, wo sonst ein herkömmlicher Schalter oder ein Touch-Pad im Dienst ist. Mit dem Produkt lassen sich zahlreiche Situationen im Alltag berührungslos steuern: Das An- und Ausschalten von Lichtern sowie das Öffnen oder Schließen von Türen. Insbesondere in einer Umgebung mit hohen Hygiene-Anforderungen wie im Sanitärbereich oder bei Gesundheitseinrichtungen sei ein solches System sehr relevant.

 
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