Seit 1891 gibt es das Steinkreuz an der Ortseinfahrt von Kammerforst. Es ist eng mit der Geschichte der Familie Friedrich/Biegner verknüpft. Denn Arnold Friedrich, der damals im Kloster Gösweinstein lebte, errichtete es nach dem Unfalltod seines Bruders Bernhard, der in Kammerforst zusammen mit seiner Frau Margarete eine Landwirtschaft betrieb.
Im Gedenken an den toten Bruder und wahrscheinlich auch in der Hoffnung auf eine gute Zukunft für den Hof, die Witwe und den dreijährigen Neffen Valentin ließ Arnold Friedrich das schwere steinerne Kreuz errichten. Margarete, eine allzeit beliebte und geschäftzte Frau, von allen nur "Fräla" genannt, führte den Hof alleine weiter bis sie ihn an ihren Sohn Valentin und dessen Frau Maria übergab.
Deren Sohn Bernhard übernahm später den Hof. Im Jahre 1983 wurde das Kreuz zum ersten Mal durch die Familie Friedrich restauriert. Nach knapp 40 Jahren war es jetzt Hildegard Biegner, geb. Friedrich, die nun für die erneute Restaurierung des Kreuzes sorgte.
Es war ihrem, 2020 verstorbenen Mann Reinhard ein Herzenswunsch gewesen, das Kreuz wieder herrichten zu lassen, erzählte es Hildegard Biegner den Anwesenden vor der feierlichen Segnung durch Pfarrer Stefan Mai. Zwar konnte ihr Mann das nicht mehr selbst veranlassen, aber indirekt sorgte er doch durch das Geld aus den Kondolenzbriefen nach seinem Tod dafür, dass seine Witwe das Projekt mit Unterstützung ihrer Kinder angehen konnte.
Auch die Marktgemeinde Oberschwarzach, der Landkreis Schweinfurt und die Kulturstiftung Unterfranken unterstützten die Restaurierung, die von Jürgen Schulz aus Ebrach durchgeführt worden war, mit einer Förderung. Die örtlichen Musikanten sorgten für die musikalische Umrahmung der kleinen Feier, die Hildegard Biegners Kinder organisierten und gestalteten.