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Handthal
Steigerwaldzentrum Handthal: "Holz macht schon sehr lange Sachen"
Bei der Eröffnung der Wanderausstellung 'Holz macht Sachen': Der stellvertretende Vorsitzender des Trägervereins Steigerwaldzentrum Claus Seifert, Bürgermeister Manfred Schötz, Holzfee Nele I., Adrian Siedentopf, Louis Kalikstein im Steigerwaldzentrum.
Foto: Guido Plener | Bei der Eröffnung der Wanderausstellung "Holz macht Sachen": Der stellvertretende Vorsitzender des Trägervereins Steigerwaldzentrum Claus Seifert, Bürgermeister Manfred Schötz, Holzfee Nele I., Adrian Siedentopf, ...
Guido Plener
 |  aktualisiert: 11.11.2023 02:53 Uhr

Nicht nur die Scheinfelder Holzfee Nele I. war zur Eröffnung der neuen Ausstellung "Holz macht Sachen" ins Steigerwaldzentrum nach Handthal gekommen. Neben dem Scheinfelder Bürgermeister und stellvertretendem Vorsitzenden der Einrichtung wohnten der Kurator Adrian Siedentopf, der forstliche Leiter Louis Kalikstein, Bürgermeister Manfred Schötz und zahlreiche Sponsoren und Ehrengäste dem Auftakt bei. Claus Seifert betonte in seinen einleitenden Worten, dass der Zweck der Ausstellung sei, den Blick für den Gegenstand Holz zu schärfen.

Obwohl es in der Vergangenheit zunehmend durch moderne Stoffe wie Kunststoff ersetzt wurde, setzte vor zwei Jahrzehnten eine "Holz-Renaissance" ein. So erinnere er sich an Messehallen als Holzbaukonstruktionen. Der hochinteressante, nachhaltige Werkstoff wurde also wiederentdeckt. Diese Ausstellung leiste ihren Beitrag zum Thema.

Hypothese: Holzmangel für Niedergang des Römischen Reiches verantwortlich

Louis Kalikstein sprach den zahlreichen Sponsoren, von denen auch einige zur Eröffnung angereist waren, seinen Dank aus, ebenso seinen Mitarbeitern und Manfred Baumann, der den Aufbau tatkräftig unterstützt hatte. Er hob die Vielseitigkeit und Nachhaltigkeit des Werkstoffes hervor und brachte die Hypothese zur Sprache, nach der das Römische Reich am selbst verursachten Holzmangel zugrunde gegangen sei und stellte im Anschluss das Begleitprogramm zur Ausstellung vor.

Holzfee Nele I. und Claus Seufert mit einer Musikbox aus Holz.
Foto: Guido Plener | Holzfee Nele I. und Claus Seufert mit einer Musikbox aus Holz.

Die Holzfee Nele I. blickte auf den vor kurzem in Scheinfeld stattgefundenen Holztag zurück, bei dem zahlreiche Firmen aktuelle Trends präsentiert hatten. Ihr Amt erfülle sie mit Leidenschaft, denn sie habe zwischen dem Abitur und dem Beginn des Studiums intensiv beim Holztag mitgewirkt. Der Rohstoff sei so tief in der Gesellschaft verwurzelt wie kein anderer. Er habe nicht nur eine Bedeutung als gestalteter Rohstoff, sondern sei ein wesentliches Element der Natur, der Tiere im Wald und der Menschen.

"Fridays for Future", "Klimakleber", Baumpflanzaktionen und Insektenhotel

Kurator Adrian Siedentopf eröffnete seine Ansprache mit einem Zitat des Althistorikers Alexander Demandt: "Kein anderes Geschöpf ist mit dem Geschick der Menschheit so eng verknüpft wie der Baum." Heute haben wir erkannt, dass das Schicksal der Menschheit existenziell vom Wohlergehen der Wälder abhängt, sagte er. Die stetig bedrohlicher werdende Kulisse der Klimakatastrophe macht uns bewusst, dass wir Verantwortung für die kommenden Generationen tragen, so Siedentopf. Vor diesem Hintergrund sind sowohl gesellschaftliche Reaktionen wie "Fridays for Future" oder die "Klimakleber" zu sehen als auch weltweite Baumpflanzaktionen, oder das Insektenhotel bis hin zum Verzicht auf ein gewohntes Konsumerlebnis.

Natürlich aus Holz: Stefan Holzinger bei seiner Gestaltung eines Marterpfahls.
Foto: Guido Plener | Natürlich aus Holz: Stefan Holzinger bei seiner Gestaltung eines Marterpfahls.

Er zeigte im Anschluss die drei Schwerpunkte der Ausstellung auf. Erstens die Beteiligung, denn es handelt sich um eine Mitmach-Ausstellung. Diese könne vor Ort betrachtet werden, aber auch eigene Beiträge können eingebracht und im Smart-Device im Wohnzimmer über das Internet erlebt werden. Zweitens sprach er die Vernetzung zwischen gastgebenden Museen, Leihgebenden sowie Besucherinnen und Besuchern an. Die Exposition sei eine Plattform für alle, um sich auszutauschen.

Ein Eichen-Marterpfahl mit Blattmotiven

Und drittens sei die Nachhaltigkeits- und Umweltbildung ein zentrales Anliegen. Als Beleg könne angeführt werden, dass alle Leihgeber Umweltstatements zu ihren Exponaten verfasst hatten. Ihre Podeste dienen gleichzeitig als Transportkisten. Die stets wachsende Ausstellung ist von der Unesco als Akteur für nachhaltige Bildung anerkannt.

Die musikalische Umrahmung der Veranstaltung gestaltete das Duo NiJo der Musikschule Volkach.
Foto: Guido Plener | Die musikalische Umrahmung der Veranstaltung gestaltete das Duo NiJo der Musikschule Volkach.

Am Ende der Veranstaltung folgte ein gemeinsamer Rundgang durch die Ausstellung. Zusätzlich gab es eine Demonstration mit der Kettensäge, bei der Stefan Holzinger einen Eichen-Marterpfahl mit Blattmotiven verzierte. Für die Kinder gab es auch ein Spielangebot.

Die Wanderausstellung "Holz macht Sachen" ist bis 5. Mai 2024 mit über 60 Exponaten im Steigerwald-Zentrum zu sehen. Der Eintritt ist frei. Die Öffnungszeiten sind von Donnerstag bis Sonntag von 11 und 16 Uhr.

Das Begleitprogramm und weitere Informationen unter www.steigerwald-zentrum.de

 
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