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Gerolzhofen
Steigerwaldbahn: Gericht entscheidet über Bescheid des Ministeriums
Das Verkehrsministerium hat der Thüringer Eisenbahn GmbH verboten, die stillgelegte Bahntrasse wieder betriebsbereit zu machen. Dagegen wehrt sich das Unternehmen vor Gericht.
Die Gleise der stillgelegten Steigerwaldbahn auf Höhe der Kompostieranlage Gerolzhofen. Nun soll das Verwaltungsgericht Würzburg entscheiden, ob die Thüringer Eisenbahn GmbH die Infrastruktur der Strecke wieder so herrichten darf, dass dort Zugverkehr möglich ist.
Foto: Michael Mößlein | Die Gleise der stillgelegten Steigerwaldbahn auf Höhe der Kompostieranlage Gerolzhofen. Nun soll das Verwaltungsgericht Würzburg entscheiden, ob die Thüringer Eisenbahn GmbH die Infrastruktur der Strecke wieder so ...
Michael Mößlein
 |  aktualisiert: 08.02.2024 17:58 Uhr

Das Thema Steigerwaldbahn beschäftigt demnächst auch das Verwaltungsgericht (VG) Würzburg. Wie es von dort auf Anfrage dieser Redaktion heißt, hat die Thüringer Eisenbahn GmbH (ThE) vor einigen Tagen Rechtsmittel gegen einen Bescheid des bayerische Ministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr eingelegt. Das Ministerium hatte, wie berichtet, einen Antrag des Bahnbetreibers mit Sitz in Erfurt auf das Betreiben einer Eisenbahninfrastruktur auf der stillgelegten Bahnstrecke zwischen Sennfeld und Großlangheim abgelehnt. Die ThE möchte die Trasse auf eigene Kosten soweit wiederherstellen, dass dort Güterverkehr und touristischer Eisenbahnverkehr möglich ist.

Dauer des angestrebten Gerichtsverfahrens unklar

Gerade noch innerhalb der vorgeschriebenen vierwöchigen Frist beim lokal zuständigen VG Würzburg eingegangene Klage gegen den Bescheid des Verkehrsministeriums in München sorgt nun dafür, dass die dort Ende November getroffene Entscheidung vorerst keine Rechtskraft erlangt. Zunächst muss jetzt eine Richterin oder ein Richter in der Sache entscheiden.

Bis wann dies der Fall sein wird, lässt sich schwer vorhersagen, teilt das VG in seiner Auskunft gegenüber dieser Redaktion mit. "Da der jeweilige Verfahrensablauf, insbesondere in zeitlicher Hinsicht, stark vom Einzelfall abhängt, lassen sich keine generellen Aussagen dazu treffen, ob und wann eine mündliche Verhandlung terminiert wird", stellt das Gericht in einer Antwort fest.

Erfahrungsgemäß dürfte mindestens ein Vierteljahr vergehen, bis das Gericht zu einer Entscheidung gelangt.

Bund Naturschutz wendet sich an Bundesverkehrsminister

Um die drohende Entwidmung der Steigerwaldbahn möglichst zu verhindern, hat sich jetzt der Vorsitzende des Bund Naturschutzes Bayern, Richard Mergner, in einem Offenen Brief an den neuen Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) gewandt. Das Schreiben wiederholt bekannte Sachverhalte der Bahnbefürworter. Mergners Brief nach Berlin endet in der Bitte, Wissing möchte sich für eine Reaktivierung der Steigerwaldbahn zwischen Schweinfurt und Kitzingen, die mit einer Länge von 50 Kilometern zu den längsten  Nebenbahnstrecken Deutschlands zähle, einsetzen. Dies würde laut Mergner dazu beitragen, "eine tatsächliche Mobilitätswende und tatsächlichen Klimaschutz im Sinne des Koalitionsvertrages voranzutreiben".

Mit Blick auf den von der Ampel-Regierung geschlossenen Koalitionsvertrag nimmt der bayerische Landesvorsitzende des Bund Naturschutzes den Verkehrsminister in die Verantwortung, das darin aufgestellte Ziel, die Verkehrsleistung im Schienengüterverkehr bis zum Jahr 2030 um 25 Prozent zu steigern und im Personenverkehr zu verdoppeln sowie Strecken zu reaktivieren und Stilllegungen zu vermeiden, tatsächlich ernst zu nehmen. "Diesen Absichtserklärungen müssen nun Taten folgen", fordert Mergner.

Bundesverkehrsministerium der falsche Ansprechpartner

Dass Bundesverkehrsminister Wissing für eine Reaktivierung der Steigerwaldbahn der richtige Ansprechpartner ist, darf nach einer Auskunft aus dessen Ministerium stark bezweifelt werden. Von der dortigen Pressestelle heißt es auf Anfrage dieser Redaktion, dass für die Wiederinbetriebnahme von Bahnstrecken grundsätzlich die Bundesländer verantwortlich seien. Der Bund stelle hierfür über verschiedene Förderprogramm jedoch Geld zur Verfügung. Den Bedarf müssten aber die Länder anmelden.

Allerdings arbeite das Verkehrsministerium in Berlin zusammen mit Wissenschaftlern derzeit daran, einen bundesweit geltenden Leitfaden für das Reaktivieren von Bahnstrecken zu erstellen.

 
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  • E. R.
    Sehr gut und richtig, dass die Thüringer Eisenbahn gegen den undurchsichtigen Bescheid vor Gericht geht. Das ist für das Verkehrsministerium 1. lästig und 2. unbequem. Nun müssen sie eben doch ihre Argumente offenlegen und natürlich sind diese dann einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich.

    Die vorgebliche Sorge des Ministeriums um Geschäftsgeheimnisse der Thüringer wird damit auch ad absurdum geführt und als das entlarvt, was sie wohl eigentlich ist: eine perfide auf Zermürbung abzielende Spitze gegen das sich mühende Unternehmen.

    Höchste Eisenbahn, dass der Steigerwald zum Zug kommt!
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  • E. S.
    Unser aller Bundeskanzler Olaf Scholz hat in seiner ersten Regierungserklärung folgendes erklärt: Zitat: „…und wo es sinnvoll ist, stillgelegte Trassen reaktivieren“. Das ist eine neue Sichtweise auf Trassenreaktivierungen.

    Einen „sinnvollen“ Bedarf kann man bei der Steigerwaldbahn nicht erkennen. Weil kein Bedarf vorhanden, wurde die Steigerwaldbahn bereits vor Jahrzehnten stillgelegt.
    Personenverkehr, Güterverkehr, Touristenverkehr kein Bedarf - deshalb nicht sinnvoll.
    Zur weltweiten Klimarettung, Zur Verbesserung des ÖPNV, als Museumsbahn, zur Kosteneinsparung, für fußläufige Benutzung, für ältere Menschen und Menschen mit Handikap, ungeeignet - deshalb nicht sinnvoll.
    Für Atommülltransporte geeignet - deshalb nicht sinnvoll.
    Für eine positive Entwicklung unserer Heimat schädlich - deshalb nicht sinnvoll.

    Steigerwaldbahn bedeutet kein Bedarf und somit nicht sinnvoll. Eine Reaktivierung der Steigerwaldbahn ist sinnloses Tun und sinnlose, riesige Geldverschwendung der Steuerzahler.
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  • T. A.
    Und wer sagt Ihnen, dass das für immer so bleibt???
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  • L. S.
    Und wer sagt Ihnen, dass sich das ändert. Vielleicht brauchen wir ja in Schweinfurt auch irgendwann einen Interkontinentalflughafen, man weiß ja nie. Ein schlüssiges ÖPNV-Konzept für das flache Land hat noch niemand. Ob jemand in Zukunft bereit ist, mehrfach umzusteigen, um von einem Steigerwaldort (ohne Bahnanschluss) zum LRA in SW zu gelangen, möchte ich bezweifeln. Wirtschaftlichkeit wird immer ein Kriterium sein. Aber wahrscheinlich muss man ( im Zeitalter von Internet und Homeoffice) auch nur noch selten nach Schweinfurt.
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  • M. F.
    Wieso ungeeignet für behinderte Menschen?
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  • G. M.
    Zum Glück dürfen sie nicht entscheiden was sinnvoll ist und was nicht,sonst wären wir noch im Mittelalter.
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  • E. S.
    Main_1, zum Glück dürfen Sie das auch nicht entscheiden. Ich glaube, sie leben live im Mittelalter. Ich darf bei einer Kommunalwahl entscheiden, wen ich wähle. Durch die richtige Wahl von Bürgermeister und Gemeinderäten*innen sehe ich meine Interessen gut vertreten. Das war im Mittelalter nicht möglich. Teilen Sie mir bitte mit, wer für mich entscheidet, wenn ich keine Entscheidung treffen darf.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Der schwarze Filz hat sich lähmend über das ganze Land ausgebreitet. Deshalb bedarf es eines langen Atem. Gut finde ich es, dass das Thüringer Eisenbahnunternehmen nicht aufgibt und weiterkämpft. Ein Kampf David gegen Goliath.
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  • G. M.
    Es wird Zeit für die Juristen sich um Aufklärung dieser zwielichtigen Politik in diesem Fall zu kümmern. Es wäre auch angebracht Parteiintern auf höchster Ebene Ermittlungen einzuleiten und nicht nur in diesem Fall! Im Landkreis WÜ gibt es da auch viel Arbeit!
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  • I. E.
    Zumindest kommt dann endlich Transparenz in diese Vorgänge!
    Eine ordnungsgemäß beantragte Übernahme und Instandsetzung einfach ohne Nennung von Gründen abzulehnen, da gehört schon viel Dreistigkeit dazu!
    Und die Verweigerung einer öffentlichen Begründung auch noch mit dem Schutz des betroffenen Unternehmens zu begründen - das ist noch dreister! (Diese Entscheidung läge einzig und allein bei der Thüringer Eisenbahn, ob sie hier eine Veröffentlichung wünscht oder nicht! Dieses: ich sag nix, ist besser für dich - das zeugt von Arroganz und Überheblichkeit!)
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  • L. S.
    Na hoffentlich wird das nicht zum Boomerang für das Thüringer Kleinstunternehmen mit 24 Mitarbeitern.
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  • I. E.
    Dann wäre wenigstens für Klarheit gesorgt - und keine solche Geheimniskrämerei mehr - und man wüsste, woran man wäre. Das weiß ich im Moment nämlich nicht!
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  • X. X.
    Niemand braucht dies unsinnige Eisenbahn.

    Der Zug 🚂 ist abgefahrenen. 👏👏👏👏 Gut so.
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  • M. K.
    Niemand braucht ihre unsinnigen Wiederholungen.
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