Dörfer und Städte um Stammheim haben sich für bunt erklärt: „Wir lassen euch nicht im Stich und mit dem Naziproblem nicht alleine.“ Doch kaum packen die Helfer ihre Transparente aus, sind diese „politisch“ und nicht erwünscht. Dann stören nicht etwa die Nazis mit Hassmusik die Messe. Nein, die Gegendemonstranten sollen weggeräumt werden, weil sie die Rechtsradikalen übertönen. Im TV-Interview spricht Bürgermeister Horst Herbert von „Randale“ von „linken Autonomen“, den Nazi-Krawall erwähnt er nicht. Die Polizei hat einen fatalen Fehler gerade noch vermieden, indem sie – nach heftigem Protest – den Platzverweis nicht umgesetzt hat. Die Stammheimer müssen sich entscheiden, ob sie Hilfe von außerhalb wollen. Wer aktive Verbündete, die sich nicht verdrücken, derart vergrault, steht bald alleine da.
Stefan Sauer kommentiert: So vergrault man Verbündete
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T.Höhn
Haben sich bestimmt viele Berufschaoten schon darauf gefreut.....
Aber dann kammen........ die Stammheimer und die Polizei -- Diese Spielverderber....
bei der Lektüre Ihres Kommentars und des Artikels "Platzverweis für Nazi-Gegner knapp abgewendet" wusste ich nicht, ob ich lachen oder, angesichts der schier unfassbaren Aussagen eines Mainpost-Mitarbeiters, weinen soll.
Sämtliche Organisatoren legten ausdrücklich wert auf eine friedvolle Durchführung eines ökumenischen Gottesdienstes (!!!), weswegen das Eingreifen der Polizei nach Rücksprache mit den Verantwortlichen auch für jeden Anwesenden verständlich sein sollte. Sowohl laute Musik, als auch "Gegenrufe" störten den Ablauf und mussten daher verhindert werden.
Ich frage mich, was einen Zeitungsmitarbeiter dazu veranlasst, bewusst Stimmung gegen die Organisatoren eines friedlichen Protestes durch Veröffentlichung derartiger Artikel zu machen? Hat man Sie zur als Teilnehmer zur Ruhe gebeten? Wurde Ihnen ein Platzverweis angedroht? Ist das der Weg, Ihrem Ärger Luft zu machen.
In völligem Unverständnis verbleibe ich mit freundlichen Grüßen
Tobias Krapf
Ich muss mich schon sehr wundern über IHre Kritik an Herrn Sauer. Offensichtlich haben Sie vor lauter Andacht nicht mitbekommen, wie die Verhältnisse sich tatsächlich darstellten. Herr Sauer hat vollkommen recht. Wie borniert muss man sein, seine Unterstützer zu brüskieren? Vielleicht haben Sie den Anlass der Andacht nicht ganz verstanden: Die Andacht war gedacht als kirchlicher Protest gegen die Etablierung der "Rechten" in Stammheim. Was kann also falsch sein, dieses Unterfangen mit Transparenten auf immerhin stillem Wege zu unterstützen? So wie Sie haben die Kirchen auch im Nationalsozialismus reagiert. Diese haben ihren Irrtum mittlerweile eingesehen und selbst der Papst hat dies bestätigt. Ihnen scheint dies entgangen zu sein. Oder vielleicht wollen Sie das auch nicht verstehen. Mancher hat aus der Geschichte offensichtlich absolut nichts gelernt. Braun ist offenbar nicht überall eine unbeliebte Farbe. Vielleicht sollten Sie das nächste Mal lieber in der
die Geschichte ist nicht im Jahre 1945 stehengeblieben...Stichwort: Stalin, SED, Stasi.
Auch hieraus sollten wir lernen und uns genausowenig von Linksextremisten als von Rechtsextremisten instrumentalisieren lassen!
Daran sollte sich der Herr Herbert mal orientieren. Am 1. Mai 2001 hat er persönlich, gemeinsam mit der gesamten Stadtregierung, und vielen anderen einen Aufmarsch der NPD blockiert.
So geht das!
Das Versammlungsrecht gilt für alle Teile der Bevölkerung, nicht nur für die, die gerade zufällig eine Meinung vertreten, die mir genehm ist. Und demzufolge hat man erlaubte Versammlungen und Demonstrationen nicht zu stören oder zu blockieren.
Alle zu blockieren, die nicht der eigenen Meinung entsprechen, hat nichts von einem demokratischen Grundverständnis.
Seltsame Argumentation, das...