Bereits zum 27. Mal trafen sich Schwebheimer Bürger zur Prämierung des schönsten Blumenschmucks in der Gemeinde. Seit 1990 der damalige Vorsitzende der Eigenheimer, Karl Lehner, zusammen mit Altbürgermeister Hans Fischer den Wettbewerb aus der Taufe gehoben hat, kann man eine reichhaltige Blütenpracht an vielen Hausfassaden, Hofeinfahrten und Gärten in der Gemeinde bewundern.
Bewertet wird, „was von der Straße aus gut zu sehen ist“, erklärte der Vorsitzende der Eigenheimer, Herbert Holzmann. Und es war wie in jedem Jahr: Die fünf Juroren vergaben häufig dieselbe Punktzahl, weil die Entscheidung angesichts der blühenden Pracht schwerfiel. Auch liegen die Punktzahlen der 49 Platzierten eng beieinander.
So teilen sich Elisabeth Bandorf und Rosemarie Schön mit gleicher Punktzahl den ersten Platz. Ihnen folgen Bernd Krämer, Gudrun Rudolf und Anna Dahsler. Platz sechs ging an Hildegard Lehner, Maria Grau und Erhard Metzner.
Noch vor der Prämierung referierte Kreisgartenfachberaterin Brigitte Goss über das „Gärtnern in der Zukunft.“ Demnach werden asiatische Gewächse die heimischen Pflanzen verdrängen. Denn laut Goss gelangen durch die Globalisierung völlig neue Schadorganismen in unsere Breiten. Auch der Klimawandel setze den Pflanzen zu. Häufigere Trockenperioden, mehr Unwetter, viele „Hundstage“ sowie der Anstieg von Treibhausgasen verschieben die Blütezeiten der Pflanzen. So erfolgt die Apfelblüte zum Teil schon im April, und die Knospen fallen nicht selten im Mai den Eisheiligen zum Opfer.
Durch wetterbedingt verlängerte Vegetationsperioden haben auch die Schädlinge mehr Zeit, sich zu vermehren, erklärte Goss. Und viele Pflanzen kommen mit diesen Wetterkapriolen nicht zurecht. Linde, Bergahorn und englische Rosen zum Beispiel. Sie holen sich schnell einen Sonnenbrand, braune Flecken auf den Blättern oder leiden unter Chlorose, einer durch Chlorophyllmangel bedingten Mangelerscheinung.
„Unser Bäume werden bei uns nicht mehr gut wachsen“, prognostiziert Goss. Also sei Umdenken angesagt. Der japanische Schnurbaum oder der französische Burgen-Ahorn könnten die heimischen Bäume ablösen, weil sie den Witterungsverhältnissen besser angepasst seien.
Auch Rittersporn, Phlox und Astilben werden wohl über kurz oder lang in den deutschen Gärten von Zwiebel- und Knollengewächsen ersetzt werden. Stattdessen gedeihen dort Rosmarin, Duftnessel, Schopflavendel und Blaulilie. Auch für Radieschen und Kopfsalat sieht es im Garten der Zukunft schlecht aus. Sie können durch die Knollen des Yacón, Süßkartoffeln und Feigen ersetzt werden.
Auch viele Schädlinge fühlen sich in Zukunft in unseren Breiten wohl, weiß Goss. Der gefräßige asiatische Laubholzbockkäfer zum Beispiel bedroht schon jetzt die Wälder in Deutschland. Auch die japanische Buschmücke und die asiatische Tigermücke seien bereits in Europa angekommen und übertragen Krankheiten. Der Garten der Zukunft wird also um einiges anders aussehen als heute, das war den Anwesenden nach dem Vortrag von Goss sonnenklar.