Nach drei Bürgerversammlungen im November legte Bürgermeister Sebastian Hauck im neuen Jahr gleich nach. Rede und Antwort stand er den Bürgern jetzt im gut besuchten Sportheim im kleinen Gemeindeteil Vasbühl, der aktuell 446 Einwohner zählt, 13 weniger als vor zehn Jahren. Viel Neues gegenüber dem Stand von November enthielt der ausführliche Bericht des Bürgermeisters zu den Themenschwerpunkten und Projekten im Markt nicht.
Vasbühl zählt zu den von den Windvorbehaltsgebieten WK 56 und 57 stark betroffenen Ortsteilen. Über Pooling-Gemeinschaften mit den Eigentümern konnten 84 Prozent der Flächen gesichert werden, erklärte Hauck. Derzeit laufen Verhandlungen mit der Firma Wust Wind und Sonne aus Markt Erlbach über einen Kooperationsvertrag zur Projektierung von Windrädern in den WK-Gebieten. Ein Ziel seien Mindestabstände von 1200 Metern zur Wohnbebauung. Nach Vertragsabschluss werde eine Informationsveranstaltung für die Bürger erfolgen.
Im Hinblick auf das von der Firma Statkraft geplante Repowering der beiden sehr nahe bei Vasbühl stehenden Windräder versuche die Gemeinde alles, um eine möglichst verträgliche Lösung zu finden, sagte der Bürgermeister. Derzeit gelte ein Mindestabstand von 800 Metern zur Wohnbebauung, wobei die Anlagen heute viel größer seien. Ziel sei, ein Repowering im Pooling-Gebiet zu erreichen. Ob es gelingt, könne er nicht versprechen.
Über viermal so viel Grundsteuer wie bisher müsse er bezahlen, kritisierte Christian Zirk. Wissen wollte er ebenso wie Martin Weber, warum die Gemeinde solchem Ansteigen nicht durch eine Senkung der Hebesätze entgegen gewirkt habe. Als "Grundübel" bezeichnete Bürgermeister Hauck die neuen Berechnungsgrundlagen, auf deren Basis die Finanzämter die neuen Grundsteuermessbeträge festlegen würden. Insbesondere bei alten Gehöften falle die Grundsteuer jetzt deutlich höher aus, während sie bei Wohnhäusern mitunter sogar günstiger werde. Eine Senkung der Hebesätze könne diese Kluft nicht ausgleichen, sagte Hauck.
Der Gemeinderat habe sich mehrheitlich für einen Hebesatz von 330 Prozent bei den Grundsteuern A und B ausgesprochen, nachdem diese seit 2005 nicht mehr erhöht worden waren. Für 2025 werde mit circa 30 Prozent Mehreinnahmen gerechnet, was nicht einmal die Inflation ausgleiche, sagte Hauck. Zudem würden fehlerhafte Steuerbescheide das Grundsteueraufkommen voraussichtlich noch schmälern. Ende 2025 werde sich der Gemeinderat auf der Basis neuer Daten noch einmal mit den Hebesätzen beschäftigen.
Nachdem viele Bereiche rund um Vasbühl wegen Ausschlusskriterien wie Ställe für ein Neubaugebiet ausgeschieden seien, bleibe "eventuell" der südliche Bereich beim Schloßgarten, sagte Hauck auf Nachfrage. Abgeklärt werde das aktuell mit einer Machbarkeitsstudie. Angesprochen wurde auch die Sanierung der Schloßstraße, die schon länger auf der Dringlichkeitsliste der Gemeinde steht. Wegen der Dynamik bei neu auftretenden Schäden, müsse immer wieder neu priorisiert werden, erklärte Hauck. Ein Anwohner des südlichen Wendehammers im Schloßgarten bemängelte in einem schriftlichen Antrag fehlenden Winterdienst bei der abschüssigen Straße. Es könne nicht jede Straße geräumt und gestreut werden, sagte Hauck. Die drei Trupps seien bis zum Anschlag ausgelastet, weil bereits deutlich mehr gemacht werde als gesetzlich vorgeschrieben.
Weitere Anliegen waren ein Tempo-30 in der ganzen St.-Jakobus-Straße (Vorgaben der StVO lassen das aktuell nicht zu), das Rasen bei der Ortseinfahrt aus Richtung Schwebenrieth (auch Vasbühl bekommt wie alle Gemeindeteile demnächst eine digitale Smilie-Tafel), eine Schraffierung beim Kirchberg zur Verdeutlichung des Halteverbotes (wird Thema bei der nächsten Verkehrsschau), weitere Radwege (geht nur mit Förderung, die es bei Gemeindestraßen nicht gibt) sowie desolate Gehsteige (Bauhof schaut es sich an).