Das Ende des Zweiten Weltkriegs, angefangen vom nationalsozialistischen Terrorregime unter Adolf Hitler, jährte sich am 8. Mai dieses Jahres zum 75. Mal. 87 Jahre gar ist es her, dass Hitler Reichskanzler wurde. Ist das heute noch wichtig? Aus der Vergangenheit lernen, heißt für die Zukunft die Weichen zu stellen. Das Widererstarken rechtspopulistischer Parteien und Regierungen in Europa und weltweit alleine ist schon Grund genug, ständig zu mahnen und zu erinnern, was Faschismus und Nationalsozialismus bedeuteten und wie viel Leid und Millionen Tote sie brachten.
Dabei geht es für heutige Generationen nicht um Schuld, es geht um Verantwortung für das, was im Namen Deutschlands damals passiert ist. Und diese Verantwortung ist auch gemeint, wenn die Initiative gegen das Vergessen zu Recht fordert, die Stadt Schweinfurt solle den Industriellen Willy Sachs, der 1958 starb, aus der Liste der seit 1822 insgesamt nur 32 Namen umfassenden Liste der Ehrenbürger streichen.
Willy Sachs ist kein Vorbild für junge Menschen. Er vertrat keine demokratischen Werte. Es ist unstrittig, dass er ein überzeugter Nationalsozialist war, der schon 1933 Mitglied der SS geworden war. Wer seinen 40. Geburtstag mit Nazi-Größen und Kriegsverbrechern wie Hermann Göring, Heinrich Himmler und Reinhard Heydrich feiert und mit ihnen privat verkehrt, dem kann man nicht politische Naivität als Entschuldigung durchgehen lassen. Sachs setzte in seiner Firma mehrere tausend Zwangsarbeiter ein, er war mehr als nur ein Mitläufer. Und er ist aufgrund dessen, was man heute über sein Leben weiß, kein Ehrenbürger, der diesen Titel verdient hätte.
Er hat im Leben von anderen gelebt, keine Verantwortung für tausende Mitarbeiter getragen und kann aufgrund seines Studiums grosse Zeilen in die Zeitung schreiben.
Ob Willy Sachs der hellste auf der damaligen Torte war, sei dahingestellt. Er hat aber die Firma durch den Krieg gebracht, was von oben doktriniert war und mit welchen Repressalien das verbunden war, kann heute keiner mehr nachvollziehen. Es wird immer nur draufgehauen, wenn er sich mit den Kapazitäten des Regimes zeigen musste. Ob er das immer wollte. Ich hinterfrage das dahingehend, denn wenn ein Herr Schikora hineininterpretieren darf, darf ich das genaue Gegenteil behaupten. Ich hatte einen Opa, der am Anfang der Weimarar Republik ein überzeugter Demokrat war, durch die Repressalien des Regimes jedoch nazifiert wurde und das nie verwunden hat. Auch er hatte einen, wenn auch wesentlich kleineren Betrieb.
Er musste einfach mit.
Er war ein strammer Nazi und es ist eine Ohrfeige für alle Widerstandskämpfer, dass so ein Kerl noch Ehrenbürger ist.
Wie kann ich Verantwortlich sein wenn ich noch gar nicht geboren wurde. Braucht hier wieder jemand Geld .Den Rest schenke ich mir sonst wird der Kommentar wieder ....