Es ist durchaus legitim, die Zukunft der Walther-Rathenau-Schulen kritisch zu beleuchten und zu hinterfragen, ob sich Schweinfurt seine kommunalen Schulen noch leisten soll. Als verantwortungsbewusster Kommunalpolitiker muss man Dinge hinterfragen. Dennoch: Es ist richtig, die Rathenau-Schulen in kommunaler Trägerschaft zu behalten und vor allem die Möglichkeiten zu nutzen, durch die Wirtschafts-Ausrichtung den speziellen Bedürfnissen der Schweinfurter Großindustrie und des Handwerks gerecht zu werden. Gerade weil es eine kommunale Schule ist, hätte man auch pädagogisch Möglichkeiten, die richtigen Weichen zu stellen.
Das aber muss man wollen. Dass OB Sebastian Remelé kund tut, er sehe keinen Imageschaden für die Rathenau-Schulen nach dem Streit über ihre Zukunft im Sommer, ist nicht nachvollziehbar. Natürlich gibt es den und natürlich steht die Stadt in der Pflicht, die Schulen nun besonders zu stärken – zumal es ja ihre eigenen sind. Das Schulreferat um Jürgen Montag tut das auf Verwaltungsebene geräuschlos und selbstverständlich. Lehrer und Eltern wünschen sich aber vor allem vom OB öffentlich mehr Unterstützung und das Eingeständnis, dass die ursprünglichen Pläne nicht nur schlecht kommuniziert, sondern auch grundsätzlich falsch waren.