Die Diskussion um einen Buchen-Nationalpark auf Staatswaldgebiet des Forstbetriebs Ebrach im Nördlichen Steigerwald ist verfahrener denn je. Mit zwei sich unversöhnlich gegenüber stehenden Lagern, die beide glauben zu wissen was für uns und den Steigerwald gut und sinnvoll ist oder nicht.
Den Steigerwald jetzt bei der Suche nach einem dritten Nationalpark im Freistaat von vorneherein aus dem Rennen zu nehmen, ohne überhaupt von unabhängiger Stelle geprüft zu haben, ob die Buchenwälder bei Ebrach im heutigen Zustand dazu taugen oder nicht und welche Vor- und Nachteile mit einem Nationalpark für die Bevölkerung verbunden wären, ist deshalb zutiefst enttäuschend und wenig souverän.
- Hier finden Sie den Bericht "Seehofer streicht Steigerwald von der Liste"
Mich würde zum Beispiel brennend interessieren, auf welcher Grundlage der Steigerwald als Nationalparkkulisse von vorneherein kategorisch ausgeschlossen wird? Ich wage nach wie vor zu behaupten, dass die Mehrheit in der Region trotz aller Mobilisierung von beiden Seiten nach wie vor immer noch weder gegen noch für einen Nationalpark, sondern unentschieden ist, verzweifelt auf die sachlichen wie fachlichen Aussagen wartend, die eine eigene Abwägung der Vor- und Nachteile ermöglichen.
Ein Dialogprozess, der diesen Namen verdient und der Befriedung der verfeindeten Lager dienen soll, sieht jedenfalls anders aus.
Stattdessen wird weiter Öl ins eh schon lodernde Feuer in den Steigerwalddörfern gegossen und die Spaltung weiter vorangetrieben.
Schöner armer Steigerwald!
Wenn Verleumdung und Verunglimpfung der Stil von Nationalparkgegnern wie Sie ist, wobei ich mir gut vorstellen kann, wer dahinter steckt, dann tut es mir leid. Auch durch die ständige Wiederholung von Vorwürfen wie diesen werden diese nicht richtiger. Ich war Mitglied des Stadtrates von Gerolzhofen von 1984 bis 2002 für die Gerolzhöfer Offene Liste (GE-O-L), also kommunalpolitisch aktiv. Das stimmt. Aber ich war bis heute weder Mitglied der Grünen, noch einer anderen Partei. Ich kenne aber jemanden, der war Mitglied der Kreistagsfraktion der Grünen und möchte heute am liebsten nichts mehr davon wissen.
Norbert Vollmann, Redakteur der Main-Post seit 1977 und Mitglied der Redaktion Gerolzhofen
Guter Kommentar von Ihnen, sage ich nochmal, lassen Sie sich nur nicht beirren!
Etliche Steigerwälder, insbesondere Ältere, natürlich nicht.
Menschen über 60, die selbst viel weniger Zukunft haben als sie glauben, sind zumindest was Entscheidungen zu Entwicklungen die weit in die Zukunft reichen, weniger kompetent. Sie halten am liebsten am Gewohnten fest. Anderes macht ihnen Angst.
Wenn der 3. Nationalpark im Spessart oder der Rhön eingerichtet werden sollte, ist auch für die Bewohner des Steigerwaldes in 20 Jahren offensichtlich, was die Alten vergeigt haben. Rechtfertigenbrauchen sich diese dann naturgemäß nicht mehr.
Und diese Melodramatik von wegen "Spaltung der Steigerwalddörfer" und "Öl ins lodernde Feuer gießen". Geht`s noch? In den "Steigerwalddörfern" schüren doch seit langem nur noch ein paar Außenseiter Unruhe, die mit der Forderung nach einem Nationalpark auf sich aufmerksam machen wollen!
Davor scheuten sich jene so sehr, dass sie eben erst gar keine "akademischen" Gutachten in Auftrag geben wollten, auch wenn es dafür tatsächlich Geldmittel gegeben hätte-
Gutachten brauchts eben heutzutage für fast alles.Ohne vergleichbare ist entscheiden eben oft nur populistischer Brei. Und gerade das Wahlvolk erwartet (in Teilen) heute eben etwas mehr.
Zu den genannten "Außenseiter", klar das werden noch weniger werden, dem Braindrain sei Dank.
Unser Steigerwald und seine Anhänger haben also noch nicht dazu gelernt! Auf den Versammlungen dieses Vereins konnte ich mehrfach erleben, wie Akademiker - besonders Biologen - übelst beschimpft und niedergeschrien wurden. Das ist wohl das Niveau, auf dem Diskussionen gedeihen und Entscheidungen reifen sollen!