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Standpunkt: Schöner armer Steigerwald
Norbert Vollmann
Norbert Vollmann
 |  aktualisiert: 06.08.2016 03:30 Uhr

Die Diskussion um einen Buchen-Nationalpark auf Staatswaldgebiet des Forstbetriebs Ebrach im Nördlichen Steigerwald ist verfahrener denn je. Mit zwei sich unversöhnlich gegenüber stehenden Lagern, die beide glauben zu wissen was für uns und den Steigerwald gut und sinnvoll ist oder nicht.

Den Steigerwald jetzt bei der Suche nach einem dritten Nationalpark im Freistaat von vorneherein aus dem Rennen zu nehmen, ohne überhaupt von unabhängiger Stelle geprüft zu haben, ob die Buchenwälder bei Ebrach im heutigen Zustand dazu taugen oder nicht und welche Vor- und Nachteile mit einem Nationalpark für die Bevölkerung verbunden wären, ist deshalb zutiefst enttäuschend und wenig souverän.

Mich würde zum Beispiel brennend interessieren, auf welcher Grundlage der Steigerwald als Nationalparkkulisse von vorneherein kategorisch ausgeschlossen wird? Ich wage nach wie vor zu behaupten, dass die Mehrheit in der Region trotz aller Mobilisierung von beiden Seiten nach wie vor immer noch weder gegen noch für einen Nationalpark, sondern unentschieden ist, verzweifelt auf die sachlichen wie fachlichen Aussagen wartend, die eine eigene Abwägung der Vor- und Nachteile ermöglichen.

Ein Dialogprozess, der diesen Namen verdient und der Befriedung der verfeindeten Lager dienen soll, sieht jedenfalls anders aus.

Stattdessen wird weiter Öl ins eh schon lodernde Feuer in den Steigerwalddörfern gegossen und die Spaltung weiter vorangetrieben.

Schöner armer Steigerwald!

 
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Kommentare
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  • N. V.
    An ggkontrll.
    Wenn Verleumdung und Verunglimpfung der Stil von Nationalparkgegnern wie Sie ist, wobei ich mir gut vorstellen kann, wer dahinter steckt, dann tut es mir leid. Auch durch die ständige Wiederholung von Vorwürfen wie diesen werden diese nicht richtiger. Ich war Mitglied des Stadtrates von Gerolzhofen von 1984 bis 2002 für die Gerolzhöfer Offene Liste (GE-O-L), also kommunalpolitisch aktiv. Das stimmt. Aber ich war bis heute weder Mitglied der Grünen, noch einer anderen Partei. Ich kenne aber jemanden, der war Mitglied der Kreistagsfraktion der Grünen und möchte heute am liebsten nichts mehr davon wissen.
    Norbert Vollmann, Redakteur der Main-Post seit 1977 und Mitglied der Redaktion Gerolzhofen
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  • N. R.
    "wobei ich mir gut vorstellen kann, wer dahinter steckt..." Ich mir auch, Herr Vollmann! grinsen Diese Person ist bei Podiumsdiskussionen und Demonstrationen oft frech wie Oskar und liest gern die rtv, eine Gratis-Fernsehzeitung, an deren profunder Weisheit sie ihre Zuhörer dann teilhaben lässt! zwinkern
    Guter Kommentar von Ihnen, sage ich nochmal, lassen Sie sich nur nicht beirren!
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  • N. R.
    Ihr Kommentar, Herr Vollmann. 1+++
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  • J. F.
    ...gefällt mir auch sehr gut, gerade weil ich nicht immer mit Ihnen einer Meinung bin. Sie versuchen hier, beiden Seiten gerecht zu werden, doch wenn die politische Seite unfair wird, ist es erlaubt nachzufragen, woher denn die Erkenntnis stammt, dass der Steigerwald nicht für einen Nationalpark geeignet ist. Die Anhänger von US sehen dies jedoch sofort als einseitige Einmischung. Manchmal wäre es gut, ein bisschen innezuhalten, nachzudenken und zu hinterfragen. - Wenn wir jetzt weiter die Machbarkeitsfrage ausbremsen, werden wir in die leere Röhre gucken, während die Rhön sich in einem Förderregen sonnt.
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  • g. r.
    freilich, besonders wegen alter Bäume und der Eigentumsverhältnisse, das Potenzial für einen Nationalpark.

    Etliche Steigerwälder, insbesondere Ältere, natürlich nicht.

    Menschen über 60, die selbst viel weniger Zukunft haben als sie glauben, sind zumindest was Entscheidungen zu Entwicklungen die weit in die Zukunft reichen, weniger kompetent. Sie halten am liebsten am Gewohnten fest. Anderes macht ihnen Angst.

    Wenn der 3. Nationalpark im Spessart oder der Rhön eingerichtet werden sollte, ist auch für die Bewohner des Steigerwaldes in 20 Jahren offensichtlich, was die Alten vergeigt haben. Rechtfertigenbrauchen sich diese dann naturgemäß nicht mehr.
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  • F. S.
    Klar, dass ein Grünenpolitiker wie der Redakteur Vollmann, alle kommunalpolitischen Entscheidungsträger die sich gegen einen Nationalpark im Nördlichen Steigerwald entschieden haben, für nicht kompetent hält und nach externen Gutachtern ruft. Diese Gutachter wären ja dann Akademiker und Naturwissenschaftler, die für ihn wohl glaubhafter wären, weil sie von einem Nationalpark selbst profitieren würden.
    Und diese Melodramatik von wegen "Spaltung der Steigerwalddörfer" und "Öl ins lodernde Feuer gießen". Geht`s noch? In den "Steigerwalddörfern" schüren doch seit langem nur noch ein paar Außenseiter Unruhe, die mit der Forderung nach einem Nationalpark auf sich aufmerksam machen wollen!
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  • M. S.
    Das haben Sie aber schön aufgeschlüsselt. Ich bin zwar kein Grünenpolitiker, dem ersten Teil schließe ich mich aber direkt an, ich halte die genannten Kommunalpolitiker auch nicht für kompetent bzgl. dieser Entscheidung. Sie wäre in Teilen so weitreichend gewesen, dass man tatsächlich vielleicht eher die Bürger hätte befragen sollen als die hiesigen Lokalpolitiker, von denen man teilweise nicht mal weiß für welche "Partei"/Position sie gerade so singen - immer darauf schielend nicht in eine Schweigespirale hineingezogen zu werden.

    Davor scheuten sich jene so sehr, dass sie eben erst gar keine "akademischen" Gutachten in Auftrag geben wollten, auch wenn es dafür tatsächlich Geldmittel gegeben hätte-

    Gutachten brauchts eben heutzutage für fast alles.Ohne vergleichbare ist entscheiden eben oft nur populistischer Brei. Und gerade das Wahlvolk erwartet (in Teilen) heute eben etwas mehr.

    Zu den genannten "Außenseiter", klar das werden noch weniger werden, dem Braindrain sei Dank.
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  • T. V.
    Lieber "ggkontrll", statt einfacher Polemik, sollte sachlich diskutiert werden. Norbert Vollmann ist kein "Grünen-Politiker" und war es auch nie. Wenn Sie die Diskussion genau verfolgen, werden Sie erkennen: Die Staatsregierung argumentiert mit genau den gleichen Argumenten für einen NP im Spessart oder in der Rhön, wie die NP-Befürworter jahrelang für einen NP im Steigerwald. Die Argumentationskette von "Unser Steigerwald" bricht damit zusammen. Gutachter: wegen wesentlich geringfügiger Dinge werden üblicherweise Gutachten erstellt, z.B. demnächst ein Verkehrsgutachten für die Innenstadt von GEO. Warum also nicht bei so einer wichtigen Entscheidung? Und weiterhin: Die NP-Befürworter im Steigerwald als "Außenseiter" abzustempeln (die gehören somit nicht dazu), ist unterste Schublade. Übrigens wurde vor nicht mal 2 Jahren noch von "Unser Steigerwald"-Vertretern behauptet, 90 Prozent der Steigerwälder wären gegen einen NP. Alle Umfragen, haben etwas anderes bewiesen. Thomas Vizl, GEO
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  • J. F.
    Akademiker und Naturwissenschaftler sind wohl alle Blödel? Studieren verdummt offensichtlich, wenn es nach Ihrer Ansicht geht. Am besten - ich werde jetzt auch polemisch - machen wir überhaupt keine Schulabschlüsse mehr; dann steigen der Intelligenzquotient und die geistige Leistungs- und Entscheidungsfähigkeit ins Unermessliche.

    Unser Steigerwald und seine Anhänger haben also noch nicht dazu gelernt! Auf den Versammlungen dieses Vereins konnte ich mehrfach erleben, wie Akademiker - besonders Biologen - übelst beschimpft und niedergeschrien wurden. Das ist wohl das Niveau, auf dem Diskussionen gedeihen und Entscheidungen reifen sollen!
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