Im Frühjahr 2015 hat diese Redaktion auf den da schon auffälligen Leerstand in einem größeren Beitrag hingewiesen, im November 2015 und im April 2016 mangels Reaktion nachgelegt. Die erfolgte dann – endlich: SPD, CSU und SWL stellten Anträge, die Oberbürgermeister Sebastian Remelé aber erst mal als Aktionismus abtat. Er hatte den allgemeinen Strukturwandel als Ursache für die Misere ausgemacht. Wenig später reifte aber auch im Rathaus die Erkenntnis, dass ein City-Manager nötig sei, den die Parteien in ihren „Schnellschussanträgen“, wie der OB das nannte, ja gefordert hatten. Seit März ist Svenja Melchert nun am Start und erstaunlich viel ist schon passiert. Das Baustellenschwein Schippi Schörschle oder die Chill-Liegestuhl-Aktion haben vermutlich keinen zusätzlichen Kunden in die Stadt getrieben, aber die Managerin ist dabei, der nach wie vor unter dem Leerstand leidenden City schon ein wenig mehr Geschäftsleben einzuhauchen. Einige Punkte ihres Handlungsprogramms sind vielversprechend, vorneweg das geplante Gründerkaufhaus nach dem bewährten Muster im GRIBS. Wenn Gründer aus dem Kaufhaus rausmüssen, beenden sie den einen oder anderen Leerstand. Prima Idee. Oder: Dass viele Touristenschiffe an der Main-Lände festmachen – ein alter Hut.
Melchert geht es jetzt aber an, diese Leute in die City zu locken. Oder der (nächste) Versuch – hin zu einer einheitlichen Öffnungszeit. Am Pflasterklang- und am Fashion-Day-Samstag, 2. und 9. September, sollen alle Läden bis 17 Uhr offen stehen. Mitmachen sollte Pflicht sein, für Händler und Kunden.