Wie hat ein politisch eher unbekannter Kandidat wie Oliver Schulze am Sonntag so triumphal das Bürgermeisteramt in Sennfeld erobern können? Die Antwort auf diese Frage ist relativ einfach.
Zum Einen ist das Konzept der CSU und ihres Bewerbers Peter Knieß nicht aufgegangen. Der Name allein hat keine Wähler gebracht; sie hat Knieß' Strategie, auf die politische Vernetzung in hohe politische Kreise zu setzen, nicht sonderlich beeindruckt. Und dass er derzeit seinen Lebensmittelpunkt nicht in der Gemeinde hat, war das letzte gewichtige Argument, weswegen sich das Pendel gegen die CSU gewendet hat.
Die Vernetzung vor Ort hat den Ausschlag gegeben. Und sie verkörpert Oliver Schulze, der gar kein großartiges Bekenntnis zu Sennfeld ablegen musste, weil es den Wählern ohnehin schon aus seinem vielfältigen Engagement bekannt war.
Um das so überraschend eindeutige Wahlergebnis zu verstehen, musste man nur beobachten, wer im Rathaus dem neuen Bürgermeister gratuliert und wer bei der Wahlparty den Sieger innig ans Herz gedrückt hat: Es waren auffällig viele junge Familienväter und -mütter um die 30. Also genau die Generation, die gerade dabei ist, sich in Sennfeld einzurichten und ihre langfristigen Lebenspläne in die Tat umzusetzen. Sie hat einen der ihren zum Bürgermeister gewählt.
Insofern war am Sonntag eine vielversprechende Aufbruchstimmung zu spüren. Sie wird aber auch in eine große Erwartungshaltung an den neuen Amtsinhaber münden.