
Nach einer durch die Corona-Pandemie erzwungenen dreijährigen Pause fand am vergangenen Samstag wieder ein Kreisjugendfeuerwehrtag in Gerolzhofen auf dem Sportgelände des Schulzentrums Nord statt. Früher nahmen rund 20 Mannschaften daran teil, diesmal waren es nur sechs. Auch hier hat Corona Spuren hinterlassen. Bei vielen Jugendfeuerwehren im Landkreis ist, weil wegen der Pandemie monatelang keine Übungen stattfinden konnte, die örtliche Jugendarbeit zusammengebrochen und muss erst wieder zum Laufen gebracht werden.
- Hier gibt es ein Video vom Löschangriff der Gruppe der Jugendfeuerwehr Gerolzhofen:
Die heutige Situation ist somit durchaus vergleichbar mit der Lage vor vierzig Jahren. Der heutige Ehrenkreisbrandrat Georg Seufert (Unterspiesheim) hatte in seiner damaligen Eigenschaft als Kreisjugendwart im Jahr 1982 den Wettkampf der Jugendfeuerwehren im Landkreis Schweinfurt ins Leben gerufen. Die damalige Kreisbrandinspektion mit Kreisbrandrat Otto Ankenbrand an der Spitze hatte bemerkt, dass bei der aktiven Feuerwehr der Nachwuchs fehlt. Georg Seufert kümmerte sich daraufhin um eine gezielte Ausbildung der Jugendlichen. Der erste Wettkampf fand in Schwebheim statt.

Treffen der Feuerwehrgenerationen
Auch am vergangenen Samstag erschien der mittlerweile 82-jährige Ehrenkreisbrandrat in beneidenswerter Rüstigkeit in Uniform am Sportgelände in Gerolzhofen, um den diesjährigen Wettkampf zu beobachten. Auch sein damaliger Nachfolger, der frühere Kreisbrandrat Georg Vollmuth (Frankenwinheim), zählte zu den Zuschauern. Und der frühere Kreisbrandinspektor Gottfried Schemm übernahm wieder in bekannter ironischer Manier den Part des Stadionsprechers. Ein Treffen der Feuerwehrgenerationen.

Die Mitglieder der derzeitigen Kreisbrandinspektion - unter Führung von Kreisbrandrat Holger Strunk und dem Kreisjugendwart Christian Eichel - stellten den Schiedsrichterdienst. Sie beobachteten den Nachwuchs ganz genau, lobten bei fehlerfreien Durchgängen oder gaben wohlwollende Tipps, falls bei der einen oder anderen Prüfung ein Fehlerpunkt eingetragen werden musste.
Löschangriff und Staffellauf
Der Wettbewerb besteht aus zwei Teilen, einem Löschangriff und einem 400-Meter-Staffellauf. Beim simulierten Löschangriff müssen die Jugendlichen zwischen zwölf und 18 Jahren eine Saugleitung kuppeln und an die Pumpe anschließen, dann drei Strahlrohre in Stellung bringen und dabei Hindernisse wie Kriechtunnel, Wassergraben und Hürde überwinden.

Unter Zeitdruck und Stress
Beim Staffellauf ist besonders Schnelligkeit gefragt, außerdem müssen noch einige Aufgaben (Schlauch aufrollen, Zielwerfen mit Leinenbeutel, Knoten und Stiche) erledigt werden. Eine Gruppe besteht aus neun Personen plus Ersatzmann. Die Herausforderung ist, unter Zeitdruck und Stress möglichst wenige Fehler zu machen.

Das Ergebnis: 1. Oberschwarzach, 2. Waigolshausen, 3. Gerolzhofen, 4. Frankenwinheim, 5. Stammheim und 6. Unterspiesheim. Alle sechs Mannschaften dürfen, wenn sie wollen, am bayerischen Landesentscheid teilnehmen, der am 18. Juni in Neutraubling stattfinden wird.
Der Dank des Landrats
Landrat Florian Töpper und der 2. Bürgermeister von Gerolzhofen, Erich Servatius, führten die Siegerehrung durch. Beide Kommunalpolitiker bedankten sich bei den Jugendlichen für das gelebte Ehrenamt, den Zusammenhalt und die erbrachten Leistungen. Ihr Dank galt auch der Freiwilligen Feuerwehr Gerolzhofen, die den Aufbau der Wettkampfstätte und die Verpflegung der Teilnehmer übernommen hatte.
Der Jugendwettkampf im kommenden Jahr wird vermutlich in Sennfeld stattfinden - und dann hoffentlich mit (deutlich) mehr Mannschaften.