Der Kampf für die Demokratie und die Wichtigkeit der Europäischen Union – das waren die Hauptthemen beim diesjährigen Frühjahrsempfang des Kreisverbands Schweinfurt Bündnis 90/Die Grünen, der erstmals gemeinsam mit geo-net für Gerolzhofen, stattfand. Viele Mitglieder und Sympathisanten der Grünen waren dafür am vergangenen Freitag nach Gerolzhofen gekommen. Aber auch Vertreterinnen und Vertreter anderer Parteien und diverser Verbände nahmen teil, sodass der Saal des Gerolzhöfer Theaterhauses gut gefüllt war.
"Wir müssen für unsere Demokratie kämpfen", betonte Hauptrednerin Gisela Sengl, die Sprecherin des Landesverbandes der Grünen, in ihrer Rede. Das gelte besonders für die Kommunen, da diese das "Herzstück der Demokratie" seien. Weiterhin kam sie in ihrer Ansprache auf die Europäische Union zu sprechen. Sie unterstrich die vielen Vorteile, die diese mit sich bringe, wie beispielsweise die Gewährleistung von Freiheit, Vielfalt und Gleichberechtigung. Dinge, die für uns so selbstverständlich seien, so Sengl.
Allerdings kam sie auch auf einige Baustellen in der EU zu sprechen. "Das Erstarken von rechtsextremen Parteien gefährdet die EU", sagte sie in ihrer Ansprache. Deshalb sei es wichtig, dass alle demokratischen Parteien geschlossen zusammenstünden. Die Wichtigkeit der EU betonte auch der Landtagsabgeordnete Paul Knoblach. Anlässlich der anstehenden Europawahl rief er dazu auf, am 9. Juni wählen zu gehen: "Wir können nichts Besseres tun, als zur Wahl zu gehen", so Knoblach.
Auch Landrat Florian Töpper (SPD) kam zum Frühjahrsempfang nach Gerolzhofen. In seinem Grußwort betonte er die gute Zusammenarbeit mit den Grünen im Kreistag. Weiterhin zeigte er sich erschüttert aufgrund der Attacke auf einen SPD-Politiker in Sachsen. Man müsse, so Töpper, einen Schutzgürtel um jeden legen, der sich in ein öffentliches Amt begibt.
Gegen Ende der Veranstaltung vergab Thomas Vizl (geo-net) schließlich noch die Auszeichnung "GEO innovare", die seit 2016 an engagierte Menschen aus der Region verliehen wird. Der Preis ging in diesem Jahr an die Initiatoren der Kundgebungen "Nie wieder ist jetzt!", die bereits zwei Mal gegen Rechtsextremismus und für das Grundgesetz in Gerolzhofen stattgefunden hatten.
Vizl würdigte dabei das Engagement der Preisträgerinnen und Preisträger: Justus Zink, Matthias Seng, Georg Löhrlein, Julia Fugmann und Herbert Kimmel. Im Bezug auf aktuelle Gefährdungen, wie den zunehmenden Judenhass oder Angriffe auf Politiker, sagte er: "Zu dieser Entwicklung in Deutschland dürfen wir nicht schweigen." Gerade deshalb seien die "beachtlichen Kundgebungen" in Gerolzhofen ein wichtiges Zeichen gewesen. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Lisa Döpfner und Achim Hofmann.