Insgesamt 31 Maßnahmen umfasst das integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (kurz: ISEK) für Schwebheim, das offiziell zum Jahreswechsel startet. Auf der Abschlussveranstaltung für die Bürger des Kräuterdorfes stellte das Team von Joachim Perleth die Ergebnisse der Untersuchungen vor und skizzierte mögliche nächste Projekte. Für die Verbesserungen an Plätzen, Häusern und Straßen können die Gemeinde und Einzelpersonen mit Fördermitteln und mit Einsparungen im Bereich der Steuern rechnen.
Christiane Wichmann und Leonie Kuhn (Architekturbüro Perleth) zeigten die einzelnen Schritte von der ersten Idee über die konkreten räumlichen Grenzen des Sanierungsgebiets bis zum Maßnahmenkatalog auf. Das ISEK folgt dem Leitbild "Schwebheim 2040"; über diese Zeitspanne von 15 Jahren sind die Verbesserungen angedacht.
Priorität: Veränderung im Straßenverkehr
Ganz vorne steht für die Planer, die Ratsmitglieder und die Bürger eine Veränderung im Straßenverkehr. Das betrifft die Hauptstraße und die Schweinfurter Straße. Neue Möglichkeiten für Fußgängerinnen und Radfahrer sollen geschaffen werden und dort, wo es möglich ist, mehr Grün am Straßenrand blühen.
Ein "grünes Band" am Unkenbach wird einzelne Stationen, genannt wurde unter anderem die Kneippanlage, miteinander verknüpfen und sich durch Schwebheim schlängeln. Einzelne Schwerpunkte im Sanierungsgebiet, das über 22 Hektar umfasst, sind detailliert aufgeführt: unter anderem das Rathaus, das barrierefrei zugänglich werden soll und das Umfeld der Schlossscheunen. Dem vollständig öffentlichen Zugang zum Schlosspark, ein aus der Bürgerschaft genannter Wunsch, stehen Vorgaben des Natur- und Denkmalschutzes entgegen.
Der Gemeinderat entscheidet im Einzelfall, wann welche Maßnahmen in Angriff genommen werden sollen. Die Regierung von Unterfranken genehmigte das vorgelegte Sanierungsgebiet, 60 Prozent Fördermittel sind mit dieser Zusage verbunden. Die Gemeinde, darauf verwies Bürgermeister Volker Karb, müsse dann immer noch 40 Prozent bei jedem Projekt aus dem Gemeindesäckel finanzieren.
Gärtnereigelände: neue Möglichkeiten für Wohngebäude und Gewerbebetriebe
Für die Besitzer von Grundstücken und Gebäuden innerhalb des Sanierungsgebietes gibt es neben der Förderung auch die Möglichkeit, Steuern zu sparen. Allerdings, das gilt auch für jede private Maßnahme, werde im Einzelfall alles detailliert geprüft. Erst dann können Fördermittel aus dem ISEK fließen. Und nicht alles, was der Verbesserung dient, kann über das ISEK gefördert werden. Insgesamt, das betonte Joachim Perleth, stellt das ISEK ein gutes Instrument für die Gemeinde und die Bürgerinnen und Bürger dar.
Parallel zum ISEK rund um den Altort nahm das Architekturbüro auch das alte Gärtnereigelände am Ortsrand unter die Lupe. Dort sollen neue Möglichkeiten für Wohngebäude und Gewerbebetriebe entstehen.