Eine Million Euro teuer, fein säuberlich aufgereiht in Grau und Blau, standen die neuen zwölf Meter langen Stadtbusse am Marktplatz und strahlten in der Sonne fein säuberlich poliert mit Oberbürgermeister Sebastian Remelé und Stadtwerke-Chef Thomas Kästner um die Wette. Mit einem gewissen Stolz wurden die neuen "Schätzchen", wie Kästner schmunzelnd bemerkte, präsentiert.
Die Stadtwerke haben insgesamt 40 Fahrzeuge – 13 Gelenkbusse und 27 Solobusse – im öffentlichen Personennahverkehr im Einsatz. Die Flotte wird regelmäßig erneuert und hat im Moment durch die vier neuen Busse ein Durchschnittsalter von nur fünfeinhalb Jahren. Die neuen Mercedes-Citaro-2-Busse mit 38 Sitzplätzen und 299 PS haben die strenge Euro-6-Norm, sie ersetzen vier Fahrzeuge, die nur die Euro-3-Norm erfüllten. Sie belasten die Umwelt nicht nur wegen der besseren Abgasnorm mit weniger Kohlendioxid, sondern auch durch einen um über 20 Prozent geringeren Dieselverbrauch mit 33 statt 42 Litern auf 100 Kilometern, hieß es.
"Die Busse sind so umweltfreundlich wie es die Technik heute zulässt", so Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU). Er betonte, die Stadt stärke bewusst den öffentlichen Nahverkehr und sei auch stolz darauf, dass man im Vergleich zu Städten gleicher Größe sehr günstige Fahrpreise habe und ein überdurchschnittlich dichtes Haltestellennetz.
Kostenloses W-Lan, barrierefrei und am Bordstein absenkbar
Der Service der Stadtwerke für die Kunden sei, so der OB, sehr groß. Es gebe kostenloses W-Lan im Bus, man könne in Echtzeit per App erfahren, ob der Bus pünktlich sei, man habe das E-Ticket erfolgreich eingeführt, und natürlich seien die neuen Busse barrierefrei, am Bordstein absenkbar und für Rollstuhlfahrer, Rollator-Nutzer, Kinderwagen, aber auch sehbehinderte Menschen gleichermaßen gut nutzbar.
Das Thema Elektrobus haben die Stadtwerke ebenfalls durchgerechnet, sie sind aus ihrer Sicht aber im Moment noch nicht wirtschaftlich. Harald Mendrock, Leiter Personenverkehr und Fahrzeugtechnik Stadtwerke, erklärte, ein E-Bus koste etwa 2,3-mal so viel wie ein moderner Dieselbus. Dazu komme der notwendige Bau der Elektro-Ladeinfrastruktur. Thomas Kästner erklärte, man habe den Markt im Blick und prüfe immer wieder Angebote. Es gehe aber auch vor allem um Versorgungssicherheit gerade im Schülerverkehr, "wenn alles, was Achsen hat, in Bewegung ist", so Kästner. Da könne man nicht riskieren, dass es im Winter bei E-Bussen Schwierigkeiten mit den Batterien gebe, wie er von Kollegen anderer Stadtwerke deutschlandweit bereits geschildert bekommen habe.
Aus welchen Grund fährt kein Stadtbus nach Schwebheim? Wiederholt stellte ich hier die Frage, ohne Antwort.
Eine Linie Schwebheim-Röthlein-Heidenfeld würde die Stadtbuslücke im südlichen Ballungsraum schließen und mit einer hoffentlichen Steigerwaldbahn nicht konkurrieren. Könnten ferner nach Vorbild Kronungen/Kützberg die Bergl-Linie bei einigen Fahrten nach Geldersheim/Euerbach bzw. die Deutschhof-Linie nach Üchtelhausen verlängert werden? Natürlich müsste das mit Regionalbussen in diesen Bereichen adaptiert werden. Ca. 15.000 Einwohner erhielten zusätzlich Stadtbusanschluss! Das wären Beiträge zur Reduzierung des Individualverkehrs, Belebung der Innenstadt und stationären Einzelhandels (vs. Onlinehandel) und damit ein mehrfacher Beitrag zum Klimaschutz!