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Schweinfurt
Stadtschokolade in diesem Jahr als Sonderedition: Organisatorenpaar sucht einen Nachfolger
Der Kampf für den Artenschutz hat eine süße Seite, dank der neuen Stadtschokolade (von links): Peter Schleich, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Schweinfurt-Haßberge, die Künstlerinnen Noelle Schroeder (Montessorischule), Lisa Schirmer da Fonseca (Walter-Rathenau-Schule), Zora Gock (Montessorischule), Lya Njamen (Wilhelm-Sattler-Realschule), Roland Merz, von der lokalen Agendaarbeitsgruppe 'Nachhaltigkeit', Malerin Anna Maciejowski (Olympia-Morata-Gymnasium), Angela Merz (Agendaarbeitsgruppe 'Nachhaltigkeit'), sowie Katharina Weber und Heidi Greger vom Frischemarkt Weber.
Foto: Uwe Eichler | Der Kampf für den Artenschutz hat eine süße Seite, dank der neuen Stadtschokolade (von links): Peter Schleich, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Schweinfurt-Haßberge, die Künstlerinnen Noelle Schroeder ...
Uwe Eichler
 |  aktualisiert: 05.11.2022 02:41 Uhr

"Die Welt steht vor dem Kollaps, was den Artenschutz angeht": Die Botschaft, die Roland Merz von der Agendaarbeitsgruppe Nachhaltigkeit dabei hatte, bei der Übergabe der "Stadtschokolade 2022", ist bekannt. Weniger bekannt ist laut Merz, dass nicht nur exotische Tiere wie Spitzmaulnashorn oder Eisbär, sondern unzählige Arten vor der eigenen Haustüre betroffen sind.

Der Umweltschützer verwies auf die Rote Liste. 26 Prozent der Farn- und Blütenpflanzen sind hierzulande bestandsgefährdet, fast zwei Prozent ausgestorben oder verschollen, 36 Prozent der einheimischen Tierarten bedroht, drei Prozent ausgestorben oder verschollen, über 70 Prozent der Lebensräume gefährdet. Es geht um den Schutz hochwertiger, aber klein gewordener Naturräume, im Wald oder Wattenmeer, in Heidelandschaften, den Alpen oder Flussauen: "Deutschland erreicht mit diesen Gefährdungsraten mit die höchsten Werte in Europa", sagt Roland Merz, der zusammen mit Ehefrau Angela den Verkauf der Fair Trade-Schokolade organisiert.

Mit dem Erlös werden Baumpflanzungen finanziert

In diesem Jahr gibt es eine Sonderedition "Artenschutz". Mit dem Erlös werden Baumpflanzungen in Mexiko finanziert, im Sinne der globalen Aufforstungs-Initiative "Plant for the planet", die auf die Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen setzt. Entsprechend wird die Aktion von Schweinfurter Schülerinnen unterstützt, die 2022 die farbenfrohe Gestaltung der Deckblätter übernommen haben, mit Panda, Rhönschaf oder Biene.

Die Stadtschokolade – ein prämiertes Schweizer Qualitätsprodukt – wird bereits in der fünften Auflage gestapelt. Aktuell wurden 17.640 Tafeln geordert, 12.000 Stück davon sind bereits vorbestellt. Insgesamt geht es um einen ökologischen Gegenwert von 3528 Baumpflanzungen. Über die Jahre hinweg wurden 71.574 Tafeln Stadtschokolade bestellt. 14.315 Bäume sollen am Ende ihren Beitrag zu sauberer Luft und Klimaschutz leisten: "Da sind wir wirklich stolz darauf".

Die Sparkasse Schweinfurt-Haßberge versüßt das Projekt als Sponsor, so dass trotz Preissteigerungen jede Tafel nun für 1,09 Euro (statt wie früher ein Euro) verkauft wird. Auch der Frischemarkt Weber am Wichtermann-Platz zählt zu den treuen Unterstützern. Neben Arten- und Klimaschutz bleibt Fairtrade das große Thema, mit einem gerechten Welthandel als Ziel. Zuletzt gab es großes Lob vom Städtetag in Köln.

Die Stadtschokolade soll ebenso ein Beitrag im Kampf gegen brutale Kinderarbeit und Ausbeutung bei der Kakaoproduktion in Westafrika sein. Die teuren Marken seien auch qualitativ nicht immer die besten, sagt Merz, es lohne sich, genauer hinzuschauen. Nach fünf Editionen wollen sich Roland und Angela Merz nun aus der Organisation zurückziehen. Gesucht werden Nachfolger im Einsatz für eine nicht mehr ganz so bittere Welt.

Nach fünf Editionen wird ein Nachfolger gesucht, bei der Organisation der Fairtrade-Aktion: Roland Merz mit einer frisch eingetroffenen Ladung Stadtschokolade.
Foto: Uwe Eichler | Nach fünf Editionen wird ein Nachfolger gesucht, bei der Organisation der Fairtrade-Aktion: Roland Merz mit einer frisch eingetroffenen Ladung Stadtschokolade.
 
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