Der hohe Goldpreis sorgt dafür, dass die Stadtmedaille in Gold künftig nicht mehr komplett golden ist, sondern eine vergoldete Silbermedaille. Der Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrates folgte dieser aus Kostengründen im Ältestenrat ausgedachten Neuregelung. Vielleicht aus Gewissensgründen wird zusätzlich eine bisher nicht ausgegebene Bronzemedaille eingeführt. Aber der Reihe nach: Die Stadtmedaille wurde 1966 für die Ehrung verdienter Personen entworfen. Zunächst gab es diese nur in Silber. 1972 wurde beschlossen, die Stadtmedaille auch in Gold für Stadträte zu vergeben, die mehr als vier Wahlperioden, also 24 Jahre, tätig waren. Das Feingold 999/1000 hat sich nun aber so verteuert, dass eine billigere Lösung angestrebt wurde.
Der Ältesten-Ausschuss kam zu folgendem Ergebnis: Für den bisherigen Wappenteller für unter zwei Wahlperioden im Stadtrat gibt es die neue Stadtmedaille in Bronze. Alle bisher verliehenen Gold-Medaillen, also auch die Bürgermedaille, werden nur noch als vergoldete Silbermedaille gefertigt. Verliehen werden die Medaillen künftig außerdem nicht mehr erst nach Ausscheiden des Stadtrates, sondern auch an noch aktive Räte, die die Bedingungen erfüllen.
Ralf Hofmann (SPD) merkte sehr zur Freude des Gremiums an, dass wegen der sofort geltenden neuen Regelung alle altgedienten Stadträte „bestraft würden“, weil sie noch im Amt sind. Hätten Stadträte wie Klaus Rehberger (CSU) schon aufgehört, wären sie Goldmedaillengewinner, so aber bekomme er nur vergoldetes Silber. Die Nachfrage, was denn mit den noch vorhandenen Goldmedaillen passiert, beantwortete Finanzreferentin Anna Barbara Keck augenzwinkernd so: „Das ist die Goldreserve, die die Stadt bitter nötig hat“.