Durchhaltevermögen brauchten die Teilnehmer der Frühjahrsversammlung des Stadtjugendringes Schweinfurt. Dreieinhalb Stunden zog sich die Versammlung im CVJM-Heim in der Luitpoldstraße hin. Dafür konnten aber auch ein paar Lücken in der Vorstandschaft geschlossen werden. Aber der Reihe nach. Vorsitzender Christian Starodub begrüßte neben Vertretern der Stadt wie Jürgen Montag (Leiter des Referates im Rathaus, das auch für die Jugend zuständig ist), auch Oberbürgermeister Sebastian Remelé und Bürgermeisterin Sorya Lippert. Den Kreisjugendring vertrat dessen Vorsitzender Christoph Simon, Kardelen Yasarul aus der Vorstandschaft des Bezirksjugendringes war aus Würzburg gekommen.
"Der Kreisjugendring ist das Scharnier der Stadtverwaltung zur Jugend", so OB Remelé in seinem Grußwort. Er lud die jungen Leute ein, sich bei den kommenden Großereignissen wie Main City Run und Landesturnfest einzubringen. Vor allem Letzteres soll ein Volksfest für die ganze Bevölkerung werden. Im Hinblick auf die Europawahlen appellierte er, zur Wahlurne zu gehen, um Europa so aktiv mitzugestalten.
Die Errungenschaften des gemeinsamen Europa, die es zu bewahren gelte, hob auch Christoph Simon (KJR) hervor. Das gemeinsame und friedlich koexistierende Europa sei angesichts der Greuel, die vor 75 Jahren stattfanden, eine unschätzbar wichtige Errungenschaft. Kardelen Yasarul stellte Projekte des Kreisjugendringes vor, die sich mit "Erinnerungsarbeit" beschäftigen.
Dank für das jahrelange Engagement
38 von 47 Delegierten, der dem Stadtjugendring angeschlossenen Vereine und Verbände waren erschienen. SJR-Geschäftsführerin Michaela Damm-Zehe stellte den Haushalt vor. Eine ihrer letzten Amtshandlungen, denn sie wird sich beruflich verändern, ab 1. Juli ist die Geschäftsführer-Stelle vakant. Christian Starodub dankte ihr für das jahrelange Engagement, ihr habe der Stadtjugendring immer am Herzen gelegen. Natürlich hofft man beim SJR, dass möglichst schnell eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger berufen wird, denn wegen zahlreicher Überstunden und aufgelaufenem Urlaub ist Damm-Zehe nicht mehr lange im Amt.
Der von Damm-Zehe vorgestellte Haushalt kann sich sehen lassen, schließt mit der Bilanzsumme von 131 494 Euro. 65 000 Euro lässt sich die Stadt den SJR kosten, denn so hoch ist der gewährte Pauschalzuschuss. 4450 Euro, und damit deutlich mehr als im Vorjahr, wurden an Bußgeldern von den Gerichten dem SJR zugewiesen. Größte Ausgabeposten war das "Kultival". Eine neue Hüpfburg, die man ausleihen kann, wurde angeschafft, dennoch gibt es einen Haushaltsüberschuss von 3282 Euro. Auch die Rücklagen sind 31 858 Euro recht hoch, Schulden gibt es keine.
Ausführliche Debatten rund um die Kandidaten
Viel Raum und Zeit nahmen die Nachwahlen zur Vorstandschaft ein. Bereits in der zurückliegenden Versammlung war es nicht gelungen den Posten des stellvertretenden Vorsitzenden zu besetzen. Diesmal gab es für diesen Posten gleich drei Bewerber. Neben Tobias Freibott, der bislang kommissarisch diese Funktion ausfüllt, bewarben sich auch Ralph Schubert von der Bayerischen Schützenjugend und Richard Grekov von der Bayerischen Sportjugend um dieses Amt.
Diese Mehrfachbewerbung hatte einige Fragen an die Kandidaten zur Folge, für eine weiterführende Debatte wurde sogar zwischenzeitlich die Öffentlichkeit ausgeschlossen. Freibott, der nicht persönlich anwesend sein konnte, wurde schließlich als stellvertretender Vorsitzender gewählt. Benedikt Kirchner als weiterer Beisitzer, somit sind nur noch drei Posten offen. Kirchner wird in diesen Tagen volljährig, macht die Q11 am Rathenau-Gymnasium und kommt von der evangelischen Jugend. Neben Benedikt Kirchner und Tobias Freibott besteht die Vorstandschaft des Stadtjugendringes aktuell aus Christian Starodub, Martina Artes, Sabine Steinbach und Jochen Schienagel.