Im Jahr 2013 erhielt die Stadt Schweinfurt, vier Jahre später auch der Landkreis Schweinfurt erstmals den offiziellen Fairtrade-Titel, der alle zwei Jahre überprüft wird. Das teilten Stadt und Kreis mit. Mit dem Titel werden Städte, Gemeinden oder Landkreise ausgezeichnet, die sich für fairen Handel und Nachhaltigkeit vor Ort einsetzen.
Die Kreisverwaltung nutzt zum Beispiel fair gehandelte Produkte, wie Kaffee, Tee, Zucker oder Saft, bei Sitzungen, offiziellen Terminen, Landkreisveranstaltungen oder Empfängen. Daneben hatte der Landkreis im vergangenen Jahr zu einer „Weltreise“ eingeladen – eine multimediale Bildershow, die den Alltag von Fairtrade-Produzenten weltweit veranschaulichte.
Vor 10 Jahren erhielt die Stadt Schweinfurt von dem gemeinnützigen Verein Fairtrade Deutschland e.V. erstmalig die Auszeichnung für ihr Engagement zum fairen Handel, für die sie nachweislich fünf Kriterien erfüllen musste. Der Oberbürgermeister und der Rat trinken fair gehandelten Kaffee und halten die Unterstützung des fairen Handels in einem Ratsbeschluss fest, eine Steuerungsgruppe koordiniert alle Aktivitäten, in Geschäften und gastronomischen Betrieben werden Produkte aus fairem Handel angeboten, die Zivilgesellschaft leistet Bildungsarbeit und die lokalen Medien berichten über die Aktivitäten vor Ort.
Engagement in Fairtrade-Towns ist vielfältig
Das Engagement in Fairtrade-Towns ist vielfältig: In Schweinfurt sind das der Fairführer, die Teilnahme an den Fairen Wochen, die Beschaffung von Fairtrade-Fußbällen in Schweinfurter Schulen und die Beschaffung von nachhaltigen Hausaufgabenheften zum Thema Fairtrade für die 4. Grundschulklassen. Sehr erfolgreich lief das vielbeachtete Schokoladenprojekt mit fair gehandelter Schokolade von Plant fort the Planet und Schweinfurter Schülern, die zum Thema fairer Handel das Coverbild gestalteten. Für das Projekt hat die Stadt Schweinfurt 2021 sogar einen Sonderpreis beim bundesweiten Wettbewerb Hauptstadt des Fairen Handels gewonnen.
Stolz ist Schweinfurt auch auf ihre vier Fairtrade-Schulen, die Walther-Rathenau-Schulen, die Montessori Schulen, das Olympia-Morata-Gymnasium und die Wilhelm-Sattler-Realschule, die sich mit vielfältigen Aktionen dem Thema Fairtrade widmen.
Die Überreichung der Urkunde zur Fairtrade-Stadt wird am 17. Juni beim geplanten 25. Jubiläumsfest der Lokalen Agenda auf dem Georg-Wichtermann-Platz stattfinden.
Schweinfurt ist eine von über 820 Fairtrade-Towns in Deutschland. Das globale Netzwerk der Fairtrade-Towns umfasst über 2000 Fairtrade-Towns in 36 Ländern.