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Schweinfurt
Stadt und Kreis sind Bildungsregion - und auch digital gut dabei
Kultusstaatssekretärin Anna Stolz überreichte den Schweinfurtern ihre Zertifizierung. Auf welchen sieben Säulen die regionale Bildungsarbeit beruht.
Unterfranken hat eine frischgebackene Bildungsregion: OB Sebastian Remelé, Kultusstaatssekretärin Anna Stolz, Regierungsvizepräsident Jochen Lange und Landrat Florian Töpper freuten sich über die erfolgreiche Qualifizierung (von links).
Foto: Uwe Eichler | Unterfranken hat eine frischgebackene Bildungsregion: OB Sebastian Remelé, Kultusstaatssekretärin Anna Stolz, Regierungsvizepräsident Jochen Lange und Landrat Florian Töpper freuten sich über die erfolgreiche ...
Uwe Eichler
 |  aktualisiert: 09.02.2024 22:54 Uhr

"A bissle Kultur müssen wir schon haben", hieß es anerkennend im Publikum. Gemeint war der musikalische Auftakt am Klavier zur Verleihung einer doppelten Auszeichnung für Stadt und Landkreis: Kultusstaatssekretärin Anna Stolz überreichte das offizielle Qualitätssiegel als "Bildungsregion in Bayern" sowie die Plakette für die Weiterentwicklung zur "Digitalen Bildungsregion".

Die kleine Feierstunde zum Abschluss eines mehrjährigen Qualifizierungs-Projekts fand in der Friedrich-Fischer-Schule (FOS/BOS) vor Vertretern von Schule, Projekt und Politik statt. Die Klänge von Luz Mari Zambrano-Schönfelder bewiesen, dass Kultur und Bildung zusammenhängen. Es geht um insgesamt sieben Säulen regionaler Bildungsarbeit: Die "Säule Null" befasst sich mit dem grundlegenden Faktor Familie und gilt als Schweinfurter "Spezialität". Die weiteren Bereiche drehen sich um die Organisation der Übergänge in der Bildungskarriere, um schulische und außerschulische Angebote sowie Vernetzung der Bildungsträger, um Hilfe für junge Menschen in besonderen Lebenslagen ("kein Talent darf verloren gehen"), die Entwicklung und Stärkung der Bürgergesellschaft und die Herausforderungen des demographischen Wandels. Als "Säule 6" kam 2018 noch die Digitalisierung der Bildungsregionen hinzu.

OB Sebastian Remelé: "Bildung ist der wichtigste Rohstoff unseres Landes"

Krisen seien nicht nur Zeiten des Mangels, der Entbehrung und der Erschütterung, sondern eben auch der Innovation: Diese Botschaft war OB Sebastian Remelé wichtig mit Blick auf die Herausforderungen der Coronazeit und neue Möglichkeiten der Online-Kommunikation. "Bildung ist der wichtigste Rohstoff unseres Landes", stellte der Gastgeber fest und warnte davor, den Fachkräftemangel aus den Augen zu verlieren. Nach dem eigentlichen Projektbeginn 2018 habe es zahlreiche Begegnungen unterschiedlichster Bildungsträger gegeben, mit 220 Teilnehmern, sieben Arbeitskreisen sowie 44 Handlungsempfehlungen als Basis für die künftige Netzwerkarbeit.

Landrat Florian Töpper sah Bildung als lebenslangen Entwicklungsprozess weit über die schulische Laufbahn hinaus, "bis ins hohe Erwachsenenalter" – mit Bedarf an innovativen Konzepten und ständig angepassten Angeboten, aber auch einer starken sozialen Komponente.

Kerstin Surauf, Leiterin der Geschäftsstelle der "Bildungsregion Schweinfurt", blickte auf den langen Zertifizierungs-Weg zurück, der vor viereinhalb Jahren begonnen hat. Im Juni 2018 gab es das erste Dialogforum auf der Maininsel mit Teilnehmern aus Kitas, Schulen, Politik, Wirtschaft, Handwerk. Nach zahlreichen Austauschtreffen der Arbeitskreis-Sprecher wurden im Herbst 2019 den Jugendhilfeausschüssen die Ergebnisse präsentiert. Das zweite Dialogforum sorgte Anfang 2020 dann für eine volle Kulturhalle in Grafenrheinfeld. Im Mai wurde die Bewerbermappe eingereicht, nun werden die ersten Früchte geerntet.

Bayern investiert eine Milliarde Euro in die digitale Bildung

Für Staatssekretärin Stolz war die Feierstunde, als ehemalige Arnsteiner Bürgermeisterin, fast eine Heimspiel. Von der Freien Wählerin gab es einige Lorbeeren fürs Schweinfurter Engagement. Mehr als drei Viertel der 96 bayerischen Landkreise und kreisfreien Städte seien zertifiziert für "passgenaue, innovative und zukunftsorientierte Bildungsangebote". Bayern investiere allein eine Milliarde Euro in die digitale Bildung. Es brauche Vernetzung und Teamarbeit der Akteure. Schweinfurt habe es geschafft, das direkte menschliche Miteinander mit den Anforderungen eines rasanten technischen Wandels zu verbinden.

Stolz verwies auf das Integrationsprojekt "Heroes", das sich für Gleichstellung von Frauen aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen einsetzt. Beim Projekt "kita digital" geht es um den Einsatz digitaler Medien für die frühkindliche Förderung, ebenso um einen verantwortlichen Umgang mit Tablet und Laptop von Kindesbeinen an. Die Projektideen "Smart Factory" und "c-factory" sollen Schülern den Übergang ins Berufsleben erleichtern und auf die Arbeitswelt von morgen vorbereiten. 39 der 77 Bildungsregionen hätten sich zusätzlich auf den Weg gemacht, "Digitale Bildungsregionen" zu werden. Stolz lobte den Mut und die Entschlossenheit der frischgebackenen Bildungsregion: "Wege entstehen dadurch, dass man sie geht."

 
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