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SCHWEINFURT
Stadt kümmert sich, Landkreis zahlt mit
Hannes Helferich
Hannes Helferich
 |  aktualisiert: 11.12.2019 18:36 Uhr

Ziel der Initiative „Bildungsregion in Bayern“ ist, die Zukunft junger Menschen einer Region mit einem passgenauen Angebot zu sichern. Es soll ihnen eine Teilhabe an Bildung nach einem möglichst einheitlichen Standard ermöglicht werden. Um das zu erreichen ist es nötig, alle damit betrauten Protagonisten – von den Kommunen über die Schulen bis hin zur Arbeitsverwaltung und den Unternehmen – zusammenzubringen.

Das Bayerische Staatsministerium hat das Projekt für alle Regionen empfohlen, Stadt und Landkreis machen mit. Der Ministerium hat dazu fünf Säulen vorgegeben, darunter die Vernetzung schulischer und außerschulischer Bildungsangebote oder das Ziel, jungen Menschen in besonderen Lebenslagen unter dem Motto „Kein Talent darf verloren gehen“ zu helfen. Das regionale Konzept soll dabei in zwei Dialogforen und mehreren Arbeitskreisen erarbeitet werden. Es ist die Grundlage für den Erhalt des Qualitätssiegels „Bildungsregion in Bayern“ durch das Bildungsministerium.

Eine Zweckvereinbarung regelt die Kostenaufteilung

Die ursprüngliche Idee war, wie Schulreferent Jürgen Montag am Dienstag im Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrates erklärte, dass die Bildungskoordinatoren der Stadt und Landkreises das Konzept gemeinsam erarbeiten. Das habe aber nicht geklappt, weshalb man sich darauf verständigt hat, dass sich die Stadt mit ihrer nun dafür abgestellten Bildungskoordinatorin kümmert. Eine Zweckvereinbarung regelt die Abläufe und die Kostenaufteilung für die Stelle und Veranstaltungen (Dialogforen, Arbeitskreise). Gemäß Einwohnerzahl trägt der Landkreis zwei Drittel der Kosten. Mit dieser Vorgehensweise und auch der Zweckvereinbarung war der Haupt- und Finanzausschuss einverstanden.

Wie geht es weiter? Zuerst werden alle relevanten Bestandsdaten aus der Stadt und dem Landkreis zusammengetragen und für das erste Dialogforum aufbereitet.

In einer zweiten Phase erarbeiten dann sechs Arbeitskreise entsprechend der fünf vom Staat vorgegebenen Säulen und dem von der Stadt hinzugenommenen sechsten Thema („Die Familie im Fokus“) Handlungskonzepte und Vorschläge zur Vernetzung aller Akteure – also Schulen, Bildungsträger, Stadt und Landkreis sowie Unternehmen.

Alle Stadträte sind dafür, trotz einiger Kritik und Seitenhieben

Die Stadträte begrüßten das Projekt einhellig, trotz auch kritischer Anmerkungen. Sinan Öztürk (Die Linke) hob als Vorteil die künftig einheitlichen Standards hervor. Thomas Schmitt (Grüne) wies auf den Mangel an Lehrern vor allem in Grund- und Hauptschulen hin und sah solche Foren deshalb skeptisch, weil Kernaufgabe immer noch sei, sich um die Schüler zu kümmern. Adi Schön (prosw) wollte wissen, was nach dem auf zunächst 18 Monate festgesetzten Projektzeitraum passiert. Antwort Montag: Gute Frage, ein Kümmerer auch danach wäre wünschenswert. Ralf Hofmann erinnerte an einen dementsprechenden, aber abgelehnten Vorstoß der SPD. Dass eine personelle Ausstattung nötig sei, hätte man „auch schon früher erkennen können“.

Auch Georg Wiederer musste einen Seitenhieb – hier an die Adresse von OB Sebastian Remelé – loswerden. Kurz zuvor war wegen der Zusammenlegung zweier Sachgebiete im Schulamt eine Halbtagsstelle als nicht mehr nötig erachtet und deshalb eingezogen worden. „Nehmen Sie zur Kenntnis, dass wir nicht nur Stellen mehren“, sagte der OB zu den künftig eingesparten 23 000 Euro. Die fürs Projekt Bildungsregion aber nötigen Personalmehrkosten von 24 000 Euro aufgreifend, merkte der Liberale an: „Da sehen Sie, wie schnell das geht mit der Einsparung“.

 
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