Das Bauamt der Stadt Gerolzhofen verfolgt derzeit Planungen, in der Altstadt das bestehende Nahwärmenetz zu modernisieren und gleichzeitig zu erweitern. Auch Privatanwesen könnten sich anschließen lassen, sagt Bürgermeister Thorsten Wozniak.
Die Stadt hatte sich mit dem Projekt zunächst um Fördermittel aus dem „Kommunalen Investitionsprogramm KIP“ beworben, konnte ihren Antrag aber nicht durchbringen. Statt dessen werden – wie berichtet – über KIP die energetische Sanierung des Alten Rathauses und die Barrierefreiheit der Mittelschule am Lülsfelder Weg bezuschusst. Nun hat die Stadt erneut einen Antrag eingereicht, diesmal im neuen Förderprogramm „Kommunale Klimaschutz-Modellprojekte“.
Zur Planung: In der Altstadt gibt es bereits einen relativ kleinen kommunalen Wärmeverbund: Im Keller des Bürgerspitals befindet sich die zentrale Heizung, die neben der Bibliothek auch Stadtarchiv, Musikschule und die Begegnungsräume im Spital versorgt.
Ebenfalls daran angeschlossen sind die Grabenschule und das Alte Rathaus oben am Marktplatz. Allerdings seien sowohl die Heizung als auch die Fernwärmeleitungen aufgrund ihres Alters verschlissen und müssten auch wegen fehlender Effizienz allmählich ausgetauscht werden, erklärt Bürgermeister Thorsten Wozniak.
Hinzukommt, dass in der Spitalstraße die Trinkwasserleitungen getauscht werden müssen. „Hier besteht dringender Handlungsbedarf.“ Der Wasserleitungsbau stehe zwar noch nicht im Investitionsprogramm des städtischen Haushalts, „doch es kann sein, dass uns die Sache schnell überholt“.
Im Zuge dieser Bauarbeiten sollen dann auch die Nahwärmeleitungen getauscht werden. Und es biete sich an, so Wozniak, noch weitere Gebäude an das Nahwärmenetz anzuschließen.
Bislang hat man dafür das städtische Wohn- und Geschäftshaus in der Weiße-Turm-Straße 2 (ehemals Schneidmadel) vorgesehen, dann das städtische Gebäude der Verwaltungsgemeinschaft und den Komplex des ehemaligen Gefängnisses auf dem VG-Hof, der von der Stadt – wie berichtet – an eine Privatperson verkauft wird. Diese Häuser verfügen jetzt alle noch über veraltete Heizanlagen.
Die Baukosten für das Nahwärmenetz sind aktuell mit 370 000 Euro kalkuliert. Wie hoch die Eigenbeteiligung der Stadt ausfällt, entscheidet sich erst, wenn die Förderkulisse geklärt ist.