Bei einer gemeinsamen Wanderung im Steigerwald im Bereich Handthal erhielten Grünen-Politiker aus Bamberg, Würzburg und Schweinfurt Informationen aus erster Hand über den geforderten Nationalpark im nördlichen Steigerwald. Das geht aus einer Pressemitteilung des Vereins Nationalpark Steigerwald hervor.
Die beiden Vorsitzenden des Nationalparkvereins, Dr. Liebhart Löffler und Florian Tully, führten die Teilnehmer und die Kommunal- und Landespolitiker durch einen Buchenwald an kleinen ursprünglichen Naturwaldreservaten vorbei, die seit vielen Jahren aus der Nutzung genommen worden seien.
Ein Waldführer erklärte den Gästen die Besonderheiten eines intakten Buchenwaldes, der ein weitgehend geschlossenes Blätterdach aufweise und es ermögliche, ein feuchteres und über zehn Grad Celsius kühleres Waldklima zu erzeugen. Die Vorstände des Bürgervereins betonten, wie wichtig ein konsequenter Schutz der alten und dicken Buchen angesichts massiver Fällungen im Staatswald sei.
Die Region hätte bei Errichtung eines Nationalparks nicht nur große Vorteile bei der Entwicklung der waldspezifischen heimischen Tier,- Pilz,- und Pflanzenwelt, auch wirtschaftlich wäre der Nutzen enorm und ein Gewinn für ganz Franken. So sei eine Wertschöpfung von mehreren hundert Vollzeitarbeitsplätzen zu erwarten. Dem Schrumpfungsprozess der Landbevölkerung werde entgegen gewirkt.
Löffler wies darauf hin, dass immer mehr Menschen in der Region den Nationalpark Steigerwald befürworteten und der Bürgerverein, der sich seit 2015 für einen Nationalpark einsetze, inzwischen über 1400 Mitglieder habe gewinnen können.
Im Anschluss an den Rundgang einigten sich die Teilnehmer, sich gemeinsam für ein Einschlagmoratorium für Laubbäume im angedachten Nationalparkgebiet einzusetzen. Dem schloss sich MdL Patrick Friedl an. Der Nationalparkverein sehe die Gefahr, dass ansonsten gezielt die älteren Buchen herausgenommen würden und damit der ökologische Wert des Gebiets sinke.
Jonas Glüsenkamp, zweiter Bürgermeister der Stadt Bamberg, und Martin Heilig, Bayerns erster Klimabürgermeister aus Würzburg, hätten für diese Initiative ebenso ihre Unterstützung zugesagt, wie auch die Landtagsabgeordnete Ursula Sowa (Bamberg). Als örtlicher Vertreter aus dem Landkreis Schweinfurt nahm Kreisrat Thomas Vizl an der Veranstaltung teil.
Die Bürgermeister aus den beiden Weltkulturerbe-Städten Bamberg und Würzburg sehen einen Nationalpark und mögliches Weltnaturerbe Steigerwald als natürliches Bindeglied zwischen den beiden fränkischen Metropolen. Alle waren sich einig, dass diese Gegebenheiten für die Zukunft unserer Region und für die nächsten Generationen genutzt werden sollten, heißt es abschließend in der Mitteilung.
Mich erschreckt, dass man Politiker aus den "Metropolen" Bamberg und Würzburg heran karren muss, um Unterstützer zu finden. Dort würden sich dann wohl auch die Hotels und Unterkünfte der Tagesgäste im NP befinden und das Geld abgeschöpft werden. Welche hunderte von "Vollzeitarbeitsplätzen" entstehen sollen, ist mir schleierhaft. Wie viele Arbeitsplätze würden vernichtet?