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Schweinfurt
St. Josef: SPD sieht Kongregation und Freistaat in der Pflicht.
Bearbeitet von Corinna Petzold
 |  aktualisiert: 16.08.2024 02:43 Uhr

Die SPD Stadtratsfraktion Schweinfurt meldet sich mit einer Pressemitteilung zur angekündigten Schließung des St.Josef Krankenhauses zu Wort. Diese und folgende Informationen sind dieser Pressemitteilung entnommen. Das Bedauern in der Bevölkerung und bei den Beschäftigten über die angekündigte Schließung des St. Josefs Krankenhauses teilt die SPD. Denn dies bedeute das Ende einer traditionsreichen Einrichtung, mit der viele in Stadt und Region gute Erfahrungen gemacht hätten. „Jetzt und nicht irgendwann muss geklärt werden, wie es für die Beschäftigten weitergeht und welche Bereiche der Gesundheitsversorgung wie weitergeführt werden können“, so Marietta Eder, Kreisvorsitzende der SPD.

Dabei sieht die SPD sowohl die Kongregation als auch den Freistaat in der Pflicht. Nachdem die Ordensleitung die gutachterlich vorgeschlagene gemeinsame Trägerschaft mit dem Leopoldina-Krankenhaus abgelehnt habe, könne sie sich jetzt nicht aus der Verantwortung stehlen, heißt es in der Pressemitteilung. „Eine Transfergesellschaft, wie sie von verschiedenen Seiten vorgeschlagen wird, wäre für die Beschäftigten eine gute Sache, bedarf aber der Finanzierung durch den Träger, also die Kongregation“, so Marietta Eder. In diesem Zusammenhang müsse der Orden laut Mitteilung auch mal Zahlen nennen. „Wenn im vergangenen Jahr erstmals ein Defizit aufgetreten sei, wurden dann in den Jahren davor Gewinne gemacht?“

Deutliche Kritik an der Staatsregierung

Deutliche Kritik an der Staatsregierung übt die Co-Fraktionsvorsitzende der SPD Kathi Petersen. „Die Staatsregierung muss endlich Farbe bekennen, welche Krankenhäuser sie für die Versorgung der Bevölkerung für notwendig erachtet und finanziell unterstützt.“ Das im Sommer vorgelegte Förderprogramm tauge von Zielrichtung und finanzieller Ausstattung nicht zur Lösung der Probleme von Krankenhäusern, denn es berücksichtige nur kleine (unter 200 Betten) Kliniken auf dem Land.

Entgegen der Aussage von örtlichen CSU-Abgeordneten könne der Freistaat laut Pressemitteilung der SPD sehr wohl Betriebsdefizite ausgleichen: als Ausgleich für das Betriebskostendefizit der Geburtshilfe in Bad Neustadt stellte er dem Rhön-Klinikum mehr als ein Million-Euro zur Verfügung – bei einem Gewinn des Gesamtkonzerns von circa 40 Millionen Euro. Für das Josefs Krankenhaus habe Gesundheitsministerin Gerlach offensichtlich nichts übrig. Um notwendige Transformationsprozesse zu ermöglichen, reiche es nicht, Gutachten zu finanzieren, sondern vor allem auch deren Umsetzung. Dies sei für die künftige Gesundheitsversorgung in Schweinfurt und der Region unabdingbar, ist die SPD überzeugt.

 
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  • Wolfgang Schöller
    Wie bitte? Bei 40 Millionen Gewinn des Gesamtkonzerns "Rhön" eine Million vom Freistaat? Mit welcher Begründung? Auf welchen rechtlichen Grundlagen? Wenn es da keine zufriedenstellende Erklärungen gibt, wieder ein Grund mehr, die Amigo-CSU nicht mehr zu wählen.
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