Das Filmforum der vhs Schweinfurt präsentiert montags internationale Filme in Originalversion mit deutschen Untertiteln und Filmklassiker. Schwerpunkte des Winter-Semesters sind Dokumentarfilme zu unterschiedlichen Themen wie Natur, Gesellschaft und Bildung, Kunst und Fotografie. Beginn im Programmkino KuK ist immer um 19 Uhr.
Am 2. November wird „alphabet“ von Erwin Wagenhofer gezeigt (D/Österreich 2013, 113 Min.). Ob PISA-Studie, Hochbegabtenförderung oder Mathematik-Olympiaden: Immer früher werden Kinder zu Wettbewerbsteilnehmern erzogen, müssen sich in Konkurrenz beweisen, Leistung erbringen. Freizeit, Spiel und Kreativität bleiben da oft auf der Strecke oder werden selbst wieder instrumentalisiert. Nach „We Feed the World“ und „Let's Make Money“ der dritte Teil einer gesellschaftskritischen Trilogie – ein aufrüttelndes Plädoyer für ein anderes Bildungssystem und einen anderen Umgang mit Kindern und Jugendlichen.
Am 9. November folgt mit „Das Cabinet des Dr. Caligari“ (Robert Wiene, D 1920, 71 Min., mit Conrad Veidt) ein Klassiker des expressionistischen deutschen Stummfilms: ein beeindruckendes Kaleidoskop aus Traum, Wahnsinn und Verbrechen – was ist Täuschung oder Einbildung, was Realität?
Am 16. November ist „Import Export“ von Ulrich Seidl zu sehen (Österreich 2006, 141 Min., FSK 16). Zwei Geschichten, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben: Die eine ist eine Import-Geschichte, sie beginnt in der Ukraine, führt nach Österreich, sie handelt von Olga, einer jungen Krankenschwester. Die andere ist eine Export-Geschichte, sie beginnt in Österreich, endet in der Ukraine und handelt von dem jungen arbeitslosen Österreicher Pauli. Beide suchen Arbeit, einen Neubeginn, eine Existenz, das Leben. – Ein radikaler, irritierender und überzeugender Blick auf unsere Gesellschaft, auf alltägliche Menschenverachtung und auf Mitmenschlichkeit. Beginn trotz Überlänge 19 Uhr.
Nächster Dokumentarfilm ist am 23. November Rosa von Praunheims „Meine Mütter. Spurensuche in Riga“ (D 2007, 87 Min.). Rosa von Praunheim, Gallionsfigur der deutschen Schwulenbewegung und für seine oft etwas schrägen Filme von den einen geliebt, von den anderen gehasst, 1942 in Riga geboren, erfährt von seiner Mutter erst kurz vor deren Tod, dass er aus einem Kinderheim adoptiert wurde. Nach einigem Zögern fliegt er nach Riga und macht sich auf die Spurensuche. – „Es ist ein zärtlicher Film geworden und ein zögerlicher, einer, der aus Zweifeln und Zurückhaltung geboren wurde – und im Verlauf der Recherche eine unglaubliche, fast unheimliche Spannung entwickelt.“ (Christina Tilmann)
Am 30. November, zum Internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen, wird Philomena gezeigt (Stephen Frears, GB 2013, 94 Min., englOmU). Als die fast 70-jährige Philomena Lee (Judy Dench) dem ebenso erfolgreichen wie überheblichen Journalisten Martin Sixsmith ihre Lebensgeschichte anvertraut, wittert er eine Story: Als Teenager wird Philomena im streng katholischen Irland ungewollt schwanger. Zur Strafe kommt sie in ein Kloster und wird gezwungen, ihren Sohn zur Adoption freizugeben.
50 Jahre schweigt sie aus Scham, doch jetzt bittet sie Martin um Unterstützung bei der Suche nach ihrem Kind. Während ihrer gemeinsamen Reise prallen zwei Welten aufeinander, doch die fromme, warmherzige ältere Dame und der zynische Reporter freunden sich trotz aller Gegensätze an, und sie stoßen auf einen unfassbaren Skandal.
Eintritt: 6, ermäßigt 5 Euro. Teilnehmer der vhs-Sprachkurse zahlen 4 Euro.