
Bei der Feierstunde in der Aula der Grund- und Mittelschule wurde der Frühling gleich mitbegrüßt. Musiker Jonas Mengelkamp aus der 4c sorgte am Sonnenteller mit Vivaldi für beschwingte Töne. Rektorin Daniela Behr sowie Konrektorin Melanie Maurer lenken schon seit Sommer 2023 die Schulgeschicke, nun folgte die offizielle Amtseinführung. Beide sind in der Schulfamilie längst heimisch geworden.
Zu den zahlreichen Ehrengästen zählte Ruheständler Walter Schäffer als vormaliger Schulleiter. "Im Grunde sind es immer die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben", war ein Motto der Einladung gemäß Bildungsreformer Wilhelm von Humboldt. Behr erinnerte sich selbstironisch an eigene, prägende Erlebnisse in der Schulzeit, darunter den Totalverriss eines Aufsatzes. "Und weiter geht's", ermunterte der Vater seine Tochter: "Errare humanum est. Irren ist menschlich". Aus der Episode hat die Pädagogin gelernt, dass an einer Schule nicht das Fehlerfinden, sondern Wertschätzung und Wertevermittlung im Vordergrund stehen sollten.
Hervorragend aufgestellt
Schulrat Frank Hagen sieht es ähnlich, er hatte die komplette Vita dabei: Daniela Behr wurde 1973 in Schweinfurt geboren. Nach der Grundschulzeit in Oberwerrn folgte das Abitur am Olympia-Morata-Gymnasium, dann das Lehramtsstudium in Würzburg sowie 1996 das Erste Staatsexamen. Die Schulleiterin bringt viel Erfahrung mit, unter anderem als Privatlehrerin oder von den Grundschulen Üchtelhausen und Schwanfeld. In der Auenschule war Behr Zweite Schulleiterin, in gleicher Funktion ist sie 2017 nach Dittelbrunn gewechselt.
"Spannend" las sich für den Schulamtsvertreter der Werdegang von Melanie Maurer, Jahrgang 1985. Nach der Grundschulzeit in Poppenlauer folgte das Abitur, ebenfalls am Olympia-Morata-Gymnasium, dazu kamen Erfahrungen mit Wirtschaftsmathematik, Krankenpflege und Pädagogik. Nach dem Lehramtsstudium gab es Einsätze am Röntgen-Gymnasium Würzburg sowie an der Schule Arnstein, wo Maurer zuletzt kommissarische Leiterin der Mittelschule war.
"Zwei außergewöhnliche Frauen" sah Bürgermeister Willi Warmuth am Start. Er verwies auf das zweite Zitat des Tages vom österreichischen Dichter und Lehrer Ernst Ferstl: "Zeit, die wir uns nehmen, ist Zeit, die uns etwas gibt." Die Schule mit 400 Schülern, davon 300 Grundschülern, sei hervorragend aufgestellt. Trotz einer Übertrittsquote von mehr als 80 Prozent sei die Mittelschule gesichert. Ein großes Projekt ist nun die Neugestaltung des Altbaus, ebenso der Kampf um die millionenschwere Sanierung des Schulschwimmbads nebst Turnhalle. Diese Kosten sollten am besten auf mehrere Schultern verteilt werden, so Warmuth. Jasmin Singh-Neckermann lobte als Gemeinderätin und Jugendbeauftragte hohe Ansprüche im Schulleben. Die Grüße der Geistlichkeit überbrachte Pfarrer Wolfgang Weich, Henning Kern vertrat den Elternbeirat.
Es zählt das große Ganze
Eine Grundschule sollte mehr bieten als Schülerzuführung ans Gymnasium, eine Mittelschule mehr sein als Berufsvorbereitung, forderte Personalrätin Astrid Gäb. Es zähle das große Ganze. Die Schülerinnen und Schüler präsentierten Lieder und Vorführungen bis hin zu Interna aus dem Sekretariat in Form eines Sketches der Theater-AG. Die Lehrer steuerten ein musikalisches Medley bei, Jutta Rejbuch und Josie Holzinger (8.Klasse) sangen ein "Hoch auf uns". Hassan Ibrahim lieferte eine flotte Rede als Schülersprecher. Bevor Viertklässler Maximilian Kindler Michael Jacksons Moonwalk in die Aula brachte, unterstrich Konrektorin Melanie Maurer die Bedeutung von Wertevermittlung. Gelebte Demokratie müsse bereits in der Schule gelernt werden, um Gewalt- und Willkür entgegen zu wirken.