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Sömmersdorf
Spieler für die Sömmersdorfer „Robin Hood“-Aufführung gesichtet
Im Sommer 2021 wollen die Laienspieler das Abenteuerstück "Robin Hood. Eine Legende" auf der Freilichtbühne in Sömmersdorf zeigen. Beim Workshop konnten sie jetzt ihre Kenntnisse auffrischen und eine Entscheidung treffen.
Die Hauptrolle des Robin Hood wird in der Sömmersdorfer Version des Abenteuerstücks 2021 auf der Freilichtbühne der 26-jährige Marius Mergenthal spielen.
Foto: Fränkische Passionspiele | Die Hauptrolle des Robin Hood wird in der Sömmersdorfer Version des Abenteuerstücks 2021 auf der Freilichtbühne der 26-jährige Marius Mergenthal spielen.
Silvia Eidel
 |  aktualisiert: 11.10.2020 02:10 Uhr

Seit zwei Jahren wird in Sömmersdorf schon kein Theater mehr gespielt. Umso wichtiger war es für gut 50 Laien-Schauspieler aus dem Ensemble der Fränkischen Passionsspiele, bei einem Wochenend-Workshop ihre Kenntnisse aufzufrischen. Schließlich wollen sie im Sommer 2021 das Abenteuerstück "Robin Hood. Eine Legende" auf der Freilichtbühne zeigen.

56 Rollen plus 14 Statisten sind für das opulente Sommertheater mit Live-Musik vorgesehen. Wer welche Figur spielen wird, wer Geächteter oder Verfolger wird, wollten die Regisseure bei einem Besetzungswochenende herausfinden. Die Theater-Profis Marion Beyer und Hermann J. Vief kennen zwar die meisten der Sömmersdorfer von ihrer Regie-Arbeit bei den Passionsspielen 2013 und 2018 sowie den beiden "Don Camillo"-Jahren 2011 und 2016. Aber sie wollten für die Vergabe etlicher Hauptrollen noch einmal austesten, wie verschiedene Personen im Spiel miteinander harmonieren.

Einer allerdings ist von ihnen bereits gesetzt: Marius Mergenthal wird als Robin Hood im Sherwood Forest für die Gerechtigkeit und gegen den Sheriff von Nottingham kämpfen. Als Apostel und zuletzt als Satan hatte der 26-jährige Wirtschaftsinformatiker bereits auf der Bühne beeindruckt.

Extra Reitstunden genommen

Seine ersten Reitstunden für diese Hauptrolle hat der bislang nicht pferde-erprobte, aber leidenschaftliche Fußballspieler bereits bei Helmut Seufert in Gochsheim erhalten. Dieser Pferdeverständige mit Sömmersdorfer Wurzeln engagiert sich mit seiner Familie und seinen Tieren für das "Robin Hood"-Stück. "Anspruchsvoll", aber "ziemlich cool" sei der Unterricht gewesen, erzählte Marius Mergenthal beim Workshop. Er habe ihm viel Spaß bereitet, aber auch Respekt vor den Tieren abgenötigt.

Ohne Körperkontakt, aber mit viel Spiellust und Können improvisierten die Sömmersdorfer Theaterbegeisterten beim Besetzungs-Workshop kleine Szenen, beobachtet von Co-Regisseurin Marion Beyer (hinten links).
Foto: Silvia Eidel | Ohne Körperkontakt, aber mit viel Spiellust und Können improvisierten die Sömmersdorfer Theaterbegeisterten beim Besetzungs-Workshop kleine Szenen, beobachtet von Co-Regisseurin Marion Beyer (hinten links).

Aufgeteilt in vier Gruppen und unter Einhaltung coronabedingter Hygieneregeln ließen sich die Sömmersdorfer Theaterspieler in der Robert-Seemann-Halle bereitwillig auf die Anweisungen der Regie ein. Es ging bei den intensiven Trainingsstunden um emotionale Sprache aus der Körperlichkeit heraus, um den Ausdruck von unterschiedlichen Gefühlen, um Charakterfestlegungen durch einfache Hilfsmittel oder um die Darstellung zwischenmenschlicher Nähe und Distanz – alles ohne direkten Körperkontakt der Spieler.

Langjährige Darsteller mit viel Erfahrung

"Die Grundlagen sind hier schon länger gelegt", erklärte Regisseurin Marion Beyer. "Alles, was man bereits intensiv gespielt hat, kann schnell wieder hervorgeholt werden", zeigte sie sich beeindruckt von der Spielstärke der Sömmersdorfer. "Hier sind langjährige Darsteller mit viel Erfahrung dabei, aber auch junge Leute." Mit den szenischen Improvisationen sollten nicht nur die Spieler für die Rollenbesetzungen gesichtet, sondern auch die Spielfreude bei den Darstellern geweckt werden.

Dass diese längst vorhanden ist, wusste Norbert Mergenthal, ehrenamtlicher Mit-Vorsitzender des Vereins Fränkische Passionsspiele. "Die Truppe brennt darauf, dass es endlich wieder losgeht." Auch mit Blick auf schwierige Bedingungen angesichts von Corona, meinte er: "Man muss Visionen haben. Dann kann man, wenn es sein muss, immer noch einen Schritt zurück".

Unter welchen Umständen und mit wie vielen Zuschauern im nächsten Jahr die Freilichtaufführung stattfinden werde, sei angesichts sich ständig ändernder Rahmenbedingungen noch offen. "Wir schauen, dass wir die Regeln einhalten und eine gute Lösung finden", meinte der Vereinsverantwortliche. Bis jetzt habe das Hygienekonzept geklappt, auch für den Probenprozess sei man in Vorbereitung. Für den Kartenvorverkauf stehe der Vorstand derzeit in Verhandlungen für Online-Vorbestellungen oder -Reservierungen.

Lust am Theater und junge Talente fördern

"Ich bin Optimist und hoffe, dass wir 2021 spielen können, selbst wenn keine 2000 Zuschauer pro Vorstellung zugelassen werden", meinte Norbert Mergenthal. Wenigstens kostendeckend wolle man bleiben. "Notfalls haben wir noch einen Plan B und C in der Tasche", sprich: eine Verschiebung der Aufführungen.

Wegen des Geldes allein wolle der Verein nicht spielen. Ihm gehe es vielmehr darum, dass auch zwischen den Passionsspieljahren die Lust am Theater und junge Talente gefördert werden.

 
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