Lesen bildet. Unbestritten. Doch Lesen hat auch einen noch viel praktischeren Nutzen – nämlich dann, wenn Menschen sich mithilfe von Wörterbüchern in einem fremden Land und dessen Sprache zurechtfinden können. Dieser Gedanke steckt hinter einer Spendenaktion, die die Buchhandlung im Teutschhaus in Gerolzhofen für Geflüchtete aus der Ukraine vor einigen Wochen ins Lebens gerufen hat.
Um diesen das Erlernen der deutschen Sprache so leicht wie möglich zu machen, hat die Leiterin der Buchhandlung, Julia Gellhaus (links im Bild), Bilderwörterbücher für Kinder und Eltern auf Ukrainisch und Deutsch bestellt. Über Bilder, so die Idee, lassen sich fremde Wörter noch leichter lernen.
Buchhandlung und Freiwillige übernahmen Kosten
Ein Buch kostet knapp sechs Euro. Die Kosten für einen Teil der Bücher übernahm die Buchhandlung selbst. Die restlichen Bücher konnten Menschen kaufen, die den Geflüchteten helfen wollten. Auch der Gerolzhöfer Helferkreis bezahlte mit Hilfe von Spenden 20 Bücher und verteilte diese an die Ukrainerinnen und Ukrainer, die in Gerolzhofen in der Notunterkunft in der Dreifachturnhalle oder in Wohnungen untergekommen waren, berichtet Zweiter Bürgermeister Erich Servatius (rechts), der im Helferkreis ehrenamtlich aktiv ist.
Neben den Bilderwörterbüchern bot die Buchhandlung auch Sprachführer Ukrainisch-Deutsch an, die für ukrainische Muttersprachler gedacht sind. Auch bei diesen eher für Erwachsene geeigneten Büchern galt das Prinzip: Wer mochte, konnte die Kosten für ein Exemplar – oder mehrere – übernehmen.
Bücher an Helferkreis übergeben
Am Donnerstag übergab Buchhändlerin Gellhaus nun elf Sprachführer und fünf Bildwörterbücher, die noch bei ihr im Laden lagen, an Servatius. Der Wert der durch die Spenden zusammengekommenen Bücher beträgt rund 150 Euro.
Und die Hilfe für die Geflüchteten geht noch weiter: Jüngst hat die Gerolzhöfer Buchhandlung im Rahmen einer Aktion eines Buchverlags zehn Exemplare des Buches "Der kleine Eisbär" auf Ukrainisch geordert.