Am 6. Februar haben mehrere schwere Erdbeben die südliche Türkei und den Nordwesten von Syrien erschüttert. In den syrischen Gouvernements Idlib und Aleppo hat die Katastrophe die ohnehin schon dramatische Lage infolge des Krieges weiter verschlimmert. 180.000 Menschen verloren ihre Unterkünfte. In der südlichen Türkei waren bis Anfang März mehr als drei Millionen Menschen gezwungen, ihr Zuhause zu verlassen. Viele der Vertriebenen haben nach wie vor keine Bleibe. In beiden Regionen waren bereits vorher Millionen syrischer Geflüchteter untergebracht, die bereits vor den schweren Erdbeben unter prekären Bedingungen leben mussten. Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung der Stadt Schweinfurt entnommen.
Auch in Schweinfurt waren viele Mitbürgerinnen und Mitbürger tief betroffen, da Familienmitglieder, Freunde oder Bekannte in den Katastrophengebieten zu Hause sind. Als offizielles Zeichen der Anteilnahme kondolierte Oberbürgermeister Sebastian Remelé dem Generalkonsul der Türkei in Nürnberg, Deniz Serdar, und rief zu Spenden auf, um die Katastrophenhilfe vor Ort zu unterstützen.
Zusammen mit dem Erlös aus dem von den Bürgermeisterinnen Sorya Lippert und Ayfer Rethschulte zusammen mit Nurcan Hofmann organisierten und von Bürgerinnen und Bürgern sowie lokaler Gastronomie unterstützen Benefizessen konnten durch den Spendenaufruf der Stadt Schweinfurt Einnahmen von rund 30.000 Euro verzeichnet werden. Diese gingen nun zu gleichen Teilen an Ärzte ohne Grenzen und die türkische Hilfsorganisation ahbap.
Wie Ärzte ohne Grenzen und ahbap helfen
Ärzte ohne Grenzen unterstützt im Nordwesten Syriens sie 32 Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen mit Material und medizinischem Personal. Die Mitarbeitenden helfen bei der Behandlung von Verletzten. Außerdem betreiben sie vier mobile Kliniken in Aufnahmezentren, in denen Menschen medizinisch behandelt und psychosozial beraten werden. Überdies versorgt Ärzte ohne Grenzen obdachlos gewordene Menschen in Syrien mit Decken, Hygiene-Paketen, Zelten, elektrischen Öfen, Lebensmitteln und Trinkwasser.
Die Hilfsorganisation ahbap wird mit den zur Verfügung gestellten Spendengeldern innerhalb von sechs Monaten erdbebensichere Häuser in Stahlbauweise errichten. Das Projekt ist vorrangig für Familien gedacht, deren Häuser durch das Erdbeben zerstört wurden sowie für Familien mit Behinderung.