Am 9. November 1938 gipfelte der staatliche Antisemitismus in einem Pogrom. In dieser Nacht kam es im ganzen Land zu massiven Gewalttaten gegen Juden und ihre Geschäfte und Synagogen. Dieses Pogrom jährt sich nun zum 85. Mal und ist für die SPD Schweinfurt Anlass, der Opfer des Holocaust zu gedenken. Die folgenden Informationen sind einer Pressemitteilung des SPD-Bezirks Unterfranken entnommen.
Am Donnerstag, 9. November um 18.30 Uhr am Mahnmal in der Siebenbrückleinsgasse, dem Standort der ehemaligen Synagoge, werden die Vorsitzende der SPD Schweinfurt, Stadträtin Marietta Eder, Oberbürgermeister Sebastian Remelé und die Sprecherin der "Initiative gegen das Vergessen", Johanna Bonengel, sprechen. Jule Beck, Studentin der Germanistik und Philosophie, liest aus dem Erinnerungsbuch "Gebranntes Kind sucht das Feuer" von Cordelia Edvardson. Die Autorin war im Alter von vierzehn Jahren nach Theresienstadt und Auschwitz deportiert worden, ein Schicksal, das sie auch mit vielen Schweinfurter Jüdinnen und Juden teilte. Der evangelische Posaunenchor unter der Leitung von Wolfhart Berger wird das Gedenken musikalisch umrahmen.
Wie in jedem Jahr gedenkt die SPD Schweinfurt an diesem schicksalsträchtigen Tag der Opfer des Naziterrors. Sie wendet sich damit gegen Hass, Rassismus und Ausgrenzung und wirbt dafür, für den Erhalt der Demokratie zu kämpfen, die wieder gefährdet erscheint.
Führung startet am Rückert-Denkmal
Bereits um 17.15 Uhr beginnt eine Stadtführung der "Initiative gegen das Vergessen" zur "Erinnerung an die Reichpogromnacht 1938". Diese Führung mit Dr. Gerhard Rauscher startet am Rückert-Denkmal am Marktplatz und endet zum Beginn der Gedenkfeier um 18.30 Uhr in der Siebenbrückleinsgasse. Es werden Erinnerungsorte aufgesucht, die Zeugnis ablegen von Ausgrenzung, Unterdrückung, Verfolgung und Ermordung jüdischer Bürgerinnen und Bürger in der Zeit des Nationalsozialismus.
Für die Teilnahme am Gedenken ist keine Anmeldung nötig. Für die Führung muss man sich bei der Disharmonie unter Tel. (09721) 28895 anmelden. Sie ist kostenlos, über Spenden freut sich die "Initiative gegen das Vergessen".