Unter dem Titel „Von der Geschichtsverfälschung zum Rechtsextremismus“ veranstaltet der SPD-Kreisverband auf dem Bundesparteitag in Berlin am Samstag eine Podiumsdiskussion, die kritisch die Verleihung des Preises der Kronauer-Stiftung an Stefan Scheil betrachten will. Vor der Auszeichnung des umstrittenen Privatgelehrten im vergangenen Jahr hatte ein breites Bündnis von Organisationen und Bürgern zum Protest aufgerufen, weil Scheil in seinen Büchern nach ihrer Meinung die Schuld Nazideutschlands am Zweiten Weltkrieg relativiere und damit Geschichtsverfälschung betreibe. Scheil sitzt im Rhein-Pfalz-Kreis für die AfD im Kreistag und wurde bereits vor dem Rechtsruck der Partei deren nationalkonservativem Flügel zugerechnet.
An der Diskussion nehmen der Historiker Wolfgang Benz und die Bundestagsabgeordnete Susann Rüthrich teil. Sie ist Sprecherin der Arbeitsgruppe „Strategien gegen Rechtsextremismus“ ihrer Fraktion.
Die Landtagsabgeordnete Kathi Petersen, die an der Podiumsdiskussion in Berlin teilnimmt, erklärt: „Stefan Scheil trägt als AfD-Aktivist und Mitstreiter des unsäglichen Herrn Höcke die rechtspopulistische Hetze und Verschwörungstheorien seiner Partei mit. Wenn die Kronauer-Stiftung behauptet, sie sei qualitativ hochwertiger wissenschaftlicher Forschung verpflichtet, macht sie angesichts ihres Preisträgers entweder sich oder oder der Öffentlichkeit etwas vor.“