Ausführlich berichtete Bürgermeister Thomas Heinrichs über die Besprechungspunkte des Lülsfelder Gemeinderats im vergangenen Jahr. Zusätzlich verdeutlichte er den über 50 Teilnehmern in der Bürgerversammlung die Sitzungsthemen anhand von aussagekräftigen Fotos. Das Gemeindeoberhaupt wies darauf hin, dass wichtige Überlegungen und Entwicklungen in der Gemeinde in der Bürgerversammlung besprochen würden und die Meinung der Einwohner von Bedeutung sei, um die Zukunft gemeinsam zu gestalten.
Als wesentliche Beispiele führte er die Neuplanung der Kirchstraße und den Schallfelder Dorfplatz an. Die Kosten der Erneuerungen von Kläranlage, Wasserversorgung und Kanalisation müssen laut Gesetz teilweise auf die Gemeindebewohner umgelegt werden, weshalb das Gemeindeoberhaupt empfiehlt, langfristig Geldreserven anzulegen. Zwischen Schallfeld, Lülsfeld und Frankenwinheim sollen mehrere Windräder aufgestellt werden, dazu gab es für die Grundstücksbesitzer bereits eine Informationsveranstaltung der unabhängigen Windkümmerer; weitere Besprechungen werden folgen.
Der Platz wird optisch aufgewertet
Hans Landauer gefallen die Betonabsperrblöcke am Häckselplatz nicht, die nach Bedarf versetzt werden können. Daneben werden nach Vorschlag vom Bürgermeister noch Sträucher zur Verschönerung gepflanzt, um den Bereich optisch aufzuwerten. Nach Meinung Landauers hätte man mit Pfosten eine billigere und optisch schönere Lösung finden können. Weiter wies Landauer darauf hin, dass die Erneuerung der über 70 Jahre alten Wasserversorgungsleitungen unbedingt erfolgen müsse. Der Bürgermeister teilte mit, dass bereits in den vergangenen Jahren Abschnitte erneuert worden sind und auch zukünftig ausgewechselt werden. Besonders der Zustand der Schallfelder Leitungen sei schlecht. Martin Stöcker schlug vor, die neu gepflanzten Bäume an der Lülsfelder Kläranlage gegen Schafverbiss zu schützen. Michael Jakob wollte wissen, ob es einen Defibrillator in der Gemeinde gäbe. Das Thema wurde laut Bürgermeister im Gremium bereits besprochen, es wurde aber noch kein frostfreier und allgemein zugänglicher Raum gefunden.
Peter Lindner wollte wissen, ob auch eine Bürgerbeteiligung an den Windkraftanlagen möglich sein werde. Bisher sei die Planung der Windräder noch im Anfangsstadium, weshalb Heinrichs dazu keine Aussagen machen könne; er gehe aber davon aus, dass eine Bürgerbeteiligung möglich sei. Auf die Frage von Tobias Zech, wie viele Windräder aufgestellt werden sollen, konnte der Bürgermeister keine Zahl nennen, da verschiedenste Belange bei der Planung berücksichtigt werden müssten und noch kein endgültiges Konzept vorliege.
Tobias Zech zeigte sich über das Transportsystem "Call Heinz" sehr erfreut, das von den Bürgern gut angenommen wird und ausgelastet ist. Er wollte wissen, warum der flexible Busmobilitätsservice nicht auch von Lülsfelder Schülern genutzt werden dürfe. Laut Gemeindeoberhaupt hänge dies mit dem Deutschlandticket zusammen, das nicht alle örtlichen Schüler haben und deshalb auch Call Heinz nicht kostenlos nutzen dürfen, da bereits eine Schulbusverbindung existiert.
Ab August gibt es eine neue Buslinie
Warum soll in Schallfeld ein teurer Buswendeplatz gebaut werden, wenn die Busse immer leerer werden, fragte Joachim Bördlein nach. Laut Bürgermeister wird es ab August 2024 eine neue Buslinie geben, die Schallfeld stündlich anfährt und dafür seien gesetzliche Vorgaben für den Bau des neuen Bushalteplatzes zu beachten.
Peter Lindner stellte fest, dass ein Nahwärmenetz insbesondere für den Lülsfelder Altort wichtig wäre, nachdem es in der Gemeinde ja keine Gasversorgung gibt. Derzeit erfolgen laut Heinrichs Untersuchungen, ob es hierfür eine wirtschaftliche Lösung gäbe. Martin Stöcker wollte über den Abstand von Freiflächenphotovoltaikanlagen informiert werden. Dem Bürgermeister zufolge sei bei den Abständen zwischen einem Gewerbe- und Mischgebiet zu unterscheiden. Das Ratsgremium habe diesbezüglich noch keine Entscheidung getroffen. Nach etwa 50 Minuten waren die Fragen der Lülsfelder Bürger beantwortet. Der Bürgermeister wies darauf hin, dass er und die Gemeinderäte jederzeit für Fragen ansprechbar seien.