Die Schweinfurter Filiale der Sparda-Bank (Hauptsitz Nürnberg) blickt – trotz weiterhin schwieriger Rahmenbedingungen mit Null- und Minuszinsen – auf ein "beständiges Jahr 2019". So hätten im letzten Jahr 420 Menschen ein Girokonto eröffnet. Der Gesamtbestand belief sich zum Jahresende auf 12 016 Girokonten, 112 oder 0,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Auch in der Gesamtbank ist die Mitgliederentwicklung erstmals leicht um 1,3 Prozent auf 220 114 gesunken. Vorstandsmitglied Markus Lehnemann erklärte das beim Bilanzpressegespräch damit, dass Zweit- und Drittbank-Verbindungen von Kunden gelöst wurden. Bisher stieg die Kunden- und Kontenzahl Jahr um Jahr. Nur Mitgliedern bietet die Genossenschaftsbank trotz schwieriger Ertragslage weiterhin ein kostenloses Konto an, so Lehnemann, Konten von Nichtmitgliedern würden nun "moderat bepreist".
Einlagen steigen weiter
Das Einlagengeschäft ist in Schweinfurt weiter von 195,5 auf 219 Millionen Euro gewachsen, ein Plus von 7,7 Prozent. Von einem regelrechten "Boom" spricht Lehnemann beim Kreditgeschäft. Die neu ausgereichten Baufinanzierungskredite lagen demnach zum Jahreswechsel mit 36,5 Millionen Euro um gut 12 Prozent und die Kredite insgesamt um 17 Prozent über dem Vorjahresniveau. Das zeige, welche wichtige Rolle die Sparda-Bank in der Region bei der Finanzierung von privatem Wohneigentum spiele. Im Privatkreditbereich stieg das Volumen der Neuzusagen um rund das Doppelte von 1,4 auf 2,8 Millionen Euro im Jahr 2019. Der gesamte Kreditbestand lag gut 17 Prozent über dem Vorjahreswert und betrug zum Jahresende 139 Millionen Euro (2018: 119 Millionen Euro).
Die vermittelte Bausparsumme ist allerdings von 9,3 auf 6,7 Millionen Euro gesunken - um 28 Prozent. Für Lehnemann ist das nicht überraschend. Bei Baukrediten zwischen einem und zwei Prozent auf 20 Jahre fest und Mini- oder Nullzinsen brauche es kein Bausparen mehr. Wie aber sollen Kunden ihr Geld anlegen? Fonds seien in der Niedrigzinsphase eine Alternative zu Sparbuch und Tagesgeld, sagt Lehnemann. Allerdings seien die Schweinfurter beim Thema ‚Investmentfonds‘ weiterhin zurückhaltend.
Zinsniveau bleibt eine Last
In der Gesamtbank stieg die Sparda-Bilanzsumme 2019 deutlich um 323 Millionen Euro (7,7 Prozent) auf 4,52 Milliarden. Die Kundeneinlagen stiegen um gut 300 Millionen auf knapp 4,1 Milliarden Euro (plus 7,9 Prozent), wurden aber vom Kreditgeschäft übertroffen, das um 336 Millionen oder gut 13 Prozent zulegte auf 2,9 Milliarden Euro. "Das ist sehr gut, wir haben etwas mehr Kredite vergeben als Einlagen reinbekommen", freut sich Lehnemann. Zum Großteil handle es sich dabei um Bau- und Modernisierungskredite, ist sich Lehnemann sicher. Auch 2019 unterstützte die Sparda-Bank soziale, kulturelle und Bildungsprojekte. Davon profitierten etwa mit der Schultaschen- und Adventskalenderaktion bedürftige Familien.
Der Ausblick auf das laufende Jahr: Laut Lehnemann wird das seit zehn Jahren unverändert niedrige Zinsniveau das Ergebnis der Bank weiter belasten. Das Baufinanzierungsgeschäft dürfte weiter stark bleiben. Die Sparda-Bank sei seit zwei Jahren mit einer eigenen Immobilientochter engagiert und will bei Krediten an Baugenossenschaften noch zulegen. Und: Sie wird eine neue, zeitgemäßere Plattform fürs Onlinebanking einführen, eine für "Multibanking" mit Übersicht über sämtliche Konten, gleich, bei welcher Bank diese bestehen.