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Schweinfurt
Spaenle kam beim Politischen Aschermittwoch der CSU gut an
Eine bunte Mischung aus Musik, Tanz und klaren Worten war der politische Aschermittwoch der CSU in Oberndorf. Warum Ludwig Spaenle viel Beifall bekam.
Gastredner mit klaren Ansichten: Der frühere Kultusminister Ludwig Spaenle war beim politischen  Aschermittwoch der CSU in Oberndorf.
Foto: Oliver Schikora | Gastredner mit klaren Ansichten: Der frühere Kultusminister Ludwig Spaenle war beim politischen  Aschermittwoch der CSU in Oberndorf.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 03.12.2019 11:05 Uhr

Es ist ja kaum zu glauben, aber selbst ein so gestandener und erfahrener CSU-Politiker wie der frühere Kultusminister Ludwig Spaenle hat manchmal ein mulmiges Gefühl vor einem Auftritt.

Im Haus "open door" in Oberndorf, wo die CSU ihren Aschermittwoch veranstaltete, trat er ans Rednerpult im Bewusstsein, dass auch seine Schwiegermutter, die aus der Wälzlagerstadt stammt, zuhört. Nun, sie dürfte zufrieden gewesen sein – es gab Lob für Schweinfurt und ein klares Bekenntnis zu einer starken CSU, die Antworten auf die Fragen der Menschen vor Ort liefert und deren Sorgen ernst nimmt.

Rund 70 Gäste waren gekommen in der Erwartung klarer Worte, die sie auch bekamen. Zunächst vom Stadtrats-Fraktionsvorsitzenden Stefan Funk, der sich in Sachen Landesgartenschau 2026 die "Sozen" vornahm. Die Landesgartenschau sei absolut richtig und keineswegs ein finanzielles Abenteuer, wie suggeriert werde. Erst als die Christsozialen mit Oberbürgermeisterin Gudrun Grieser 1992 die Macht von der vorher Jahrzehnte lang regierenden Sozialdemokratie übernahmen, ging es finanziell mit Schweinfurt aufwärts, betonte Funk. "Tradition und Stolz" verbinde die Schweinfurter CSU mit ihren Projekten der Stadtentwicklung, die nun beginnen Früchte zu tragen. "Wenn man bis 2022 in der Finanzprognose keine Schulden macht, kann man uns kein finanzielles Harakiri vorwerfen", so Funk.

Auch Ludwig Spaenle lobte den Mut, die Landesgartenschau auszurichten. "Die Stadt hat sich echt gemacht", befand der Münchner CSU-Bezirksvorsitzende. Von seiner Partei hofft er, dass sie sich wieder zu der christlich, sozialen, liberalen und konservativen Macht wird, die sie einst war, bevor das "fordernde und schwierige Jahr 2018 kam".

Als Volkspartei Antworten auf den Vertrauensverlust der Menschen geben

Spaenle redete nicht um den heißen Brei herum. Natürlich sei es so gewesen, dass es einen Vertrauensverlust gegeben habe. "Wir müssen Antworten geben", forderte er, denn "es hat sich was getan im gesamtgesellschaftlichen Gefüge. Sein alter Weggefährte Alois Glück habe ihm im Landtag schon in den 1990er-Jahren empfohlen, er müsse als Abgeordneter die Menschen mitnehmen "und passt auf, dass sie nicht mitgenommen ausschauen." 

Spaenle beschwor, sich wieder auf das zu besinnen, was den Kern der CSU ausmache. Er sei sehr froh über die klare Kante von Ministerpräsident Markus Söder gegen die AfD bei dessen Aschermittwochs-Rede in Passau gewesen. Spaenle kritisierte aber auch die Grünen, die neue zweite Kraft in Bayern. Mit dem "moralischen Zeigefinger erhoben durchs Land zu laufen" widerspreche seinem Selbstverständnis von Demokratie.

Den "Feiertagsökologen" warf er am Beispiel des Volksbegehren für mehr Artenschutz vor, sie würden mit gespaltener Zunge sprechen: Man dürfe nicht alleine die Landwirtschaft zum Buh-Mann machen, das Thema Artenvielfalt gehe alle Bürger an. Für diese klaren Worte gab es Applaus, wie auch am Ende nach Spaenles Plädoyer für ein starkes Europa und den CSU-Spitzenkandidaten Manfred Weber, der der erste deutsche Kommissionspräsident nach Walter Hallstein Ende der 1950er-Jahre werden könnte.

Zum Schluss gab's ebenfalls noch mal staunende Gesichter im Publikum, als das Cheerleader-Team der DJK Schweinfurt, die "Dynamites", ihr Können mit Pyramiden und Hebefiguren zeigten, dass einem schwindelig werden konnte.

 
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  • Reinshagen153@t-online.de
    Wer glaubt, die Stadtentwicklung hatte etwas mit Parteipolitik zu tun, hat SW überhaupt nicht verstanden!

    Es war eine geniale Gymnasial-Lehrerin G. Grieser, die erst ganz kurz in der CSU war - somit als politische Quereinsteigerin nicht aus ihr kam. Dazu der Baureferent Jochen Müller (SPD) mit sehr viel Talent, Geschmack und Stil - auch das hat mit Parteipolitik überhaupt nichts zu tun!

    Die Hintergründe der LGS sind ein offenes Geheimnis in der Stadt, das schon oft angesprochen wurde. OB Remele (CSU) möchte nach der phänomenalen Ära Grieser (CSU) auch etwas eigenes vorweisen - Intentionen die erfahrungsgemäß immer zu schlechten Ergebnissen führen, weil sie nicht in der Sache (hier Stadtentwicklung) begründet sind.
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