Soziale Gerechtigkeit und Solidarität mit den Hilfebedürftigen, das sind die Werte, für die der Sozialverband VdK steht. Seit 75 Jahren gibt es in Sennfeld einen Ortsverband, der sich für diese Belange einsetzt. Mit zahlreichen Ehrengästen wurde das Jubiläum in der Frankenhalle gefeiert.
Etwa 100 der insgesamt 430 Mitglieder des VdK Sennfeld versammelten sich zur Jubiläumsfeier, um auf die Geschichte und die Arbeit des Sozialverbandes zu blicken. Diesen hatten nach dem Zweiten Weltkrieg, im Juni 1949, in Sennfeld einige Kriegsbeschädigte gegründet. Die Abkürzung VdK stand nach dem Krieg für Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschlands.
Schon wenig später gab es eine Aktion für hilfebedürftige Mitglieder, die Gutscheine, etwa für Brennmaterial beim Kohlenhändler, erhielten. Zusammenhalt und Geselligkeit waren schon damals für die Mitglieder wichtig, wie der heutige Vorsitzende des Ortsvereins, Rainer Zährl, aus alten Protokollbüchern zusammengetragen hatte.
Er fand auch heraus, dass es schon 1933 einen Zusammenschluss der Kriegsbeschädigten und –hinterbliebenen des Ersten Weltkriegs in Sennfeld gab, nur unter anderem Namen. Deutlich wurde daraus, dass die Notwendigkeit eines gemeinsamen Handels gerade für die besonders vom Krieg Betroffenen bestand, dass schon damals Solidarität gelebt wurde.
Wie Zährl ausführte, hatte sich sein Vorgänger im Amt, Richard Stark, von 1990 bis 2006 vor allem um die Belange von Bedürftigen, Kranken und Menschen mit Behinderung gekümmert. Daneben organisierte er zahlreiche Veranstaltungen für die Mitglieder. Er selbst, so Zährl, führe diese Hilfe seit 2017 fort.
Dass damals wie heute der Bedarf an Unterstützung besteht, unterstrich Landrat Florian Töpper. Schließlich hat der VdK bundesweit über zwei Millionen Mitglieder. Die Ortsvereine seien im Ehrenamt engagiert, das gemeinsame Miteinander stärke die Gesellschaft, dankte der Landrat den Vereinsverantwortlichen. Er informierte, dass es für Betroffene im Landratsamt eine Sozialwohnungsberatung gebe.
Als Schirmherrin des Jubiläums brachte Landtagsabgeordnete Martina Gießübel Glückwünsche mit. Sie selbst sitzt im Sozialausschuss des Landtags und engagiert sich nach eigenen Worten seit Jahren im sozialen Bereich. Seinen 880.000 Mitgliedern auf Landesebene könne der VdK in den Fragen des Sozialversicherungsrechts Hilfe leisten, sagte sie. Sie wies auf zahlreiche Probleme hin wie Schwierigkeiten, einen Arzttermin zu erhalten oder den Mangel an Pflegepersonal. Hier müsse die Politik handeln, sonst gehe die Wahlbeteiligung immer weiter zurück, meinte sie. Ihr Gastgeschenk an den VdK Sennfeld: ein Gutschein für einen Besuch im Bayerischen Landtag für 50 Personen.
In seinem Rückblick erinnerte Bürgermeister Oliver Schulze an die Not und die Herausforderungen nach dem Zweiten Weltkrieg. In diesen schweren Zeiten habe der VdK vielen Menschen Hoffnung und Unterstützung geboten. Bis heute trete die Ortsgruppe mit Mut, Ausdauer und dem festen Glauben an die Werte des Miteinanders für soziale Gerechtigkeit ein. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des VdK seien ein leuchtendes Beispiel für die Kraft der Gemeinschaft und der gegenseitigen Unterstützung.
Über 12.800 Ehrenamtliche engagieren sich in Bayern, berichtete VdK-Kreisvorsitzender Michael Schwarz. Er ging auf Themen wie Rente, Gesundheit und Barrierefreiheit ein, bei denen der VdK weiterhelfe. 15.000 Mitglieder habe der Kreisverband in Stadt und Landkreis Schweinfurt, informierte Geschäftsführerin Martina Walter-Bagley. Er berate, fülle Anträge aus und sei bei Klage- und Widerspruchsverfahren behilflich. Mit Musik, gutem Essen und Getränken und vielen Gesprächen endete die Jubiläumsfeier.