Der Bauverein Schweinfurt konnte in seiner 88. Vertreterversammlung auf ein außerordentlich erfolgreiches Jubiläumsjahr zurückblicken. Nicht nur das Programm zur 100-Jahr-Feier erfuhr in der Öffentlichkeit sehr positive Beachtung, auch die Geschäftszahlen waren wieder erfreulich gut, wie die Berichte der Vorstandsmitglieder Birgit Umhöfer, Günter Schmidt und Klaus Krug zeigten.
Eine stabile Mitgliederzahl, umfangreiche Investitionen und ein gutes Jahresergebnis kennzeichneten das Geschäftsjahr 2017. Die aktuell 1809 Bauvereins-Wohnungen sind gefragt. Für jede neu zu vermietende Wohnung gibt es im Durchschnitt mehr als sechs Bewerbungen, heißt es in der Pressemitteilung des Bauvereins.
Hohe Investitionen
Die traditionell hohen Investitionen des Bauvereins in die Pflege und Erhaltung des Hausbestandes machen sich hier bemerkbar. Im Jahr 2017 wechselten in 145 Wohnungen die Mieter, ein Drittel der neuen Bewohner war jünger als 30 Jahre. Die Zahl der Genossenschaftsmitglieder blieb mit 3247 gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert.
Der Hausbewirtschaftungsumsatz erhöhte sich 2017 um knapp drei Prozent auf 9,2 Millionen Euro. Hier wirkten sich die Modernisierungs- und Neubauinvestitionen der Vorjahre aus. Der erzielte Jahresüberschuss stieg auf rund 1,2 Millionen Euro, wozu auch gesunkene Zinsaufwendungen beitrugen. Der Jahresüberschuss wird traditionsgemäß nach Ausschüttung einer Dividende den Rücklagen zugeführt. Das Eigenkapital des Bauvereins wuchs dadurch auf rund 28 Millionen Euro, die Eigenkapitalquote übersprang die 30-Prozent-Marke. Die solide finanzielle Basis der Genossenschaft wurde damit weiter gestärkt.
Acht weitere Reihenhäuser
Das Jubiläumsjahr 2017 war vor allem durch die Vorbereitung von Neubauprojekten mit einem Investitionsvolumen von über 14 Millionen Euro geprägt. Im laufendem Jahr starteten die ersten Bauarbeiten: Seit Februar wird im Baugebiet Eselshöhe-West an zwei Mehrfamilienhäusern mit insgesamt 18 Wohnungen gebaut. In Kürze ist dort auch Baubeginn für acht weitere Miet-Reihenhäuser.
Neu bauen wird der Bauverein auch in der Degnerstraße. Der dort leer stehende alte Häuserblock wird noch in diesem Jahr abgebrochen, im nächsten Jahr werden dort 24 barrierefreie Wohnungen entstehen.
Für den Aufsichtsrat bestätigte der Vorsitzende Thomas End den erfreulichen Geschäftsverlauf. Petra Mies, Wirtschaftsprüferin des Verbands Bayerischer Wohnungsunternehmen, berichtete über die Jahresabschlussprüfung, die eine ordnungsgemäße Geschäftsführung und geordnete wirtschaftliche und finanzielle Verhältnisse bestätigte. Die Vertreter konnten daher guten Gewissens den Jahresabschluss genehmigen und auch wieder die Ausschüttung einer Dividende beschließen.
Aufsichtsrat gewählt
Bei den turnusmäßigen Aufsichtsratswahlen wurde Bernd Lutz erstmals in den Aufsichtsrat gewählt, Harald Grohganz wurde wiedergewählt. Auch die Amtszeit des Aufsichtsratsvorsitzenden Thomas End endete turnusgemäß mit dieser Versammlung. Gemäß der Satzung konnte er aber nicht mehr wiedergewählt werden. Seine Verabschiedung aus dem Aufsichtsrat stand daher am Ende der Versammlung.
Thomas End wurde im März 2002 erstmals in den Aufsichtsrat gewählt. Er stand anschließend mehr als 16 Jahre als Vorsitzender an der Spitze des Aufsichtsrats, ein Zeichen für das große Vertrauen und hohe Ansehen, das er bei den Mitgliedern und in den Gremien des Bauvereins genoss. Während seiner Amtszeit wurden 440 Wohnungen, also fast ein Viertel des Hausbestandes, umfassend modernisiert und elf Häuser mit 57 Wohnungen neu gebaut.
Zukunftsweisende Projekte wie die Miet-Einfamilienhäuser an der Eselshöhe und die Neubebauung in der Degnerstraße wurden von ihm auf den Weg gebracht.
Modern und erfolgreich
Vorstand Klaus Krug charakterisierte End in seiner Laudatio als hervorragenden und sehr geschätzten Kapitän, der nun leider die Kommandobrücke des Bauvereins verlässt. Er dankte ihm für sein außerordentliches persönliches Engagement, durch das sich der Bauverein zu einer modernen und erfolgreichen Genossenschaft weiter entwickelt hat. Die Versammlung bekräftigte diesen Dank mit langen Standing Ovations.
Petra Mies zeichnete End anschließend für seine hervorragenden Verdienste mit der Ehrennadel des Verbandes bayerischer Wohnungsunternehmen aus. In seinem Schlusswort unterstrich End, dass ihm „sein Bauverein“ in den Jahren sehr ans Herz gewachsen ist und ihm die praktische Unterstützung der Genossenschaft auch viel Freude bereitet hat.
Er appellierte an die Versammlungsteilnehmer, die demokratischen und solidarischen Grundwerte der Genossenschaft weiter zu pflegen und zu leben.