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OBERWERRN
Soja-Aufbereitungsanlage zerstört
Das aufgequollene Soja wird über ein Gebläse auf einen Hänger transportiert und zur Biogasanlage gefahren.
Foto: Silvia Eidel | Das aufgequollene Soja wird über ein Gebläse auf einen Hänger transportiert und zur Biogasanlage gefahren.
Silvia Eidel
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:13 Uhr

Als Pilotprojekt in der Region und als Mutmacher für mehr heimischen Soja-Anbau gilt die Soja-Aufbereitungsanlage im ehemaligen BayWa-Lagerhaus in Oberwerrn, die einzige in Nordbayern.

Unbekannte Täter haben der innovativen Existenzgründung eines Bio-Landwirts, die seit zwei Jahren in Betrieb ist, nun einen schlimmen Schlag versetzt: Am Wochenende richteten sie dort Schaden von rund 150.000 Euro an.

Florian Büttner, Geschäftsführer und Gesellschafter der ProSoja GmbH, wirkt niedergeschlagen. Mit zwei Helfern ist er im Keller des Lagerhauses dabei, die vom Wasser aufgequollenen Sojakörner aufzusaugen und über ein Gebläse auf einen Anhänger vor dem Gebäude zu befördern. „Das muss schnell raus, sonst schimmelt es“, sagt er. Er will versuchen, es in einer nahen Biogasanlage zu trocknen, um es doch noch verwerten zu können.

Körner rieselten bis unter die Kellerdecke

Bis unter die Kellerdecke waren die Körner über eine Treppe vom Erdgeschoss aus gerieselt, auch das Erdgeschoss selbst war überströmt, mit etwa zehn Tonnen Soja, gibt die Polizeiinspektion Schweinfurt an.

Ein oder mehrere Unbekannte waren am Wochenende über eine Leiter und ein aufgedrücktes Fenster im ersten Stock in das Lagerhaus eingebrochen. Dort öffneten sie den Schieber in der Decke, über den normalerweise kontrolliert das Soja aus dem Turm des Lagerhauses entnommen wird.

Dann drehten sie im Erdgeschoss noch die Wasserleitungen auf und fluteten das Gebäude. Dadurch wurde nicht nur das Soja zerstört. Auch zahlreiche elektrische Anlagen und Geräte wurden vernichtet, darunter auch die Anlage, mit der im Keller der heiße Wasserdampf für die Soja-Dämpfungsanlage im zweiten Stockwerk erzeugt wird. „Die Anlage ist nicht betriebsfähig“, konstatiert Büttner.

Ihm war am Montag früh die offene Tür aufgefallen; außerdem lief ihm das Wasser schon entgegen. Die Kriminalpolizei ermittelt nun. Bio-Landwirt Büttner vermutet aber: „Derjenige muss schon einmal da gewesen sein“, und: „Der wusste was er macht“.

Hinweise nimmt die PI Schweinfurt entgegen, Telefon (09721) 2020.

In einer früheren Version stand aufgrund eines Missverständnisses, dass das nasse Soja als Futter in einer Biogasanlage verwendet werden soll. Dies ist aber rechtlich nicht erlaubt. Der Text ist entsprechend korrigiert worden.

Die vom Wasser aufgequollenen Sojakörner im Keller des Lagerhauses müssen mühsam abgesaugt werden.
Foto: Silvia Eidel | Die vom Wasser aufgequollenen Sojakörner im Keller des Lagerhauses müssen mühsam abgesaugt werden.
 
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  • eboehrer@gmx.de
    Bekommt der betroffene Landwirt etwas von einer Versicherung?
    Wenn nein oder für den ungedeckten Betrag, könnte man da nicht durch die Gemeinde ein Spendenkonto einrichten lassen?
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