Gleich drei große Kabelabspulplätze für die riesigen Erdkabeltrommeln der SuedLink-Trasse Brunsbüttel-Großgartach liegen im Gemeindegebiet von Wasserlosen. Diese aktuelle Information von Transnet BW gab Bürgermeister Anton Gößmann in der Gemeinderatssitzung bekannt.
Benötigt wird jeweils eine bis zu fußballfeldgroße Fläche zum Abspulen der Kabeltrommeln mit je zwei Kilometer Kabel – jeweils nach Norden und nach Süden. Per Schwertransport werden sie meist nachts über die Autobahn zum Abspulort gebracht. Üblich ist eine 42 Meter lange Kesselbrücke. "Diese Lkw können nicht rückwärtsfahren, sie müssen wenden", erklärte Gößmann die Größe der Plätze, die geschottert werden. Sie müssen später wieder zurückgebaut werden. Dennoch seien dies "große Eingriffe", urteilte der Bürgermeister.
Die geplanten Plätze liegen auf Privatflächen
Der erste Abspulplatz ist nördlich von Wasserlosen geplant, an der Grenze zur Gemarkung Sulzthal. Ein weiterer Platz ist zwischen Greßthal und Rütschenhausen an der Staatsstraße vorgesehen. Die dritte Fläche wird östlich der Siedlung von Wülfershausen, südlich der Staatsstraße liegen.
Die geplanten Plätze liegen auf Privatflächen. "Transnet BW muss das mit den Grundbesitzern regeln", so Gößmann. Die Gemeinde sei außen vor. Die Flurwege müssten bei Bedarf mit Schotter für die Schwertransporte aufgepackt werden, meinte er auf Nachfrage von Christian Hofmann. Die Schwertransporter würden Ortsdurchfahrten meiden, nur bei Rütschenhausen nicht.
Zu Beginn der Gemeinderatssitzung im Rathaus in Greßthal gedachte Bürgermeister Gößmann des verstorbenen Altbürgermeisters Walfried Kaufmann. Er hatte als erster Bürgermeister der Großgemeinde ab 1978 insgesamt 24 Jahre lang die Geschicke der neu gebildeten Kommune gelenkt. Zahlreiche Baumaßnahmen fielen in seine Zeit, vom Rathausbau über die Maria-Probst-Halle bis zu Kläranlagen.
Rat verneint Hochwasserrisiko im Neubaugebiet
Erneut beschäftigte sich der Gemeinderat mit dem Bebauungsplan "Burghausen Nord", über den drei Bauplätze geschaffen werden sollen. Planer Ralf Krämer erläuterte dem Gremium die erneuten Stellungnahmen der beteiligten Behörden und Organisationen. Sie mussten vom Gemeinderat wiederum behandelt und abgewogen werden.
Den wiederholten Einwand des Umweltamtes am Landratsamt, es gebe dort ein Hochwasserrisiko und die Gemeinde wälze dies mit ihrer bisherigen Haltung auf die Bauherren ab, lehnte der Rat erneut ab. Er verwies in seinem Beschluss auf die Stellungnahme des Wasserwirtschaftsamtes, das kein messbares Hochwasserrisiko sieht.
Behandelt wurden zudem die Sichtverhältnisse im Bereich der Einmündung in die Straße "An der Klinge". Nach Abwägung der verschiedenen Punkte beschloss der Gemeinderat einstimmig die erneute Auslegung des Bebauungsplans und die wiederholte Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange.
Schöffenwahl, Feuerwehr-Ausrüstung und Radweg-Rechtsstreit
Den diesjährigen Anschaffungsbedarf für die gemeindlichen Feuerwehren in den acht Ortsteilen hatte der Wülfershäuser Kommandant Klaus Grünewald zusammengestellt. Auf rund 35.000 Euro beläuft sich der Bedarf, die Gemeindeverwaltung wird auf Beschluss des Rates verschiedene Angebote dazu einholen und an den wirtschaftlichsten Anbieter vergeben.
Einverstanden war das Gremium mit der Vorschlagsliste für die nächste Schöffenwahl. Beworben haben sich Heinz Nöth, Gottfried Bindrim, Joachim Morath (alle Wasserlosen), Irmgard Kess und Ernst Schlereth (Greßthal), Ulrike Korb (Brebersdorf) und Walter Zeißner (Schwemmelsbach).
Die Asphaltierungsarbeiten in Kaisten Am Kreuz und in der Sonnenleite sowie in Brebersdorf am Gewerbegebiet vergab der Gemeinderat an die Firma Schaupp (Hammelburg-Westheim) für 30.686 Euro.
Bürgermeister Gößmann gab bekannt, dass sich O2-Telefonika auf den Sendemasten zwischen Wasserlosen und Greßthal aufgemietet hat. Zum Radwegebau Brebersdorf und dem Rechtsstreit dazu sagte er, die Bauarbeiten seien nun fast fertig und die Überbauung eines Ackers werde wieder zurückgenommen.