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Gerolzhofen
So flexibel wie die Pinguine
Ehrung der Schulbesten: (oben, von links) Konrektor Stefan Greb, Schulleiterin Elisabeth Grimanelis; (unten, von links) Lea-Sophie Hülz, Aaliyah Nguyen, Leon Schmitt, Celine Alsheimer, Noah Warmuth, Lilly Drechsel und Lara Michel.
Foto: Guido Plener | Ehrung der Schulbesten: (oben, von links) Konrektor Stefan Greb, Schulleiterin Elisabeth Grimanelis; (unten, von links) Lea-Sophie Hülz, Aaliyah Nguyen, Leon Schmitt, Celine Alsheimer, Noah Warmuth, Lilly Drechsel ...
Guido Plener
 |  aktualisiert: 04.08.2021 02:15 Uhr

Da die Verabschiedung und die Zeugnisausgabe an der Ludwig-Derleth-Realschule in Gerolzhofen auch in diesem Jahr nicht in der Sporthalle stattfinden konnten, war die Wahl diesmal auf das Firmengelände der Speditionsfirma Gress gefallen, für das im Freien ein Hygienekonzept gut umsetzbar war. Vor Beginn der Feier am Donnerstagabend erhielten die Absolventen mit ihren Familien, sortiert nach Klassen, jeweils eine Sitzgarnitur zugewiesen. Das Cateringteam der Realschule hatte eine Snackbox vorbereitet und mit dem jeweiligen Namen versehen auf der jeweiligen Bank platziert.

Musiklehrer Stefan Meusert eröffnete mit dem Song "Tequila Sunrise", der von der Schulband und dem Trompeter Simon Stawitzki sehr schwungvoll vorgetragen wurde, die Feier. Nachdem alle Gäste auf ihren Plätzen saßen, ergriff Schulleiterin Elisabeth Grimanelis das Wort. "Beginne den Tag mit einem Lächeln und beende ihn mit einem Champagner" – dieses Lebensmotto solle auch für den heutigen Tag gelten. Sie habe bereits viele lächelnde Menschen gesehen, die heute noch zum Sektglas greifen würden, denn dafür gäbe es einen guten Grund. Heute erhielten die Absolventen und Absolventinnen die heiß ersehnten Dokumente der Mittleren Reife überreicht, mit denen ein Lebensabschnitt zu Ende gehe, bevor bald ein neuer beginne.

Zweite Zeugnisausgabe der etwas anderen Art

Auch dieses Jahr feiere man pandemiebedingt eine "Zeugnisausgabe der etwas anderen Art"- ohne gemeinsamen Gottesdienst, nicht in der Turnhalle, ohne Ehrengäste und ohne offenes Buffet. Aber in der Zwischenzeit sei man es gewohnt, flexibel und kreativ mit der Situation umzugehen. Deshalb seien sie und die Schulfamilie der Spedition Gress sehr dankbar, die den ungewöhnlichen Ort für eine Zeugnisübergabe ermöglicht habe.

Konrektor Stefan Greb überbrachte zunächst die Grußworte von Florian Töpper. Darin stellte der Landrat fest, dass auch der diesjährige Abschlussjahrgang wieder unter einer besonderen Herausforderung mit einem Wechsel aus Homeschooling und Präsenzunterricht gestanden habe. Umso mehr freue er sich über das gute Ergebnis und spreche auch all denjenigen Dank aus, die dafür gesorgt hätten, dass dieses besondere Schuljahr ein erfolgreiches Ende gefunden habe: den Lehrerinnen und Lehrern, den Schulleitungen, den Hausmeistern, Eltern, Freundinnen und Freunden, die die Absolventen unterstützt hätten. Sie hätten nun einen wichtigen Meilenstein ihres Lebensweges gemeistert. Dazu wünsche er alles Gute für den weiteren Werdegang, der vielleicht auch hier im Landkreis Schweinfurt seine Fortsetzung nehmen sollte. Bürgermeister Thorsten Wozniak gratulierte den Absolventen ebenfalls in schriftlicher Form.

Wegen Corona auf viel verzichtet

Im Anschluss ging die Schulleiterin in ihrer Rede auf das zurückliegende Schuljahr ein. Auf den Tanzkurs und die Abschlussfahrt hätten alle diesmal verzichten müssen – und noch auf einiges mehr, weil man mit Ausbruch der Pandemie im März 2020 plötzlich in eine andere Zeit "gebeamt" worden sei, in der sich alle häufig vorgekommen seien wie in einem Science-Fiction-Film. Man könne die Schüler mit Pinguinen vergleichen: Diese seien flexible Seevögel, die sich sowohl im Wasser als auch auf dem Land bewegen können und über eine sehr große Anpassungsfähigkeit verfügen. Diese hätten die Schüler allemal gezeigt und unterschiedliche Unterrichtsformen wie Wechsel-, Distanz- und Präsenzunterricht erlebt.

Pinguine seien zudem Kältespezialisten und könnten bis minus 70 Grad Celsius aushalten. So kalt sei es im Winter in den Klassenzimmern zwar nicht ganz gewesen, aber mit zusätzlicher Kleidung hätten die Schüler der einströmenden Kaltluft durch das ständige Lüften getrotzt.

Pinguine seien außerdem lernwillige und intelligente Wesen. Wenn man sich die Ergebnisse der Abschlussprüfungen vor Augen führt, könne man dies auch von den Schülern behaupten. Die guten Zweier-Durchschnitte in den schriftlichen Prüfungen überwögen deutlich. Die Rangliste führt allerdings ein Schnitt von 1,7 im Fach Mathematik an, den die 10b erzielt hat. Und dann wären da noch die vielen hervorragenden Einzelergebnisse: 22 Schüler haben in ihrem Abschlusszeugnis eine Eins vor dem Komma.

Wenn die Zeit gekommen sei, stürzten sich die kleinen Pinguine tapfer und mutig ins kalte Meer und verließen das heimische Gefilde. Der Zeitpunkt sei auch für die Schüler heute gekommen. Die Schulleiterin wünschte den Absolventen ganz viel Sonne, ganz viele bunte Fische und viele schöne Korallenriffe, die ihren Horizont erweitern und sie Schönes erleben lassen sollten.

Weiter wünschte sie viele Herzmuscheln, die wichtige Werte unserer Gesellschaft verkörpern, wie Mitmenschlichkeit, Hilfsbereitschaft, Uneigennützigkeit, Rücksichtnahme und Solidarität. Sie warnte aber auch vor sogenannten "Haien", die vor allem in der digitalen Welt ihre böse Fratze zeigen. Dazu erhielten alle Jugendlichen eine Karte mit einem Pinguin und dem Spruch: "Folge deinem inneren Pinguin und spaziere vergnügt durchs Leben".

Zum Schluss sprach sie allen Beteiligten ihren besonderen Dank für das in schwierigen Zeiten Geleistete aus, dazu dem Elternbeirat noch einen Dank für die hervorragende Organisation der Abschlussfeier.

Den Wünschen für die Abschlussschüler schloss sich Elternbeirätin Manuela Hauck in ihrer Rede an. Sie ermutigte die Anwesenden zum "gegenseitigen Schulterklopfen" aufgrund des erreichten Abschlusses. In diesem Zusammenhang wünschte sie allen Absolventen offene Türen, Mut, Menschlichkeit, Ausdauer, hohe Motivation und Freude auf ihrem weiteren Weg. Denn nach zehn Jahren Pflicht erfolge nun die Kür in Form von Ausbildung oder weiterer Schulbildung. Sie schloss mit dem Satz: "Man muss lernen, was zu lernen ist und dann seinen eigenen Weg gehen!" Zu ihrer eigenen Verabschiedung aus dem Elternbeirat erhielt sie einen Blumenstrauß von Schulleiterin Elisabeth Grimanelis überreicht.

Schulbeste mit einem Schnitt von 1,00

Für ihre hervorragenden Abschlussarbeiten wurden einige Schülerinnen und Schüler mit Preisen von Unternehmen aus der Region geehrt. Besonders gut waren die Leistungen von Aaliyah Nguyen (10a), die sowohl in Deutsch, Englisch, als auch in Mathematik I die beste Abschlussprüfung schrieb. Damit war sie mit einem Notendurchschnitt von 1,00 die Schulbeste. Leon Schmitt (10a) war ihr in Mathematik ebenbürtig und erreichte auch die volle Punktzahl. Er war zudem der Erfolgreichste im Fach Physik. Die beste Arbeit im Fach Französisch fertigte Lea-Sophie Hülz (10c) an, Noah Warmuth (10b) in Mathematik II, Lilly Drechsel (10c) in BWR und Celine Alsheimer (10c) im Fach Sozialwesen. Lara Michel (10c) wurde für ihre Arbeit als Schülersprecherin geehrt.

Eine Anerkennung für ihre mehrjährige Arbeit erhielten die 15 Tutoren und die Mitarbeiter der Kunst-AG in Form von Gutscheinen. Die Preise im Fach Mathematik wurden von der ÜZ Lülsfeld, im Fach BWR von der VR-Bank Gerolzhofen, in Deutsch von der Buchhandlung Teutsch, in Englisch von der Kreissparkasse Gerolzhofen, in Physik von REWE Götzelmann und in Sozialwesen vom Förderverein der Realschule gesponsert.

Die Schulband umrahmte mit einigen Songs die Veranstaltung, als Sängerinnen wirkten dabei Samantha Termkolli und Sophie Kowalik mit.

Im Anschluss fuhren die Klassenleiter der 10a, Bernd Schmiedel, der 10b, Sabine Belz, und der 10c, Irina Strifsky, mit Hilfe von kleinen Leiterwagen die Abschlusszeugnismappen aus. Dazu wurde eine Hintergrundmusik eingespielt. Die Klassenleiter erhielten von ihren jeweiligen Abschlussklassen als Dankeschön Präsente. Danach tanzten einige Absolventinnen und Absolventen sehr schwungvoll noch einen Linedance. Am Ende der Veranstaltung gab es für die Anwesenden noch die Gelegenheit zu zahlreichen Gesprächen und Erinnerungsfotos.

Linedance der Absolventinnen und Absolventen.
Foto: Guido Plener | Linedance der Absolventinnen und Absolventen.
 
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