"Der Produktionsfachmann kam vor gut einem Jahr als Werkleiter zu SKF an den Standort in Lüchow. Der 51-jährige Manager ist gelernter Dreher, hat Maschinenbau im Fachbereich Produktionstechnik studiert und trug bereits in verschiedenen Unternehmen auch international Verantwortung für Produktionswerke." Mit diesen Worten hat die SKF GmbH jüngst den neuen Leiter des SKF-Werks Schweinfurt vorgestellt, der zum 1. August seine Aufgabe antritt.
Ab in die Transfergesellschaft
Was nicht dabei steht, aber schon seit Tagen in der rund 4000 Beschäftigte zählenden Schweinfurter Belegschaft die Runde macht, ist seine Rolle im siebenmal kleineren Werk in Lüchow. Unter den hiesigen Beschäftigten kursieren die Zeitungsberichte der Elbe-Jeetzel-Zeitung, wonach der 51-Jährige seit April 2019 - in nur 15 Monaten an der Spitze des Werks - die Zahl der Beschäftigten von 605 um 110, also knapp 20 Prozent, reduzieren will. Derzeit seien es noch 543 Mitarbeiter, nach den geplanten 59 betriebsbedingten Entlassungen würde die Marke von 500 unterschritten. So wenig Beschäftigte habe das Lüchower Werk nie gehabt. Und: Die betriebsbedingt Gekündigten sollten in einer Transfergesellschaft landen.
Die Presse in Lüchow kommentiert das deutlich: "Kein Vorruhestand. Keine komfortable Altersteilzeit wie in Schweinfurt. Stattdessen betriebsbedingte Kündigungen, denen bislang noch nie ein Lüchower Betriebsrat zugestimmt hatte." Diesem Gremium wird vorgeworfen, es würde vor der Geschäftsleitung kuschen, der Schweinfurter Betriebsratsvorsitzende Norbert Völkl wird in der Elbe-Jeetzel-Zeitung als standhaft und selbstbewusst gelobt.
Völkl: "Nicht mein Verständnis"
Was sagt Völkl zu der neuen Personalie an der Werkspitze in Schweinfurt? "Was in Lüchow passiert ist, trifft nicht auf mein Verständnis." Auch in Schweinfurt gebe es Arbeitsplatzabbau, dann aber mit Mitteln wie Altersteilzeit und Aufhebungsverträgen auf freiwilliger Basis. Auf diese Weise etwa will die SKF GmbH nun 284 Angestellten-Stellen in der Verwaltung abbauen. "Das Damoklesschwert der betriebsbedingten Kündigung hing auch über uns", sagt Völkl, "aber für uns ist das ein No-Go." Und niemand dürfe mit Druck zu einem Aufhebungsvertrag gedrängt werden.
Eine Transfergesellschaft ist für Norbert Völkl kein Mittel zum sozialverträglichen Stellenabbau. Wer nach zwölf Monaten nichts habe, dem drohe Arbeitslosigkeit. Besonders bitter sei dies für ältere Beschäftigte, die nur noch ein paar Jahre zur Rente hätten. Vor allem empört den Schweinfurter Betriebsratschef, dass in Lüchow zwei neu gewählten Schwerbehindertenvertretern zwei Wochen nach der Wahl Aufhebungsverträge vorgelegt worden seien. Man entledige sich derjenigen, "die sich für die Schwächsten im Betrieb einsetzen". Der Respekt vor Beschäftigten mit Behinderung werde so "mit Füßen getreten".
"Willy bleib hier!"
Dem neuen Werkleiter Jörg Wuttke eilen also aus Lüchow Berichte über betriebsbedingte Kündigungen voraus, welche die Schweinfurter Belegschaft in Hab-Acht-Haltung gebrächt habe, sagt Völkl, "das geht schon in Richtung Besorgnis". Der bisherige Werkleiter Willy Burger sei ausgesprochen beliebt und geachtet gewesen. Als sein Abgang bekannt wurde, hätte sich am 24. Juni im Werk 3 im Hafen die erste Schicht vor dem Testcenter aufgestellt. 250 Mitarbeiter hätten Schilder hochgehalten: "Willy bleib hier", "Willy lass uns nicht im Stich" - auch auf Schwedisch.
Vor allem in der Kugellagerindustrie!
Jedes sich nicht drehende Kugellager vermeidet CO2 und ist ein Beitrag zum Artenschutz!
FFF sollte ein Freudenfeuer vor dem Werkstor entzünden...
Fast schon Beamtenstatus!
Da steckt keine Lobby dahinter. Die verdienen nur einen Bruchteil der gepamperten Fabrikarbeiter.
Ansonsten kann sich jeder in Deutschland frei aussuchen welchen Beruf er ergreift, Bäcker, Gebäudereiniger, Dreher, Industriemechaniker sind alles Lehrberufe welche jeder Schulabgänger mit halbwegs guten Zeugnis ergreifen kann...
Wer also einen schlecht bezahlten Beruf ergreift macht das entweder aus Freude an der Tätigkeit oder weil ihm mangels schulischer Leistung nur ein "Hilfsjob" möglich ist. Beides Dinge für die niemand anderer verantwortlich ist. Jeder 14jährige weiß heute wo man Geld verdienen kann und wo eher nicht, wo die Arbeitsbedingungen schlecht sind und in welchem Beruf man eher Erfüllung finden kann aber weniger einen guten Verdienst...
Damit ist das Thema für mich erledigt, da es mit dem Artikel rein gar nichts zu tun hat!
Was ist das für eine Sprache und Einstellung?
Fragen Sie sich doch mal, warum die Industrie in SW da ist wo sie ist und nicht da wo sie vor 10, 20 oder 30 Jahren war? Wem geht es besser? Wer profitiert davon am meisten?
Die Gewerkschaften und die Betriebsräte!
Die Betriebe wurden als Feind oder als Kuh gesehen!
Nach jeder Krise waren die Forderungen maßlos! Um Wettbewerbsfähig zu bleiben mussten Kosten reduziert werden. Ein Ping-Pong Spiel! Ihne Gewinner!
Die einzigen die immer fest im Sattel saßen waren die Gewerkschaften und die Linke ! Und alles auf den Rücken der tausenden Arbeitslosen und bedrohten Existenzen der ehrlichen Arbeitern!
Was sollte ein Betriebsleiter machen? So lange mitmachen bis aus der einstigen Industriestadt SW ein totaler Nobody ohne Industrie wird oder versuchen, trotz schlechter Rahmenbedingungen und Standortnachteile und exorbitanter Kosten, den Laden am Leben zu erhalten oder ein Überleben zu sichern?
warum arbeiten sie nicht bei skf oder bei einem schweinfurter großunternehmen?
keine lust auf schichtarbeit, dreck und lärm?
das geld und manche vorzüge in der großindustrei sind das eine, die bleastung durch schichtarbeit und lärm usw. das andere.
ich hab schon mit leuten diskutiert die immer schön auf den verdienst geschielt haben, aber wenn es um schichtarbeit gegangen ist dankend abgewunken haben.
mir macht es auch ab und zu bauchschmerzen wenn neue tarifverhandlungen anstehen und ich die forderungen sehe, aber mal ehrlich: würden sie nein dazu sagen wenn es etwas mehr lohn gibt?
Wer so gegen die Schwächsten der Gesellschaft agiert hat in dieser Gesellschaft keinen Platz verdient.
Oder glauben Sie das was Ihnen von Presse oder den Gewerkschaften vorgesetzt wird?
wenn man das von ihnen so liest darf man sich die Frage schon stellen warum sie die Zeitung lesen? - sie scheinen eh nicht das zu glauben was in ihr steht - zumindest wenn es nicht ihrer Denkweise und ihrem Vorstellungsvermögen entspricht!