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SCHWEINFURT
SKF: Verkauf der Linearsysteme noch nicht beschlossen
Die Konzernleitung in Göteborg hat beschlossen, die SKF Linearsysteme GmbH weltweit zum Kauf anzubieten. Betroffen sind rund 1200 Beschäftigte weltweit, in Schweinfurt etwa 120. Am Donnerstagnachmittag liefen dazu Informationsveranstaltungen in den Schweinfurter Werken II und III.
Foto: Anand Anders | Die Konzernleitung in Göteborg hat beschlossen, die SKF Linearsysteme GmbH weltweit zum Kauf anzubieten. Betroffen sind rund 1200 Beschäftigte weltweit, in Schweinfurt etwa 120.
Stefan Sauer
Stefan Sauer
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:12 Uhr

„Derzeit gibt es weder eine formale Entscheidung, den Geschäftsbereich zu verkaufen noch Kontakte zu potenziellen Käufern.“ So heißt es wörtlich in der Pressemitteilung der Schweinfurter SKF-Pressestelle von diesem Mittwoch bezüglich der rechtlich eigenständigen SKF Linearsysteme GmbH.

Was Christian Johansson, Finanzchef der schwedischen SKF-Gruppe und weltweit verantwortlich für den Bereich „Linear & Actuation Technology (LAT)“, am späten Dienstagnachmittag in Schweinfurt verkündet hat, klingt ganz anders als die Nachricht, die am Donnerstag letzter Woche in den Schweinfurter SKF-Werken zu zwei turbulenten Informationsveranstaltungen geführt hatte. Da war sehr wohl von einem Konzernbeschluss die Rede, für die Linearsysteme mit ihren 1200 Mitarbeitern, davon 120 in Schweinfurt, weltweit einen Käufer zu suchen.

Finanzchef zu „Abstimmungsgesprächen“ in Schweinfurt

Zu „Abstimmungsgesprächen“ sei Johansson am Dienstag in Schweinfurt gewesen, so die Mitteilung. Wörtlich heißt es: „Mit dem Betriebsrat wurde die Situation des Geschäftsbereichs Linearsysteme eingehend diskutiert und das Ergebnis in einer Informationsveranstaltung der Belegschaft mitgeteilt. Demnach soll der Bereich Linearsysteme weltweit eine erfolgreiche, unabhängige Einheit in allen Ländern werden.“

Betriebsratschef Norbert Völkl bestätigt auf Anfrage die Info-Veranstaltung am Dienstag in der großen SKF-Kantine, an der mindestens 1500 Beschäftigte teilgenommen hätten. Die Belegschaft habe dabei „ein beeindruckendes Wir-Gefühl an den Tag gelegt“. Die offizielle SKF-Nachricht lautet nun also: Es gibt noch keinen Verkaufsbeschluss. In Teilnehmerkreisen wird das klar als „Zurückrudern“ interpretiert.

IG-Metall-Chef Kippes: „Großer Respekt vor den Beschäftigten“

Dazu sagt auf Anfrage Schweinfurts IG-Metall-Chef Peter Kippes: „Wenn man Beschäftigte vor eine Situation stellt, die gravierende Auswirkungen auf ihre berufliche Zukunft hat und sie es hinbekommen, dass sie und die zuständigen Gremien rechtlich korrekt in eine solche Entscheidung einbezogen werden, nötigt mir das großen Respekt ab.“

 
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