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Schweinfurt
SKF Schweinfurt schickt Feuerwehrauto ins ukrainische Lutsk
Vor der Abfahrt in Schweinfurt (von links): SKF-CFO Thomas Burkhardt und Feuerwehrkommandant Tobias Mergans verabschieden ihre Kollegen Maximilian Löber, Sebastian Weidinger, Raphael Rumpel und Frederik Hart in Richtung Ukraine. 
Foto: Holger Laschka | Vor der Abfahrt in Schweinfurt (von links): SKF-CFO Thomas Burkhardt und Feuerwehrkommandant Tobias Mergans verabschieden ihre Kollegen Maximilian Löber, Sebastian Weidinger, Raphael Rumpel und Frederik Hart in ...
Bearbeitet von Jochen Reitwiesner
 |  aktualisiert: 07.07.2024 02:34 Uhr

Ein gepflegtes und multifunktionales Feuerwehr-Löschfahrzeug aus dem Jahr 1992 hat das Unternehmen SKF aus Schweinfurt laut einer Firmen-Pressemitteilung, der auch die folgenden Inhalte entnommen sind, dieser Tage an Feuerwehrkräfte aus dem ukrainischen Lutsk übergeben. Das Spezial-Löschfahrzeug von Iveco-Magirus ist nach dem im vergangenen Sommer überführten Rüstwagen der Schweinfurter Feuerwehr das zweite nach europäischem Standard in der Rettungsfahrzeugflotte der Schweinfurter Partnerstadt.

Mitte des letzten Jahres hatte die SKF-Werkfeuerwehr in Schweinfurt ein neues Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug in Dienst gestellt. Das altgediente Löschfahrzeug mit Vollausstattung für den Einsatzfall (bestückt unter anderem mit  Löschwasserbehälter mit Pumpe, Löschschaumtank, Notstromaggregat mit Lichtmast, Schlauchhaspel und Seilwinde) hätte der Wälzlagerhersteller normalerweise über den Gebrauchtmarkt für Einsatzfahrzeuge veräußert. Thomas Burkhardt, Geschäftsführer Finanzen der deutschen SKF GmbH und auch zuständig für die Schweinfurter Werkfeuerwehr, war es indes wichtiger, „dass dieses Fahrzeug dort zum Einsatz kommt, wo es am dringendsten gebraucht wird: in der Ukraine.“ Über Bogdan Volchok, Leiter des im vergangenen Jahr von einer russischen Rakete getroffenen SKF-Werks Lutsk, ließ er den örtlichen Bedarf erfragen. Das Interesse an dem Fahrzeug war groß.

Hoher Bürokratieaufwand

„In der Regel nutzen unsere Rettungskräfte Fahrzeuge aus russischer Produktion mit großen Schwierigkeiten bei der Ersatzteilbeschaffung“, so Volchok. Für die westeuropäischen Einsatzfahrzeuge gebe es hingegen einen gesicherten Ersatzteilmarkt: „Sie sind bei uns sehr begehrt“.

Einigermaßen herausfordernd gestalteten sich die Überführungsvorbereitungen. Für die Grenzpassage von Polen in die Ukraine mussten Vollmachten, Urkunden, Ladeliste und vieles mehr vorbereitet werden, außerdem benötigten die ukrainischen Behörden diverse Dokumente, damit örtliche Feuerwehrkräfte zur Übernahme des Fahrzeugs auf polnischem Boden das Land verlassen durften. Bei der Abwicklung unterstützte das im Außenhandel erfahrene Team aus dem Schweinfurter SKF-Logistikcenter.

In der letzten Juniwoche starteten vier Mitglieder der Werksfeuerwehr mit dem Spendenfahrzeug und einem Mannschaftswagen aus Schweinfurt in Richtung Osten und erreichten nach einer Zwischenübernachtung in Warschau tags darauf die Grenze zur Ukraine. Dort trafen sie auf zwei Kollegen aus Lutsk, die sich nach einer Einweisung mit dem neuen Fahrzeug auf den Heimweg machten.

Symbolische Schlüsselübergabe

Tags darauf konnte SKF-Ukrainechef Bogdan Volchok symbolisch den Schlüssel für den neuen, alten Einsatzwagen gemeinsam mit der Lutsker Bürgermeisterin Iryna Chebeliuk an die örtliche Feuerwehr- und Rettungseinheit übergeben. Zum Einsatz kommen soll das Löschfahrzeug künftig bei Verkehrsunfällen, Überschwemmungen, Extremwetterereignissen und natürlich auch bei Ereignissen, von denen alle hoffen, dass sie nicht wieder eintreten werden: feindlichen Angriffen aus Russland.

Für SKF ist die Unterstützung der Ukraine und insbesondere der Kolleginnen und Kollegen in Lutsk eine wichtige Angelegenheit. So hat der Konzern nach dem Raketenangriff alle Schäden im Werk beseitigt und die Produktionsanlagen wieder aufgebaut. Gleichzeitig leistet man regelmäßig humanitäre Hilfe, wobei insbesondere die deutsche GmbH vorangeht. Über 350.000 Euro wurden seit Kriegsbeginn neben Sachspenden aus der Belegschaft in die Beschaffung humanitärer Hilfsmittel gesteckt.  

 
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