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SCHWEINFURT
SKF Prüfzentrum gewinnt Schönheitspreis
Das vom Architekturbüro Tchoban Voss entworfene Sven Wingquist Test Center von SKF ist bei den International Architecture Awards mit dem Design-Preis in der Kategorie „Industrial“ ausgezeichnet worden.
Foto: Hans Jürgen Landes | Das vom Architekturbüro Tchoban Voss entworfene Sven Wingquist Test Center von SKF ist bei den International Architecture Awards mit dem Design-Preis in der Kategorie „Industrial“ ausgezeichnet worden.
Bearbeitet von Irene Spiegel
 |  aktualisiert: 02.04.2019 13:09 Uhr

Normalerweise stöckeln Models über Laufstege. Doch jetzt hat sich auch SKF auf die Bühne gewagt – und gewonnen: Bei den International Architecture Awards ist das vom Architekturbüro Tchoban Voss entworfene Sven Wingquist Test Center für Großlager mit dem Design-Preis in der Kategorie „Industrial“ ausgezeichnet worden, teilt das Unternehmen mit.

Bei den International Architecture Awards handelt es sich laut SKF-Pressemitteilung um einen Wettbewerb, der herausragende architektonische Leistungen auf dem gesamten Globus würdigt. Ausgelobt werden die Awards vom „Chicago Athenaeum: Museum of Architecture and Design“ sowie vom „European Centre for Architecture Art Design and Urban Studies“. Über 1000 Einreichungen aus 31 Ländern lagen laut Pressemitteilung bei der zwölften Architekten-WM vor. Daraus wurden zunächst 380 Projekte ausgewählt, von denen die Jury im nächsten Schritt noch 238 Aspiranten aussiebte. Am Ende setzten sich 142 Preisträger in 24 Wertungsfeldern durch. Dazu gehörte in der Kategorie „Industrial“ das Sven Wingquist Test Center von SKF.

Preisverleihung in Athen

„Es erfüllt uns mit Stolz, dass wir dieser weltweit einmaligen Einrichtung zu einem weltweit anerkannten Design verhelfen durften“, so Frank Focke vom Architekturbüro Tchoban Voss bei der Preisverleihung in Athen. Mit der Auszeichnung honorierten die Wertungsrichter unter anderem den gestalterischen Ansatz, dessen Wirkung auf die Nutzer und Besucher des Gebäudes sowie die außergewöhnliche Korrelation zwischen der Aufgabe des Test-Centers und deren Abbildung in der architektonischen Umsetzung, heißt es in der Pressemitteilung von SKF.

Weil in dem Gebäude unter anderem Großlager für Windenergieanlagen getestet werden, wurde laut Focke die markant abgeschrägte – im wahrsten Sinne des Wortes – windschiefe Form als architektonisches Grundmotiv gewählt. Darüber hinaus soll die dynamische Formgebung auch die Stärke andeuten, mit der im Inneren gearbeitet wird.

Effizientere Produktion

Die beiden neuartigen Teststände im Bauch des Zwillingsgebäudes können riesige Lager in alle Richtungen dynamisch mit Kräften beaufschlagen, die laut SKF in ihrer Kombination um ein Vielfaches höher liegen als bei den zuletzt stärksten Prüfanlagen. Auch deutlich höhere Test-Drehzahlen als zuvor seien jetzt möglich. „Das sorgt für sehr schnelle Test-Zyklen, was im Endeffekt Energie spart“, sagt Martin Göbel, Manager Global Testing bei SKF. „Außerdem werden uns die Erkenntnisse aus den Tests in die Lage versetzen, optimierte Großlager-Generationen in Zukunft viel effizienter und ressourcenschonender zu produzieren.“

Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie hat den größeren der beiden neuen „Stresstester“ mit rund 1,9 Millionen Euro gefördert, für den kleineren erhielt SKF rund 1,6 Millionen Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.

Gold-Zertifikat für Öko-Ansatz

Zum Öko-Ansatz des Prüfzentrums gehört auch, dass die Abwärme der Testanlage per Wärmerückgewinnung für das Gebäude selbst sowie für die angrenzende Großlager-Fabrik genutzt wird. Angesichts dieser Umsetzung nachhaltiger Gebäudetechnikkonzepte war das Sven Wingquist Test Center Ende letzten Jahres bereits mit dem „Leadership in Energy and Environmental Design“-Zertifikat in Gold ausgezeichnet worden, eine Nachhaltigkeitszertifizierung, die das U.S. Green Building Council zur Klassifizierung „ökologischer Bauten“ eingeführt hat.

Auch im Inneren setzt sich die aus seiner Nutzung abgeleitete aerodynamisch-fließende Gestaltung fort – etwa bei den Akustikwandverkleidungen und Deckenspiegeln sowie im Beleuchtungskonzept und anderen Ausstattungsdetails. „Dabei haben wir darauf geachtet, dass das Design das hier ansässige technologische Know-how verkörpert und auch der Unternehmensidentität folgt“, erklärt Frank Focke. So sei der Bau mit seinen abgerundeten Ecken stilistisch auch an das SKF-Logo angelehnt.

 
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