Sie wurde schon Mutter des Schweinfurter Nachsommers genannt, oder auch Urgestein der SKF-Kommunikation: Unternehmenssprecherin Klara Weigand. Die 62-Jährige wechselt am 1. September in die passive Phase ihrer Altersteilzeit.
1981 war sie als Übersetzerin in die SKF eingetreten und zuletzt 20 Jahre als Pressereferentin und schließlich Unternehmenssprecherin tätig. "Für die Schweinfurter Stadtgesellschaft – die Politik, die Wirtschaft und die Öffentlichkeit – war sie über Jahre 'das Gesicht der SKF', mehr noch als die Geschäftsführer oder Manager, die die Geschicke des Unternehmens leiten", heißt es in einer Mitteilung von SKF.
Wo immer SKF im Stadtleben in Erscheinung trat – als Sponsor und langjähriger Gastgeber des Nachsommers, den sie mit aus der Taufe hob oder als Repräsentantin des Unternehmens bei Ausstellungen und Empfängen – Klara Weigand war da, bescheiden und klar, eine Botschafterin schwedischer Unternehmenskultur.
Als Höhepunkte ihrer Schaffenszeit nennt sie neben dem Nachsommer die 100-Jahr-Feier des Unternehmens 2007, die Eröffnung des Sven-Wingquist Testcenters für Großlager 2017 und die Betreuung der Siegerteams aus den Gothia Cup Qualifikationsturnieren beim Finale in Göteborg – 2017 etwa beim Endrundeneinzug der Würzburger Kickers. Ein „besonderer Moment“ war vor wenigen Jahren der Überraschungsbesuch der Enkelin von Gunnar Wester, Beatrix von Führen-Kieler, in Schweinfurt.
Als Chef der deutschen SKF sorgte der längst verstorbene Gunnar Wester nach dem Krieg für wirtschaftlichen Aufschwung und startete in Schweinfurt ein großes Wohnungsbauprogramm für die Belegschaft. Am Steinberg ließ er mit dem 24-stöckigen blauen Hochhaus eines der Wahrzeichen der Wälzlagerstadt errichten. Der nahe Wildpark entstand laut Mitteilung der SKF auch als Naherholungsanlage für die dort wohnenden SKFler. Der einstige Konsul Gunnar Wester schenkte der Stadt auch den Brunnen am Theater.
"Klara Weigand ist eine großartige Netzwerkerin"
„Klara Weigand ist eine großartige Netzwerkerin“, weiß SKF-Arbeitsdirektor Harald Speck um eine der Qualitäten seiner scheidenden Pressesprecherin. „Für das Management war sie immer eine wertvolle Beraterin, die auch nach vier Jahrzehnten bei SKF immer die Außensicht mit in die Debatte brachte.“
Seit fünf Monaten teilt sie sich ihren Aufgabenbereich mit ihrem Nachfolger, dem Schweinfurter Journalisten und langjährigen Pressesprecher der bayerischen Landtags-Grünen, Holger Laschka. Der 55-Jährige hatte bei SKF zu Beginn seiner Berufslaufbahn eine Ausbildung zum Industriekaufmann absolviert. „Mit ein bisschen SKF-Stallgeruch, einer soliden journalistischen Basis und einem weiten Erfahrungshorizont in der Kommunikationsbranche bringt Holger Laschka die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zeit bei SKF mit“, so Harald Speck.